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vor 10 Jahren endete die sog. Ein-Kind-Politik in China. Kontrolliert wird die Geburtenrate weiterhin.
📖 Hintergrund
Im 20. Jahrhundert wuchs die Bevölkerungszahl Chinas rasant. Zwischen 1949 und 1975 stieg sie von ca. 550 Mio. auf über 900 Mio. fast um die Hälfte an.
Landwirtschaftliche Reformen unter Mao Zedongs kommunistischer Führung führten 1958 zu einer Hungerkatastrophe. Bis 1962 starben Schätzungen zufolge mind. 30 Mio. Menschen.
Um eine erneute Versorgungsknappheit und Wirtschaftskrise zu verhindern, reagierte die Kommunistische Partei ab den 1960er Jahren mit Kampagnen zur Geburtenkontrolle.
👪 Ein-Kind-Politik
Die Regierung unter Deng Xiaoping führte 1979 die Ein-Kind-Politik ein: Paare durften nur noch ein Kind bekommen.
Zur Umsetzung griff das Regime zu brutalen Maßnahmen: Frauen wurden zu Verhütung und bis in späte Schwangerschaftsphasen zu Abtreibung gezwungen. Bei Verstößen wurden hohe Geldstrafen verhängt.
In den Folgejahren wurden einige Ausnahmen beschlossen: Sie galten z. B. für ethnische Minderheiten und Teile der ländlichen Bevölkerung.
🔍Folgen
Trotz sinkender Geburtenrate wuchs die Bevölkerung, v. a. die Demografie veränderte sich: Selektive Abtreibungen von Mädchen aufgrund patriarchaler Vorstellungen führten zu einem Männerüberschuss. Durch die schrumpfenden Geburtenzahlen droht zudem eine Überalterung der Gesellschaft.
2015 wurde die Ein-Kind-Politik zugunsten einer Zwei-Kind-Politik abgeschafft. Seit 2021 dürfen Paare drei Kinder bekommen. Einige ethnische Minderheiten wie die der Uigur/-innen sind von den Lockerungen ausgenommen.
Die Lockerungen führten bislang nicht zu einem Anstieg der Geburtenrate. Frauen entscheiden sich u.a. aus Mangel an Fördermaßnahmen (z.B. Betreuung) gegen mehr Kinder.
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