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Internationaler Tag der bemannten Raumfahrt | bpb.de

Internationaler Tag der bemannten Raumfahrt Audioskript - Deine tägliche Dosis Politik

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Der Infokanal schickt dir jeden Tag in der Woche interessante Hintergrundinfos zu allem aus Politik, Geschichte und Welt. (© bpb)

108 Minuten – Solange flog Juri Gagarin am 12. April 1961, also heute vor 61 Jahren, durch das Weltall: Der sowjetische Kosmonaut schrieb damit Raumfahrtgeschichte und war als erster Mensch im All. Daran erinnert der heutige "Internationale Tag der bemannten Raumfahrt".

Es war ein großer Moment für Gagarin, aber ein noch größerer für die Sowjetunion: Ihr gelang damit die erste bemannte Raumfahrt – noch vor den USA .

Seit den 1950er Jahren hatten die beiden Großmächte den Kalten Krieg um den sogenannten "Wettlauf ins All" erweitert. Die Sowjetunion hatte eindeutig die Nase vorn – 1957 mit dem ersten künstlichen Erdsatelliten "Sputnik" und dann 1961 mit der "Wostok 1" und Gagarin. Den USA gelang erst 1969 mit der "Apollo 11" die erste bemannte Raumfahrt zum Mond.

Die Erschließung des Weltalls und das gegenseitige Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion gab den Vereinten Nationen Anlass dazu, auch für den Weltraum ein für alle Nationen geltendes Regelwerk zu entwickeln. Mit dem Weltraumvertrag von 1967, der auch die "Magna Charta des Weltraumrechts" genannt wird, sollte eine friedliche und demokratische Nutzung des Alls ermöglicht werden.

Darin wird sichergestellt, dass die Erforschung und Nutzung des Weltraumes einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper gleichberechtigt erfolgt. Eine nationale Aneignung eines Himmelskörpers ist verboten. Auch die Errichtung militärischer Stützpunkte, Anlagen und Befestigungen ist untersagt. Insbesondere Kernwaffen oder andere Massenvernichtungswaffen dürfen nicht in die Erdumlaufbahn gebracht werden.

Das Interesse am Weltraum ist auch heute noch groß. Neben den USA und Russland ist auch China Raumfahrtnation; Indien plant für 2023 die erste bemannte Raumfahrt. Als Gemeinschaftsprojekt von 16 Staaten – darunter auch Russland – umkreist seit 1998 die Internationale Raumstation in circa 400 Kilometern Entfernung die Erde. Als wissenschaftliches Versuchslabor errichtet, erfordert die Zusammenarbeit im Rahmen der ISS auch ein hohes Maß an Diplomatie. Der Krieg in der Ukraine stellt das Projekt vor neue Herausforderungen. Russland droht die Zusammenarbeit zu beenden, sollten die Sanktionen westlicher Länder nicht aufgehoben werden.

Neben der wissenschaftlichen Erforschung rückt auch die Erschließung von Rohstoffen und somit die ökonomische Vorherrschaft im All in den Fokus. Asteroiden sind reich an Edelmetallen. Es hat sich die Vorstellung gefestigt, das All sei ein wahres Rohstoffschlaraffenland, das den Bedarf der Menschheit für Jahrhunderte decken könnte.

Daneben erleben wir gerade einen Boom des Weltraumtourismus und ein Wettrennen zwischen den Milliardären Jeff Bezos, Richard Branson und Elon Musk, die es auch Privatpersonen möglich machen wollen, ins All zu reisen.

Mehr zur politischen und ökonomischen Bedeutung des Weltraums erfährst Du Interner Link: hier.

Fussnoten