Es gibt keine einheitliche Definition des Begriffs Migrationsmanagement. Je nach Kontext können Begriffe wie z. B. Migrationskontrolle, -steuerung oder Grenzmanagement synonym verwendet werden. Migrationsmanagement kann sowohl normativ verstanden werden, also als ein anzustrebendes System, mit Migration umzugehen, als auch deskriptiv, also als Beschreibung des geltenden Ansatzes zum Umgang mit Migration, der sich etwa in migrationspolitischen Leitideen, Strategien, Standards und Praktiken zeigt. Geprägt wurde der Begriff 2003 von Bimal Gosh. Er konzipiert Migration als eher „technisches Problem“, welches systematisch geordnet, vorhersehbar gemacht, produktiv gestaltet und so handhabbar gemacht werden könne. Gosh war langjähriger Berater der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die sich auf globaler Ebene durch migrationsbezogene Dienstleistungen als ein zentraler Akteur des Migrationsmanagements etabliert hat.
(Quelle: Helen Schwenken: Globale Migration zur Einführung. Hamburg: Junius, 2018; Sara de Jong et al.: Migrationsmanagement: Praktiken, Intentionen, Interventionen (Editorial), Journal für Entwicklungspolitik, Jg. 33, Nr. 1, 2017)