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Gestern hat das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI seinen Bericht über den globalen Waffenhandel veröffentlicht.
Was steht drin?
Der weltweite Waffenhandel ging zwar im Zeitraum von 2017 bis 2021 um fast 5 % zurück, jedoch gab es große regionale Unterschiede.
In Europa wurde in den letzten fünf Jahren – insbesondere seit Annexion der Krim 2014 durch Russland – aufgerüstet und 19 % mehr Waffen importiert als zwischen 2012 und 2016.
Auch im Nahen Osten (+3 %), Ostasien (+20 %) und Ozeanien (+59 %) stiegen die Importe. Allein Australien hat seine Rüstungsimporte um 62 % erhöht.
In Südamerika wurden dagegen so wenig Waffen importiert (-55 %) wie seit 50 Jahren nicht mehr.
Waffenexporte
Kein Land der Welt exportiert so viele Waffen wie die USA (39 % des globalen Waffenhandels). Es folgen: Russland (19 %), Frankreich (11 %) und China (4,6 %).
Deutschland liegt weiterhin auf Platz fünf, auch wenn der Anteil am Welthandel von 5,4 % auf 4,5 % gesunken ist.
Hauptempfänger deutscher Waffenlieferungen waren zuletzt Südkorea und das autokratisch geführte Ägypten.
Der Export von Rüstungsgütern und deutschen Kriegswaffen (z. B. Kampfjets, Panzer, vollautomatische Waffen) ist in D. gesetzlich geregelt und muss von der Bundesregierung genehmigt werden. Kritiker/-innen fordern allerdings eine strengere Prüfung.
Krieg in der Ukraine
SIPRI erwartet durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und den meisten europ. Staaten mehr Aufrüstung.
Die Ukraine selbst hatte vor dem Krieg vergleichsweise wenig Waffen importiert, u. a. aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen und der eigenen Waffenproduktion.
Deutschland will angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr Geld in seine Verteidigung investieren, u. a. ist ein 100 Mrd.-Sondervermögen und die Anschaffung von US-Kampfflugzeugen für die Bundeswehr geplant.
Mehr zum geplanten Sondervermögen erfährst Du hier:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1079
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Deine bpb Online-Redaktion