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Delors, Jacques | bpb.de

Delors, Jacques

D. Wolf

[* 20.7.1925] frz. Politiker. Finanz- und Haushaltsminister (1981–84), Präsident der EU-Kommission (1985–95), Mitglied der sozialistischen Partei Frankreichs.

Mit dem Namen D. ist die Überwindung der Krise der europ. Einigung nach den Wirtschaftsproblemen der 1970er-Jahre (»Eurosklerose«) verbunden. 1985 legte die Kommission das Weißbuch zum europ. Binnenmarkt mit einer Liste von 282 Maßnahmen vor. Auf dessen Grundlage einigten sich die Mitgliedsregierungen in der Einheitlichen Europäischen Akte von 1987 unter anderem darauf, zur Beschleunigung des Entscheidungsprozesses im Rat verstärkt Mehrheitsentscheidungen zuzulassen und die Grenzkontrollen zum Januar 1993 aufzuheben. Die zweite wichtige Entscheidung unter Leitung von D. war die Einigung auf eine Europäische Wirtschafts- und Währungsunion im Vertrag von Maastricht 1992. D. hatte 1988/89 erfolgreich den »Delors-Ausschuss« geleitet, der die Vorlage für die Währungsunion gab. 2015 wurde D. der Titel eines »Ehrenbürger Europas« verliehen.

Literatur

  • J. Delors: Erinnerungen eines Europäers, Berlin 2004.

  • H. Drake: Jacques Delors, London 2000.

aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: D. Wolf

Siehe auch:

Fussnoten