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Vor 25 Jahren wurde der Nürnberger Blumenhändler Enver Şimşek getötet. Er war das erste Mordopfer des sog. Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU).
👤👥 NSU
Der NSU war eine rechtsextreme Terrorzelle. Zwischen 2000 und 2007 erschossen die Mitglieder 9 Menschen mit Migrationsbiografie sowie eine Polizistin, verübten Bombenanschläge und Banküberfälle.
Die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt töteten sich nach einem missglückten Banküberfall 2011 selbst. Das dritte zentrale Mitglied, Beate Zschäpe, stellte sich wenige Tage später der Polizei.
Die Aufarbeitung sowie gravierende Ermittlungsfehler der Behörden lösten Diskussionen über den Umgang mit rechtsextremer Bedrohung in Deutschland (Dtl.) aus.
🔎 Ermittlungsfehler
Dass 9 von 10 Morden mit derselben Schusswaffe verübt wurden, wies früh auf einen Tatzusammenhang hin. Trotzdem nahmen die Ermittlungsbehörden lange kein rassistisches Tatmotiv an.
Stattdessen konzentrierten sich die Ermittlungen v.a. auf organisierte Kriminalität, teils wurden sogar Opfer und ihre Angehörige als Täter/-innen stigmatisiert.
Bei den Ermittlungen wurden zahlreiche V-Leute eingesetzt. Der Einsatz ist in Dtl. umstritten. Trotzdem wurden ihre Hinweise nicht richtig bewertet oder genutzt.
⚖️📃 Aufarbeitung
2013 begann der „NSU-Prozess“ gegen Zschäpe und 4 Mitangeklagte. Nach über 5 Jahren wurde Zschäpe zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Kritiker/-innen hatten sich mehr Aufklärung über die Rolle des Verfassungsschutzes gewünscht.
Parallel zum NSU-Prozess widmeten sich insg. 15 parlamentarische Untersuchungsausschüsse (PUA) der Aufarbeitung.
Die PUA empfahlen u.a. eine verbesserte Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden und eine überarbeitete Erfassung politisch motivierter Kriminalität.
➡️ Mehr über die NSU-Aufarbeitung: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2894
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Deine bpb Social Media Redaktion