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am Sonntag fand in Chile die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Wie ging sie aus?
📊🇨🇱 Die Wahl
15,7 Mio. Chileninnen und Chilenen konnten zwischen 8 Kandidat/-innen für die Präsidentschaft wählen. Außerdem wurde die Hälfte des Senats und Teile des Kongresses im Parlament neu gewählt.
Die Kommunistin Jeannette Jara, die in der Regierung zuvor Arbeits- und Sozialministerin war, erhielt bei der Wahl 26,8 %, der Rechte José Antonio Kast 24 %. Beide kamen nicht auf die erforderliche Mehrheit von über 50 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 84,4 %.
Es war die erste Präsidentschaftswahl seit 2012, bei der wieder eine Wahlpflicht galt.
🔍 Hintergründe
Nach Massenprotesten wurde 2021 der Jurist und ehemalige linke Studentenführer Gabriel Boric zum chilenischen Präsidenten gewählt.
Zu den Versprechen der Regierung gehörte die 2022 und 2023 gescheiterte Verfassungsreform. Außerdem konnten Boric und seine Regierung viele seiner versprochenen Sozialreformen nicht umsetzen.
Der aktuelle Wahlkampf war nicht mehr von sozialen Fragen geprägt, sondern von Forderungen nach verstärkter innerer Sicherheit sowie einer verschärften Migrationspolitik.
🔭 Ausblick
Jara will den Sozialstaat stärken, Gehälter anheben und das Gesundheitssystem stärken. Kast ist Abtreibungsgegner, plädiert für Massenabschiebungen und die Aufrüstung der Polizei. Der Sohn eines ehemaligen NS-Wehrmachtleutnants hat in der Vergangenheit mehrfach die Pinochet-Diktatur verherrlicht.
Kast und Jara müssen am 14.12. in eine Stichwahl. Meinungsforscher/-innen rechnen Kast die größeren Chancen zu, da er von den beiden anderen rechtskonservativen Kandidat/-innen unterstützt wird.
Sollte Kast gewinnen, befürchten einige, er könne demokratische Strukturen schwächen.
Mehr über die Entwicklungen in Chile seit 2019 liest du hier: ➡️Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2958
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Deine bpb Social Media Redaktion