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zum zweiten Mal innerhalb von 7 Wochen wechselt im Vereinigten Königreich (UK) die Regierung. Doch es ist fraglich, ob das Land nach dem Rücktritt von Liz Truss nun wieder zur Ruhe kommt.
💼 Die Amtszeit von Liz Truss
Truss' Vorgänger Boris Johnson war erst im Juli nach einer Reihe von Skandalen (u.a. "Partygate") als Parteichef der Tories zurückgetreten und kündigte seinen Rücktritt als Premierminister an.
Um die Nachfolge konkurrierten die ehemalige Außenministerin Truss und der ebenfalls unter Johnson als Finanzminister eingesetzte Rishi Sunak.
Truss konnte sich mit massiven Steuersenkungsversprechen bei den Wahlen um den Parteivorsitz gegen Sunak durchsetzen. Anfang September wurde sie von Queen Elizabeth II. zur Premierministerin ernannt.
🚪 Rücktritt und neuer MP
Truss' Plan, Steuersenkungen über neue Schulden zu finanzieren und so die Wirtschaft anzukurbeln, löste eine Vertrauenskrise an den Finanzmärkten aus und verschärfte die Krise.
Truss sah sich daraufhin massiver öffentlicher Kritik ausgesetzt und trat am Dienstag zurück. In der Geschichte des UK gab es keine Regierungschefin mit einer kürzeren Amtszeit.
Ihr Nachfolger ist der 42-jährige Sunak. Er ist der erste Hindu als Premierminister des UK und der jüngste seit mehr als 200 Jahren.
🇬🇧 Ausblick
Sunak steht nun vor großen Herausforderungen: Die Folgen des Brexits und die Unruhe an den Finanzmärkten haben dem Land schwer zugesetzt.
Zudem ist die Inflation ähnlich hoch wie in Deutschland; viele Menschen können die Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlen.
Die oppositionelle Labour-Partei fordert Neuwahlen. Ihr Argument: Den wechselnden Regierungen der Konservativen fehle es mittlerweile an Legitimation. Der Bevölkerung stünde ein Recht auf Wahlen zu.
Mehr über die Folgen des Brexits für UK erfährst du hier: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1804
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