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Flüge fallen aus, Rollbänder stehen still – letzten Freitag wurde noch gestreikt, jetzt hat sich die Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" mit der Lufthansa geeinigt. Doch was bedeutet eigentlich "Streik" und welche Regeln gibt es?
⚱️ Geschichte
Als erster dokumentierter Streik gilt ein Sitzstreik in Ägypten 1159 v. Chr.. Arbeiter legten damals kollektiv die Arbeit nieder, nachdem ihr Lohn in Form von Nahrungsmitteln länger ausgeblieben war.
Der Streik als Mittel im Arbeitskampf setzte sich erst während der Industriellen Revolution durch. Zunächst noch spontan, dann durch Gewerkschaften organisiert.
In Deutschland fand einer der ersten große Streiks 1873 statt: Buchdrucker erkämpften hier zum ersten Mal einen Flächentarifvertrag.
📢 Regeln
Grundlage für das Streikrecht ist Art. 9 des Grundgesetzes und die s.g. Koalitionsfreiheit. Streiken kann zwar (fast) jede/r Arbeitnehmer/-in (z.B. Beamte nicht), rechtmäßig ist ein Streik allerdings nur, wenn Gewerkschaften dazu aufgerufen haben mit dem Ziel einer tarifvertraglichen Regelung. Streiks mit anderen Zielen, bspw. politische Streiks, sind unzulässig.
Nicht-Gewerkschaftsmitglieder dürfen auch an einem Streik teilnehmen. Sie erhalten jedoch keine finanzielle oder rechtliche Unterstützung von den Gewerkschaften.
Haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf einen Tarifvertrag geeinigt, besteht eine Friedenspflicht, d.h. es darf nicht gestreikt werden.
📈 Für bessere Arbeitsbedingungen
In Deutschland wurden wesentliche soziale Rechte und bessere Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer/-innen durch den Arbeitskampf durchgesetzt.
Im Vergleich zu anderen Ländern wird in Deutschland jedoch wenig gestreikt. Dabei unterscheiden sich auch die Streikkulturen: In Frankreich bspw. gibt es auch ein individuelles Streikrecht und sind politische Streiks möglich.
Mehr zum Thema Streik liest du hier: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1173
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