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vor 75 Jahren ließ die DDR-Führung die Kriegsruine des Berliner Stadtschlosses sprengen. Warum?
🏰📜 Bedeutung des Schlosses
Das Stadtschloss war ein zentrales Machtsymbol der Hohenzollern. Die preußischen Herrscher nutzten es vorwiegend zu Repräsentationszwecken.
Das Schloss war Schauplatz erster parlamentarischer Entwicklungen. Friedrich Wilhelm IV. eröffnete dort 1847 eine Städtevertretung. 1849 kam hier das erste verfassungsgemäß gewählte Parlament in Preußen zusammen.
Zu Beginn des 20. Jh. war es Ort wichtiger politischer Proklamationen: 1914 verkündete Kaiser Wilhelm II. vom Balkon aus den Beginn des 1. Weltkriegs (WK). 4 Jahre später rief Karl Liebknecht vor dem Schloss die Republik aus.
💥 Sprengung
Im 2. WK wurden Teile des Schlosses durch Bomben beschädigt. DDR-Staatschef Walter Ulbricht wollte aus dem Gelände einen Aufmarschplatz machen. Im August 1950 beschloss das Politbüro der SED den Abriss.
Trotz öffentlicher Proteste wurde die Ruine am 7.9.1950 gesprengt. Wenige Bauteile und Skulpturen sowie das Portal, von dem aus Liebknecht gesprochen hatte, blieben erhalten.
Ab 1973 wurde auf dem Gelände der Palast der Republik erbaut. Das Prestigeobjekt war Sitz der Volkskammer und bot Platz für Kultur- und Freizeitangebote.
💬🖼️ Nach der DDR*
1990 wurde der Palast der Republik wegen Asbestbelastung geschlossen und auf Beschluss des Bundestages zwischen 2006 und 2008 abgerissen.
Seit Ende der 1990er Jahre wurde über die zukünftige Nutzung des Areals diskutiert. Eine Expertenkommission erarbeitete den Vorschlag für das Humboldt Forum als Ort für Wissenschaft und Kultur.
2013 erfolgte die Grundsteinlegung für einen Entwurf mit drei barocken und einer modernen Fassade. 2022 wurde das Humboldt Forum vollständig eröffnet.
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