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vor 80 Jahren stellte die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die umstrittene „Stuttgarter Schulderklärung“ vor.
📜📣 Schulderklärung
Am 19.10.1945 veröffentlichte die EKD die sog. „Stuttgarter Schulderklärung“. Darin bekannte sie sich u.a. dazu, „unendliches Leid über viele Völker gebracht“ zu haben.
Die EKD wollte nach dem Zweiten Weltkrieg Teil des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), einem weltweiten Zusammenschluss von Kirchen, werden. Der ÖRK forderte dafür von der EKD, sich zu den Nazi-Verbrechen und der eigenen Rolle dabei zu bekennen.
Das Schuldbekenntnis wurde über Tageszeitungen und den Rundfunk verbreitet.
✝️⛪ Die Ev. Kirche im NS
Die „Gleichschaltung“ des NS-Regimes ab 1933, mit der alle Lebensbereiche der Menschen unter Kontrolle gebracht werden sollten, betraf auch die Kirchen.
Die wichtigsten Ämter der Evangelischen Kirche waren ab 1933 fast nur mit NS-Anhängern besetzt. Die Kirche übernahm den „Arierparagraph“, der vermeintlich „nicht-arische“ Menschen vom gesellschaftlichen Leben ausschloss.
Aus Protest gegen den Einfluss der Nazis schlossen sich ab September 1933 evangelische Widerständler zur „Bekennenden Kirche“ zusammen. Ab 1937 wurden ihre Mitglieder verstärkt verfolgt.
🔎💬 Reaktionen
Im Ausland wurde die Schulderklärung anerkennend aufgenommen. In Dtl. protestierten Landeskirchen und die Bevölkerung, die von einer Schuld nichts wissen wollten.
Anderen ging das Bekenntnis nicht weit genug, u.a. weil der Holocaust nicht genannt wurde. Das Schreiben gilt z.T. bis heute als Beispiel kirchlicher Schuldverdrängung.
Bis heute dauert die Aufarbeitung in der Kirche an.
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