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vor 30 Jahren wurde der Bosnienkrieg mit dem Friedensabkommen von Dayton beendet.
⚡Hintergrund
Unabhängigkeitsbestrebungen der Teilrepubliken Jugoslawiens führten Anfang der 1990er Jahre zum schrittweisen Zerfall des Vielvölkerstaates.
In Bosnien und Herzegowina führten die Spannungen zwischen den 3 größten ethnischen Gruppen 1992 zum Krieg: Bosnische Muslinnen und Muslime strebten nach einem unabhängigen Staat, nationalistische bosnische Serbinnen und Serben forderten einen Anschluss an Serbien, während viele kroatische Bosnier/-innen eine Vereinigung mit Kroatien wollten.
Bis Kriegsende 1995 starben Schätzungen zufolge etwa 100.000 Menschen, ein Großteil davon aus der muslimischen Bevölkerung. Allein bei dem Genozid in Srebrenica wurden über 8.000 bosnische Muslime durch die bosnisch-serbischen Einheiten ermordet.
📝 Friedensabkommen
Durch Angriffe auf serbische Stellungen durch NATO und USA 1995, konnten die USA die Kriegsparteien zu einem Abkommen drängen.
Im Dayton-Vertrag wurden die heutigen Grenzen Bosnien und Herzegowinas festgelegt sowie der Aufbau des Staatsapparates geregelt.
Serbiens autonome, größtenteils albanisch geprägte Provinz Kosovo tauchte in dem Abkommen hingegen nicht auf.
⚖️ Wirkung
International gilt der Vertrag als ein bedeutendes regionales Instrument der Rüstungskontrolle, das eine Waffenruhe herbeiführte.
Kritisiert wird am Dayton-Abkommen, dass es Interessenkonflikte nicht auflöste und einen erneuten Krieg nicht verhinderte. Bis heute ist die NATO im Kosovo im Einsatz.
1993 schufen die Vereinten Nationen den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag, um die Verbrechen während der Kriege zu ahnden. Bis zu seiner Auflösung 2017 wurden dort 90 hochrangige Verantwortliche verurteilt.
➡️ Mehr zum Thema: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2970
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