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heute vor 35 Jahren wurde der Fonds „Deutsche Einheit“ (FDE) geschaffen.
🔎📉 Hintergrund
Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Wiedervereinigung standen Politik und Gesellschaft vor der Herausforderung, die DDR-Wirtschaft zu transformieren.
Bereits seit Juli 1990 griff die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, durch die die DDR weite Teile der BRD-Wirtschaftsordnung sowie die D-Mark als Währung übernahm.
Der Wechsel der DDR-Planwirtschaft hin zur Marktwirtschaft bedeutete für die neuen Bundesländer radikale Einschnitte. Ihre Industrieproduktion sowie das BIP gingen in den ersten Nachwendejahren stark zurück.
💳📈 FDE
Der FDE war ein Sondervermögen zur Unterstützung der ostdeutschen Wirtschaft. Er belief sich zunächst auf 115 Mrd. DM und wurde später auf 160 Mrd. DM aufgestockt.
Der Bund übernahm 20 Mrd. DM des Startvolumens, der Rest wurde durch Kredite von Bund und westdeutschen Ländern sowie ihrer Gemeinden finanziert. 40 % des Fonds flossen direkt an die ostdeutschen Kommunen, knapp 60 % gingen an die Sozialkassen.
Der FDE sollte die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bundesländer und die bundesweite Angleichung der Lebensbedingungen fördern. Dieser sog. „Aufbau Ost“ umfasste u.a. die Sanierung der Infrastruktur und den Bau von Industrieanlagen.
📋❓ Bilanz
1995 waren die Mittel des FDE erschöpft, die Tilgung dauerte bis 2019. Die Finanzierung des „Aufbau Ost“ lief zwischen 1995 und 2019 über die Solidarpakte I und II.
Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung, insb. die Verteilung von Last und Risiko zwischen Bund und Ländern bzw. zwischen Ost- und Westdeutschland, sind bis heute umstritten.
2024 lag das BIP pro Kopf in Ostdeutschland bei rund 38.000 €, in Westdeutschland (mit Berlin) bei rund 53.000 €.
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