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in Bolivien (B.) haben am Wochenende Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden. Was bedeutet das Ergebnis?
📊🗳️ Ergebnis
Überraschend gewann die Christdemokratische Partei mit rund 32% der Stimmen. Die rechts-konservative Alianza Libre erreichte knapp 27%. Das zuvor favorisierte Wahlbündnis der politischen Mitte landete mit etwa 20% nur auf dem 3. Platz.
Im ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl konnte kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichen. Daher kommt es im Oktober zu einer Stichwahl zwischen den erfolgreichsten Kandidaten, Rodrigo Paz Pereira und Jorge “Tuto” Quiroga Ramírez. Beide gelten als rechts-konservativ.
In B. gilt eine Wahlpflicht für die Wahlberechtigten zwischen 18 und 70 Jahren. Ca. 20% der abgegebenen Stimmen waren ungültig.
📉 Hintergrund
B. befindet sich inmitten einer schweren Wirtschaftskrise, die Inflationsrate liegt bei 25%. Viele Menschen sind von Armut betroffen. Treibstoffmangel legt weite Teile der Infrastruktur lahm.
Nach anfänglichen Erfolgen im Kampf gegen Ungleichheit wurde den Linken zuletzt Korruption vorgeworfen.
Der Wahlkampf war geprägt vom Machtkampf innerhalb des sozialistischen Lagers: Der ehemalige Präsident Evo Morales (2006-2019) hatte vergeblich versucht, erneut zu kandidieren. Er hatte zur Stimmenthaltung aufgerufen.
🔎 Ausblick
Nach 20 Jahren fast ununterbrochen an der Macht hat die sozialistische Partei MAS mit 3% eine historische Niederlage erlitten. Das Land steht vor einem Politikwechsel.
Morales drohte im Vorfeld der Wahl damit, dass seine Anhänger/-innen bei einem Sieg rechter Kandidaten auf die Straße gehen würden.
Expertinnen und Experten vergleichen die Situation mit der im Nachbarland Argentinien. Dort löste 2023 der rechte Präsident Javier Milei die langjährige linke Regierung ab.
➡️ Mehr Hintergründe zur Wahl: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2873
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Deine bpb Social Media Redaktion