☕ Guten Morgen,
vor 35 Jahren wurden 10 in der DDR untergetauchte ehemalige RAF-Terroristinnen und Terroristen verhaftet. Wie kam es dazu?
🔦 Enttarnung
Im Juni 1990 verhafteten Beamte des Zentralen Kriminalamtes der DDR in Zusammenarbeit mit westdeutschen Sicherheitskräften 10 ehemalige Mitglieder der RAF (Rote Armee Fraktion).
Die RAF war eine linksextremistische terroristische Vereinigung, die ab 1970 Anschläge gg. Einrichtungen der US-Armee und Vertreter/-innen aus Politik, Recht und Wirtschaft in der Bundesrepublik (BRD) verübte.
Bei Attentaten, Entführungen und Geiselnahmen ermordete die RAF mehr als 30 Menschen. Zu den bekanntesten Opfern gehört Hanns Martin Schleyer, damaliger Arbeitgeberpräsident.
🔎 RAF und Staatssicherheit
Durch die Enttarnung der RAF-Mitglieder flog deren Kooperation mit der Staatssicherheit (DDR-Geheimdienst und -polizei, kurz „Stasi“) auf. Diese hatte die RAF ab den 1970ern z. B. mit falschen Ausweisdokumenten und medizinischer Hilfe unterstützt.
Die DDR-Führung und RAF teilten ein gemeinsames Feindbild: das kapitalistische Gesellschaftssystem. Unterschiede gab es jedoch in den jeweiligen Strategien, dieses zu überwinden.
1980 nahm die DDR 10 RAF-Aussteiger/-innen auf. Sie bot ihnen Unterschlupf und neue Identitäten und überwachte sie gleichzeitig.
🗞️ Folgen
Einige Personen aus dem in der DDR gewonnen Umfeld erfuhren erst durch die Verhaftung von der RAF-Vergangenheit ihrer Angehörigen.
Durch Geständnisse konnten einige bis dahin ungeklärte Fälle gelöst werden. Der Einfluss der Stasi ist jedoch bis heute nicht umfassend geklärt.
1998 verkündete die RAF selbst ihre Auflösung. Bis heute wird nach ehemaligen Mitgliedern gefahndet, zuletzt kam es im Februar 2024 zu einer Verhaftung in Berlin.
➡️ Mehr zur Kooperation von Stasi und RAF findest du hier: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2832
Viele Grüße
Deine bpb Social Media Redaktion