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Blankenberg | bpb.de

Blankenberg

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Im thüringischen Blankenberg steht ein Stück Industriegeschichte: eine der ältesten Langsiebpapiermaschinen der Welt. Zu DDR-Zeiten blickten die Arbeiter der Papierfabrik durch die Fenster Richtung Bayern. Auf dem Dach passten bewaffnete Grenzer auf, dass keiner über den Grenzfluss in den Westen flüchtete.

In Blankenberg versteckt sich ein Stück Industriegeschichte. In der ehemaligen Papierfabrik steht eine der ältesten Langsiebpapiermaschinen, die vor mehr als 100 Jahren auf der Pariser Weltausstellung für Aufsehen sorgte. Wer zu DDR-Zeiten hier arbeitete, hat durch vergitterte Fenster nach draußen auf die Saale und rüber auf ein Stück bayerischen Wald gesehen. Oben auf dem Dach standen bewaffnete Grenzer, die aufpassten, dass keiner über den Grenzfluss in den Westen flüchtete. Selbst Lokführer und Rangierer auf der Kleinbahn, mit der Rohstoffe zwischen der Papierfabrik in Blankenberg und dem Hauptwerk transportiert wurden, sind immer von zwei Grenzern beaufsichtigt worden. Heute bereitet die 1994 stillgelegte Papierfabrik dem Bürgermeister Hans Wietzel viel Kopfzerbrechen. Die Sanierung wird die 1100-köpfige Gemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis mehr kosten, als sie aus dem Konjunkturpaket II erhält. Doch irgendwann will Wietzel sie endlich der Öffentlichkeit zeigen, die älteste Langsiebpapiermaschine, die noch am Originalplatz steht.

Idee, Konzeption und Fotografie: Stephan Morgenstern

Interviews: Michaela Böhm, Margot Unbescheid, Erla Bartmann

Fussnoten