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Pazifismus | bpb.de

Pazifismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Dieser "verknotete Revolver" als Symbol für die friedliche Lösung von Konflikten steht vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York. (© dpa)

Pazifismus heißt gewaltfrei leben

Dieser Begriff kommt von dem lateinischen Wort "pacificus", das heißt "friedliebend". Pazifismus bezeichnet eine Grundhaltung, die jede Anwendung von Gewalt ablehnt und mit aller Kraft für den Frieden eintritt. Ein Pazifist lehnt aus Gewissensgründen auch jede Form von Krieg grundsätzlich ab. Selbst wenn ein Staat angegriffen wird, soll dieser sich nicht mit militärischen Mitteln verteidigen. Pazifisten dulden nur friedliche und gewaltfreie Aktivitäten. Jede Form von Kriegs- oder Wehrdienst ist gegen ihre Überzeugung. In manchen Staaten dieser Welt werden Pazifisten wegen dieser Haltung verfolgt oder sogar mit Gefängnis bestraft. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Pazifismus von Friedensgesellschaften vertreten und gefördert. Durch die Friedensbewegung vor allem in den 1970er und 1980er Jahren wurden die Gedanken des Pazifismus einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

1931: Mahatma Gandhi in England auf dem Weg zu Verhandlungen über die Unabhängigkeit Indiens. (© picture-alliance / akg-images)

Ein berühmter Pazifist

Pazifismus hat in verschiedenen Religionen und Kulturen seine Ursprünge. Mahatma Gandhi, der mit gewaltlosem Widerstand für die Unabhängigkeit Indiens stritt, ist einer der bekanntesten Vertreter dieser Haltung. Er war eher bereit, Misshandlungen zu erdulden, als mit gewalttätigen Aktionen auf die Gewalt der britischen Kolonialmacht zu antworten. Am Ende setzte sich die Friedensliebe Gandhis durch, die Briten wussten keine Antwort auf den gewaltlosen Widerstand der indischen Bevölkerung.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten