Quiz zum Wiener Kongress | Deine tägliche Dosis Politik | bpb.de

Der Deutsche Bund wurde 1815 auf dem Wiener Kongress gegründet und in der Bundesakte vom 8.6.1815 verankert. Diese legte die Neuordnung der deutschen Staaten und deren Verfassungsrahmen fest. Der Deutsche Bund war kein Bundesstaat, sondern ein lockerer Zusammenschluss der deutschen Staaten ohne eigene Regierung. Das Hauptziel des Deutschen Bundes bestand darin, die Sicherheit und Unabhängigkeit der Mitgliedsstaaten nach innen und außen zu gewährleisten. 1866 löste sich der Deutsche Bund wieder auf.

Der Wiener Kongress war ein Friedenskongress der europäischen Herrscher, der dazu diente, Europa nach der napoleonischen Zeit neu zu ordnen. Ziel war die Restauration der alten Monarchien, die territoriale Neuordnung Europas unter Berücksichtigung des europäischen Gleichgewichts und die Eindämmung revolutionärer Ideen. Demokratische Prinzipien standen nicht auf der Agenda – vielmehr suchten die Großmächte Stabilität durch Rückgriff auf die alte Ordnung.

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Nach dem Wiener Kongress 1815 blieb die Monarchie in Europa erhalten, doch in vielen Ländern wurde sie durch eine konstitutionelle Monarchie abgelöst. Dabei war die Macht des Monarchen durch eine Verfassung (Konstitution) begrenzt – meist verbunden mit einem Parlament, dessen Mitspracherecht allerdings noch stark eingeschränkt war. Es war ein Kompromiss zwischen absolutistischer Herrschaft und liberalen Forderungen.

Die Entscheidung zur Bildung des Deutschen Bundes, sein rechtlicher Rahmen und die grundlegenden Bestimmungen wurden in Wien formuliert und in der Bundesakte verabschiedet. Der politische Sitz und das institutionelle Zentrum des Deutschen Bundes befanden sich jedoch in Frankfurt am Main. Dort trat ab 1816 die Bundesversammlung, später auch Bundestag genannt, zusammen. Sie war das einzige zentral Organ des Bundes.

Die Bundesversammlung bestand aus Gesandten der Mitgliedstaaten, nicht aus gewählten Abgeordneten. Sie konnte Empfehlungen aussprechen, hatte aber keine direkte Durchsetzungsmacht. Dennoch wurde sie von den Fürsten dazu genutzt, um Maßnahmen zur Unterdrückung der Freiheits- und Nationalbewegungen zu beschließen.

Die Jahrzehnte vor der Revolution von 1848/49 werden als Vormärz bezeichnet. Der genaue Zeitraum des Vormärz ist umstritten: Während einige damit die unmittelbare Vorgeschichte der Märzrevolution ab 1840 bezeichnen, lassen andere Darstellungen den Vormärz ab 1830 und der Julirevolution in Frankreich anfangen, eine noch umfassendere Ansicht lässt die Epoche des Vormärz mit dem Wiener Kongress 1815 beginnen. Der Vormärz war geprägt von politischer Unterdrückung, Zensur und dem wachsenden Protest liberaler und nationaler Bewegungen, die mehr Mitbestimmung und nationale Einheit forderten.

Mehr zum Begriff und der Geschichte des Vormärz findest du hier: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2828

Die revolutionären Ereignisse von 1848 führten vorerst zur ersten deutschlandweiten Parlamentswahl. Die Frankfurter Nationalversammlung entstand und verabschiedeten 1849 die erste deutsche Verfassung: Die Paulskirchenverfassung. Die Grundrechte der Paulskirchenverfassung gelten als einer der ersten umfassenden Grundrechtskataloge – darunter Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz und Schutz der Menschenwürde. Viele dieser Rechte wurden bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes erneut aufgegriffen und in modernisierter Form übernommen. Die Paulskirchenverfassung wurde praktisch jedoch nie wirksam.

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Unter anderem scheiterte die von der Frankfurter Nationalversammlung verabschiedete Paulskirchenverfassung an der Ablehnung durch die Großmächte Preußen und Österreich. Diese wollten ihre Macht und Souveränität nicht auf einen gemeinsamen Nationalstaat übertragen. Der Nationalversammlung selbst verfügte nicht über die Machtmittel, sich gegen die preußischen Streitkräfte durchzusetzen. Im Juni 1849 wurde sie aufgelöst. Dazu trug auch die Uneinigkeit innerhalb der revolutionären Kräfte bei: die Fraktionen stritten lange über die beste Staatsform und die Frage, ob Österreich mit in den neuen Bundesstaat einbezogen werden sollte. Der Deutsche Bund wurde wiedererrichtet und freiheitliche und nationalstaatliche Strömungen unterdrückt.

Wollt ihr noch mehr zu den Gründen des Scheiterns der Verfassung und der Märzrevolution wissen? Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2829

Der Deutsche Krieg von 1866 war ein militärischer Konflikt zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft. Nach dem preußischen Sieg wurde der Deutsche Bund aufgelöst. Der Krieg markierte einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte: Er besiegelte das Ende des Deutschen Bundes und den Ausschluss Österreichs aus dem deutschen Einigungsprozess.

Nach dem Sieg Preußens im Deutschen Krieg wurde 1866 der Norddeutsche Bund gegründet. Er vereinte die nördlichen deutschen Staaten unter der Führung Preußens – als einen modernen Bundesstaat u.a. mit Verfassung, Parlament und Bundeskanzler. Er war ein wichtiger Zwischenschritt zur Gründung des Deutschen Reichs von 1871.

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