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9. Oktober 2019: Anschlag auf Synagoge in Halle | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de

9. Oktober 2019: Anschlag auf Synagoge in Halle Deine tägliche Dosis Politik

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(© bpb)

☕ Guten Morgen,

am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, versuchte ein Rechtsextremist in die volle Synagoge von Halle einzudringen. Er wollte möglichst viele Jüdinnen und Juden umbringen.

🚪Der Anschlag

  • Der damals 27-Jährige Stephan B. scheiterte an der gut gesicherten Eingangstür der Synagoge. Es wäre einer der schwersten antisemitischen Anschläge der deutschen Nachkriegsgeschichte geworden.

  • Bewaffnet mit Schusswaffen und selbstgebauten Sprengsätzen tötete er aus Frust über sein Scheitern eine Passantin und einen Mann in einem Döner-Imbiss.

  • Die Polizei nahm den Attentäter wenig später fest, nachdem er auf der Flucht mit einem LKW kollidiert war.

💻 Das Internet

  • Stephan B. gehörte zwar keiner bekannten rechtsextremen Gruppe an. Er teilte jedoch seine rechten und antisemitischen Ideologien mit Gleichgesinnten im Internet.

  • Über eine Helmkamera streamte er seine Tat live auf der Internetplattform Twitch. Dabei äußerte sich der Attentäter antisemitisch, rassistisch und sexistisch und offenbarte sich als Anhänger von Verschwörungstheorien.

  • Insbes. Onlineforen wie 4chan oder soziale Netzwerke bilden den Nährboden für die Verbreitung antisemitischer Ideologien.

⚖️ Die Folgen

  • Stephan B. wurde am 21. Dezember 2020 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.

  • Die Tat von Halle ist kein Einzelfall. Sie steht im Zusammenhang mehrerer rechtsradikaler Anschläge weltweit wie etwa in Christchurch oder Oslo.

  • Als Folge des Anschlags in Halle und verstärktem Antisemitismus seit der Corona-Pandemie beschloss das Bundeskabinett 2022 die erste Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben in Deutschland (NASAS).

➡️ Wie die angehende Rabbinerin Naomi Henkel-Gümbel den Anschlag erlebt hat:
Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2040

Viele Grüße
Deine bpb-Online-Redaktion

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