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Endlagersuche in Deutschland Deine tägliche Dosis Politik

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Endlagersuche

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Endlagersuche

Im April sollen die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz gehen und der Atomausstieg in Deutschland vollzogen sein. Noch lange beschäftigen wird uns allerdings die Suche nach einem sicheren Atommüll-Endlager.

Guten Morgen!

Im April sollen die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz gehen und der Atomausstieg in Deutschland vollzogen sein. Noch lange beschäftigen wird uns allerdings die Suche nach einem Atommüll-Endlager.

Warum es das braucht? Spaltet man Atome zur Energiegewinnung, dann bleibt Abfall übrig: radioaktiver Atommüll. Besonders die verbrauchten Brennelemente aus den Kernkraftwerken machen Probleme. Sie enthalten hochradioaktive Atome wie z.B. Plutonium. Die Strahlung solcher Elemente ist für Mensch und Umwelt schädlich oder sogar tödlich – und das extrem lange: teils für viele Millionen Jahre. Und die Abfälle werden während ihres langsamen Zerfalls sehr heiß, was die Suche nach einem sicheren Lagerplatz zusätzlich erschwert.

Wie wir mit dem Atommüll umgehen, war 1960, als das Atomgesetz zur Nutzung der neuen Energiequelle in Kraft trat noch gar kein Thema. Erst 1977 rückte die Frage in den Fokus der Öffentlichkeit: Da hat sich Niedersachsen für den Salzstock Gorleben als sogenanntes Endlager entschieden – das führt jahrzehntelang, bis 2013, zu heftigen Protesten.

Wie aber findet man einen geeigneten Platz für den gefährlichen Müll? Schon Ende der 1990er Jahre gibt es erste wissenschaftliche Ansätze für Suchverfahren, die werden aber vorerst nicht umgesetzt. Erst mit dem Beschluss zum Atomausstieg im Jahr 2011 kommt die Suche nach Endlagern wirklich auf die politische Agenda. Und 2017 startet mit einem überarbeiteten Standortauswahlgesetz ein neues Suchverfahren.

Mögliche Standorte werden nun geowissenschaftlich verglichen, um potentiell sichere Endlagerstätten ausfindig zu machen. Neben der Bundesgesellschaft für Endlagerung und dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung sollen auch Bürgerinnen und Bürger mitreden können: Sie sind über das Nationale Begleitgremium an Entscheidungen beteiligt.

Seit September 2020 liegt ein erster Bericht vor, in dem Teilgebiete mit günstigen geologischen Voraussetzungen definiert sind und ein Zeitplan vorgeschlagen wird: Demzufolge wird die Endlagersuche vermutlich bis in die 2040er Jahre dauern.

Ein ganz schön zäher Prozess! Und, kein Wunder angesichts drängender anderer Probleme: Die Endlagersuche geht als Thema im gesellschaftlichen Diskurs unter. Ob sich das mit deutschen Atom-Ausstieg ändern wird? -

Mehr zur Atommüll-Endlagersuche erfährst du in unserem Interner Link: Podcast.

Fussnoten

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