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Vor 45 Jahren wurde die sog. „Republik Freies Wendland“ geräumt.
🕰️ ☢️ Hintergrund
1961 ging im bayerischen Kahl am Main das erste deutsche (dt.) Atomkraftwerk (AKW) zu Forschungszwecken ans Netz. Problem: Es gab kein Endlager für die radioaktiven Abfälle.
Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) kündigte 1977 die Errichtung eines solchen Endlagers im Wendland (Region östliches Niedersachsen) an.
In den ersten Jahren versprachen sich viele Menschen in Deutschland (Dtl.) v. a. Fortschritt und wachsenden Wohlstand von der Kernkraft. Mit der intensiven kommerziellen Nutzung rückten auch Probleme wie das Strahlenrisiko, die Unfallgefahr sowie die Entsorgung des Atommülls in den Fokus.
📣 Protestbewegung
Als Beginn der dt. Anti-Atomkraftbewegung gelten Proteste gegen den Bau eines AKW im baden-württembergischen Wyhl. In den Folgejahren kam es immer stärker zu lokalen Demonstrationen und Massenprotesten.
Nachdem es 1980 bereits Aktionen gegen ein Endlager im Wendland gegeben hatte, zogen Anfang Mai im selben Jahr 5.000 Kernkraft-Gegner/-innen in ein Waldstück nahe Gorleben und errichteten die „Republik Freies Wendland“– ein Protestdorf samt Kirche und Krankenstation.
Mehrere Verhandlungsversuche scheiterten. Am 4.6.1980, 33 Tage nach ihrer Errichtung, wurde die „Republik Freies Wendland“ geräumt.
🏗️ 📜 Folgen
Auch nach der Auflösung kam es in Dtl. zu Anti-Atomkraftprotesten. Aus der Bewegung ging die Partei Die Grünen hervor.
In Gorleben wurde dennoch ab 1982 ein Zwischenlager für Atommüll errichtet. Von 1995 bis 2011 trafen Atommüll-Transporte hier ein.
2023 wurden die letzten 3 dt. AKW abgeschaltet. Die Suche nach einem Endlager für den produzierten Atommüll läuft weiter.
➡️ Mehr zur Kernkraftdebatte: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1790
➡️ Podcast zur Endlagersuche: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp1914
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