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Vor 45 Jahren, am 17.9.1980, gründete sich die polnische Gewerkschaft Solidarność – Vorbote einer Bewegung, die das ganze Land erfasste.
📖 🇵🇱 Vorgeschichte
Seit 1952 bestand die sozialistische Volksrepublik Polen, in der die kommunistische Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PZPR) über die alleinige Macht verfügte.
Die wirtschaftliche Lage Polens in den 1970er Jahren war schlecht: Es gab Engpässe bei Waren, Lebensmitteln und Wohnraum. Zugleich stiegen die Preise.
Die sinkende Lebensqualität führte zu sozialer Unzufriedenheit. Ein Besuch des polnischen Papstes Johannes Paul II. beflügelte 1979 die Freiheitsbestrebungen.
✊ Solidarność
Im August 1980 kam es zu landesweiten Streiks in der Industrie. Ein Höhepunkt war die Besetzung der Danziger Werft. Die Arbeiter/-innen forderten u.a. höhere Löhne.
Nach Verhandlungen zwischen PZPR und der Arbeiterbewegung stimmte die Partei Ende August im „Danziger Abkommen“ allen 21 Forderungen der Bewegung zu, u.a. der Zulassung unabhängiger Gewerkschaften.
Am 17.9. gründete sich ein unabhängiger Verband freier Gewerkschaften: Solidarność („Solidarität“) mit Lech Wałęsa als Anführer. Bald hatte sie 9,5 Mio. Mitglieder.
🛑 🗳️ Folgen
Auf Druck der Sowjetunion verhängte die polnische Regierung am 13.12.1981 das Kriegsrecht und verbot die Solidarność. Rund 10.000 Mitglieder wurden verhaftet.
Proteste, westliche Sanktionen und ein erneuter Papst-Besuch führten im Juli 1983 zur Aufhebung des Kriegsrechts. Nach Streikwellen und Verhandlungen wurde die Solidarność am 17.4.1989 wieder erlaubt.
Bei den Parlamentswahlen 1989 gewann das „Bürgerkomitee Solidarność“ als erste nicht-kommunistische Partei. Wałęsa wurde 1990 Präsident der 3. polnischen Republik.
➡️ Mehr zu den Umbrüchen der 1980er in Polen: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2906
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