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Flexible Integration | bpb.de

Flexible Integration

J. A. Emmanouilidis

In einer größeren EU wird es immer schwieriger, die Zusammenarbeit im Gleichschritt zu vertiefen. Das Konzept der F. erlaubt den EU-Staaten unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Kooperation: Wer eine zügigere Integrationsvertiefung anstrebt, soll schneller voranschreiten. Wie schon die Eurowährung oder »Schengen« zeigten, kann eine Zusammenarbeit von Ländern im kleinen Kreis Blockaden überwinden und die Leistungsfähigkeit der EU erhöhen. In Theorie und Praxis haben sich unterschiedliche Formen der F. herausgebildet. Prominenteste theoretische Konzepte sind die »abgestufte Integration«, das Europa der »konzentrischen Kreise« oder das »Kerneuropa-Konzept«. In der Praxis lassen die europ. Verträge zahlreiche Möglichkeiten zu, so z. B. die »Verstärkte Zusammenarbeit«, eine »Ständige strukturierte Zusammenarbeit«, EU-Missionen im Bereich der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie das Instrument der »konstruktiven Enthaltung« im Bereich der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.

Literatur

  • J. A. Emmanouilidis: Conceptualizing a Differentiated Europe, ELIAMEP Policy Paper, Athen 2008 (Download: https://www.emmanouilidis.eu/publications/2008/conceptualizing_2008.php).

  • D. Leuffen u. a.: Differentiated Integration. Explaining Variation in the European Union, Basingstoke 2013.

  • F. Schimmelfennig und T. Winzen: Grand Theories, Differentiated Integration, in: Journal of European Public Policy (JEPP), H. 8/2019, S. 1172-1192.

aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: J. A. Emmanouilidis

Fussnoten

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