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aktuell wird viel über Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) gesprochen. Was steckt dahinter?
🌍 EZ
Durch EZ sollen durch den Austausch von Wissen, Technologien und Finanzmitteln wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Verhältnisse nachhaltig verbessert sowie globale Wohlstandsunterschiede abgebaut werden.
Die EZ wurde nach dem 2. Weltkrieg stark ausgebaut. Hintergrund dafür waren das Ende der Kolonialreiche, die Entstehung eines „Nord-Süd-Gefälles“ sowie die Polarisierung der Weltpolitik im Kalten Krieg.
Staaten, zwischenstaatliche Organisationen und NGOs sind ebenso Akteure der EZ wie private Stiftungen und Unternehmen.
💰📉 Kürzungen
Die USA waren bisher das mit Abstand größte Geberland. In diesem Jahr wurden die Mittel für die EZ drastisch gekürzt.
Auch in Deutschland wird bei der EZ gekürzt.
Politikwissenschaftler Wolfgang Gieler warnt: Die Finanzierungslücke erleichtere es Staaten wie China oder Russland, geschäftliche Partnerschaften mit Nehmerländern einzugehen, bei denen Partizipation und Menschenrechte aus dem Fokus geraten könnten.
💬 Kontroverse
Kritiker/-innen warnen, dass EZ wirtschaftliche und kulturelle Abhängigkeiten verstärke und damit die Dominanz der Geber- über die Nehmerländer festige.
„White Saviorism“ umschreibt nach dem Schriftsteller Teju Cole das Phänomen, nach dem sich weiße Menschen dazu berufen fühlen, in Ländern des Globalen Südens EZ oder Aufklärungsarbeit leisten zu müssen.
Für Geberländer kann EZ auch wirtschafts- und sicherheitspolitische Vorteile haben, etwa bei der Erschließung von Ressourcen und Märkten oder der Bekämpfung von Terrorismus.
➡️ Ein Interview zur EZ: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2933
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Deine bpb Social Media Redaktion