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heute vor 35 Jahren konnten die Bürger/-innen der DDR erstmals Umtauschkonten eröffnen – ein wichtiger Schritt hin zur Währungsunion zwischen der Bundesrepublik (BRD) und der DDR.
📝 Währungsunion
Am 18.5.1990 unterzeichneten die Finanzminister beider deutscher Staaten den Vertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion. Sie einigten sich darin auf die westdeutsche D-Mark als gemeinsame Währung.
Ab Juli 1990 galt in der DDR die D-Mark. Um Ersparnisse umtauschen zu können, mussten Bürger/-innen ab dem 11.6.1990 sog. Umtauschkonten anlegen.
Der Andrang war enorm: Schon am ersten Tag bildeten sich trotz einer vierwöchigen Frist lange Schlangen vor Banken und Sparkassen.
🔄📉 Umtausch
Löhne, Stipendien, Renten und Ersparnisse – je nach Alter bis zu 6.000 DDR-Mark – wurden i.d.R. 1:1 umgerechnet. Neuere Guthaben wechselte man zu einem Kurs von 3:1, die übrigen Beträge 2:1 oder 1:1 in Ausnahmefällen.
Die Wechselkurse sorgten für heftige Debatten. Westdeutsche Finanzfachleute fürchteten um die Stabilität der D-Mark, während DDR-Bürger/-innen die Halbierung eines Großteils ihrer Ersparnisse kritisierten.
Die rasche Umstellung auf die D-Mark und der Übergang zur Marktwirtschaft brachten viele DDR-Betriebe in Bedrängnis. Große Teile des ostdeutschen Marktes brachen zusammen.
🏡⚖️ Eigentum
Im Juni 1990 fiel zudem eine Grundsatzentscheidung zum Eigentum: Wer in der DDR enteignet worden war, konnte seinen Besitz zurückfordern.
Dabei galt das Prinzip „Rückgabe vor Entschädigung“: Wo möglich, musste enteigneter Besitz den früheren Eigentümern oder Eigentümerinnen oder Erbberechtigten zurückgegeben werden.
Verfassungsrechtlich kaum anders umsetzbar, führte diese Regelung zu zahlreichen, oft langwierigen Streitigkeiten über Grundstücke in den neuen Bundesländern.
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