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seit über 50 Jahren ist das EU-Mitgliedsland Zypern schon geteilt – und ein Ende ist nicht in Sicht.
⚡ Geschichte
Wegen seiner Lage im östlichen Mittelmeer reicht die griechische und türkische Prägung der Bevölkerung Zyperns weit zurück in die Geschichte des Inselstaats.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs annektierte Großbritannien (GB) die Insel, 1925 wurde sie offiziell britische Kolonie. Unabhängigkeitsbestrebungen der türkischen und griechischen Zyprer/-innen schlug GB gewaltsam nieder.
1960 erlangte Zypern die Unabhängigkeit. Doch der Konflikt blieb: Die griechische Bevölkerung strebt die Vereinigung mit Griechenland („Enosis“) an, die türkische fordert eine Zweistaatenlösung („Taksim“).
🇨🇾 Zustand
1974 besetzten türkische Truppen den Norden Zyperns nach einem griechisch-zyprischen Putschversuch. Seitdem ist die Insel geteilt.
Die Türkische Republik Nordzypern (TRNC) wird nur von der Türkei anerkannt. Völkerrechtlich umfasst die Republik Zypern die gesamte Insel. Eine UN-Pufferzone trennt die beiden Teile seit dem Waffenstillstand von 1974.
2004 trat Zypern der EU bei. In Regionen, die nicht von der offiziellen zyprischen Regierung kontrolliert werden – wie dem nördlichen Teil der TRNC – ist das EU-Recht jedoch ausgesetzt.
🔍 Aktuell
Der Zypernkonflikt bleibt ein zentraler Streitpunkt in den EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. UN, EU und die Republik Zypern favorisieren eine Föderation mit zwei Bundesstaaten.
Die türkische Regierung hält weiterhin an einer Zweistaatenlösung fest.
Zyperns Bedeutung durch die Nähe zu Konfliktregionen im Nahen Osten und neue Streitigkeiten um Erdgasvorkommen erschweren die Verhandlungen zusätzlich.
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