🌇 Guten Morgen,
heute vor 60 Jahren wurde der millionste „Gastarbeiter“ in der BRD begrüßt.
🛵 💐 Anlass
Am 10.09.64 kamen in Köln zwei Sonderzüge an. An Bord: 1.200 sog. Gastarbeiter aus Portugal und Spanien.
Der gelernte Zimmermann Armando Rodrigues de Sá aus Portugal wurde per Losverfahren zum millionsten „Gastarbeiter“ bestimmt. Als Geschenk bekam er ein Moped und einen Strauß Nelken.
Das Foto von ihm wurde zum Symbol des deutschen „Wirtschaftswunders“ und der Arbeitskräfte aus Südeuropa.
🏭 📣 Anwerbung
Anfang der 1950er Jahre gab es in der Bundesrepublik (BRD) einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Dies führte zu einer großen Nachfrage an Arbeitskräften.
1955 wurde ein Anwerbeabkommen mit Italien geschlossen. Es ermöglichte dt. Unternehmen, italienische Arbeitskräfte legal anzustellen. Weitere Abkommen folgten mit Spanien, Griechenland, der Türkei, Marokko, Portugal, Tunesien und Jugoslawien.
Nach der Ölkrise und wirtschaftlicher Stagnation sollte 1973 durch den Anwerbestopp ein Überangebot von Arbeitskräften vermieden werden. Bis dahin waren rund 14 Mio. Menschen zum Arbeiten in die BRD gekommen, von denen ca. 3 Mio. langfristig blieben.
👨👩 „Gastarbeiter“
„Gastarbeiter“ wurden als billige Arbeitskräfte für schwere körperliche Arbeiten gesehen. Sie erlebten Vorurteile, Ablehnung und Ausgrenzung.
Ihre Lebensbedingungen waren sehr schlecht, oft wohnten sie in Baracken. Teilweise wurden sie sogar in ehemaligen Arbeitslagern untergebracht.
Ein Teil der Arbeiter/-innen holten ihre Familien nach und blieben in Deutschland. Die Gesellschaft der BRD war darauf nicht vorbereitet und reagierte in Teilen abwehrend.
➡️ In der Doku „Gleis 11“ berichten "Gastarbeiter/-innen" von ihren Erfahrungen: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2579
Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion