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Shinzo Abe und politische Morde | bpb.de

Shinzo Abe und politische Morde Deine tägliche Dosis Politik

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Guten Morgen!

Letzten Freitag wurde Japans Ex-Regierungschef Shinzo Abe bei einem Wahlkampfauftritt erschossen. Der Attentäter habe Abe töten wollen, weil er "unzufrieden" mit ihm und seiner Politik gewesen sei.

🇯🇵 Shinzo Abe …

  • regierte Japan von 2012 bis 2020 – so lange wie kein Ministerpräsident vor ihm. Er stand für eine offensive Sicherheitspolitik, was im pazifistisch geprägten Japan zu heftigen Diskussionen führte.

  • Abe starb am Freitag wenige Stunden nach den Schüssen aus einer selbstgebauten Waffe an seinen Verletzungen. Tatverdächtig ist ein 41-jähriger Ex-Soldat.

  • Das Attentat ist eine Zäsur in Japan: Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war dort kein tödlicher Anschlag auf einen Regierungschef verübt worden.

🗡️ Ein politischer Mord …

  • ist die Tötung einer Person aus politischen Motiven in Friedenszeiten. Täter/-innen wollen damit zumeist eine bestimmte politische Entwicklung erzwingen und nehmen daher oft politische Repräsentanten/-innen ins Visier.

  • Das berühmteste Beispiel aus der Antike ist die Ermordung Julius Cäsars im Jahr 44 v. Chr., die häufig auch als "Tyrannenmord" bezeichnet wird.

  • Zu den bekanntesten Opfern im 20. Jahrhundert zählen:

👉 der Thronfolger des Kaiserreichs Österreich-Ungarn, Franz Ferdinand 1914 in Sarajevo
👉 US-Präsident John F. Kennedy 1963 in Dallas
👉 der israelische Premierminister Jitzchak Rabin 1995 in Tel Aviv

📍 Auch in Deutschland …

  • hat es immer wieder politische Morde gegeben, über 350 allein zwischen 1919 und 1922 in der Weimarer Republik. Am 24.6.1922 wurde der bisher einzige deutsche Außenminister jüdischen Glaubens von Rechtsterroristen getötet.

  • In der DDR fingierte die Staatssicherheit (Stasi) "Unfälle", um missliebige Personen zu beseitigen. In der Bundesrepublik sind die Mordserien der Roten Armee Fraktion (RAF) und des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) besonders in Erinnerung.

  • Die Ermordung von Walter Lübcke 2019 durch einen Rechtsextremen gilt als historischer Einschnitt: Mit dem Kasseler Regierungspräsidenten wurde erstmals seit der Weimarer Republik ein Repräsentant des Staates ermordet.

Schwerter, Feilen, Regenschirme: Viele bekannte Attentate wurden nicht mit Pistolen verübt: 🌂
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