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im Irak wurde diese Woche ein neues Parlament gewählt. Was sind die Hintergründe?
🗳️📊 Wahl
Mehr als 7.700 Personen kandidierten um 329 Parlamentssitze. 1/4 der Mandate ist Frauen vorbehalten. Die meisten Wahllisten waren durch konfessionelle oder ethnische Zugehörigkeit geprägt.
Trotz eines Aufrufs des einflussreichen schiitischen Geistlichen Moqtada al-Sadr zum Wahlboykott war die Wahlbeteiligung mit 56 % vergleichsweise hoch.
Ein wichtiges Wahlkampfthema war der Wiederaufbau der öffentlichen Infrastruktur. Gerade bei Jüngeren spielten auch der Kampf gegen die Korruption und die Ablehnung der Machtelite eine wichtige Rolle.
📈⚡ Hintergrund
Die Situation im Irak hat sich mehr als 20 Jahre nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein und nach dem Krieg gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) stabilisiert.
Seit 2005 hat Irak eine demokratische Verfassung. Verschiedene Demokratie-Indizes stufen das Land als gemäßigte Autokratie ein.
Die irakische Innen- und Außenpolitik ist mit innerstaatlichen und regionalen Konflikten konfrontiert. Sunnitische, schiitische und kurdische Kräfte, aber auch ausländische Akteure wie Iran oder die USA wollen Einfluss auf die politische Ausrichtung des Iraks nehmen.
🔎 Ausblick
In Irak hat sich ein politisches Quotensystem etabliert, das eine Verteilung von politischer Macht anhand von Ethnien und Konfessionen vorsieht.
Laut Wahlkommission ist die Koalition von Ministerpräsident Schia al-Sudani als Sieger der Wahl hervorgegangen. Er wird allerdings auf die Unterstützung von sunnitischen und kurdischen Parteien angewiesen sein.
Nach der letzten Wahl 2021 hat die Regierungsbildung 1 Jahr gedauert, auch dieses Mal könnte sie viel Zeit in Anspruch nehmen.
➡️ Ausführliche Hintergrundinfos gibt’s unter: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2955
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