Guten Morgen,
am 1. Mai ist frei! In diesem Jahr fiel der Tag aber auf einen Sonntag, an dem viele Menschen ohnehin nicht arbeiten müssen. Darüber wird nun diskutiert.
Doch warum ist der 1. Mai überhaupt ein Feiertag?
Es beginnt 1886 in den USA: Am 1. Mai demonstrieren dort 400.000 Arbeiter/-innen für einen 8-Stunden-Tag.
Drei Jahre später schließt sich die internationale Arbeiterbewegung der Idee an, an diesem Tag für die Rechte der Arbeiter/-innen auf die Straße zu gehen.
➡️ Was als einmaliges Ereignis geplant ist, entwickelt sich weltweit zum festen "Kampftag" der Arbeiterbewegung.
Auch im Deutschen Kaiserreich …
beteiligen sich 1890 etwa 100.000 Beschäftigte an einem Streik, der für manche mit Entlassung endet.
Zu einem festen Feiertag wird der 1. Mai im Jahr 1933: Die Nazis machen ihn zum "Tag der nationalen Arbeit" und stellen so den Ursprungsgedanken auf den Kopf. Die Gewerkschaften, die die Interessen der Arbeitnehmer/-innen vertreten, werden zerschlagen und ihre Mitglieder verfolgt.
Nach dem 2. Weltkrieg: "Tag der Arbeit" als gesetzlicher Feiertag
In der DDR wird der Termin von den Machthabern vereinnahmt: Große Militärparaden prägen die Feiern.
In der Bundesrepublik organisieren Gewerkschaften alljährlich Kundgebungen. Ab den 1980er Jahren steht das Datum immer wieder auch für schwere Ausschreitungen.
Heute …
kämpfen die Gewerkschaften mit sinkenden Mitgliederzahlen und oftmals geringem Einfluss auf die Bezahlung im Dienstleistungssektor.
Angesichts der steigenden Inflation forderten sie gestern deutlich höhere Löhne.
Feiertag nachholen?
U.a. die Berliner Arbeitssenatorin Kipping fordert, Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, nachzuholen. Eine solche Regelung gibt es in Spanien, Belgien oder Großbritannien.
Wirtschaftsvertreter/-innen sind skeptisch: 🇩🇪 habe bereits vergleichsweise viele Feiertage. Bundesarbeitsminister Heil betont, das Thema habe gerade "nicht oberste Priorität".
🎓 Mehr zur Geschichte des 1. Mai:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1119
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