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In Deutschland (Dtl.) warten Betroffene lange auf einen Platz für Psychotherapie. Warum?
📱🗓️ Problemlage
Vielerorts warten Betroffene mehrere Monate auf einen Termin für eine Psychotherapie.
Für viele psychisch Erkrankte stellt die Suche nach einem Therapieplatz eine große Belastung dar.
Zentrale Terminvergabestellen sollten die Situation verbessern und sind per Gesetz verpflichtet, Betroffenen binnen vier Wochen einen Termin für eine Sprechstunde zu vermitteln. 2023 gelang das jedoch in weniger als der Hälfte der Fälle.
💶 Hintergrund
Wer in Dtl. gesetzlich Versicherte behandeln und über die Krankenkasse abrechnen will, braucht eine Genehmigung, einen sog. Kassensitz. Die Zahl der Sitze ist gedeckelt.
Wie hoch der Bedarf an Kassensitzen ist und wie viele vergeben werden, entscheidet der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), in dem u.a. Kliniken, Patientinnen und Patienten und die Kassen sitzen. Laut Bundespsychotherapeutenkammer gibt es tausende Kassensitze zu wenig.
Dem widerspricht der G-BA: Nicht die Zahl der Kassensitze sei schuld an langen Wartezeiten für Betroffene, sondern die Verteilung der Sitze. Demnach gebe es in manchen Regionen sogar eine Überversorgung.
🔎🛋️ Ausblick
Laut Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) müsse die Vergabe der Plätze deshalb besser organisiert werden. Der GKV fordert eine Meldepflicht für freie Therapieplätze.
Neben der Zahl der Kassensitze sorgt auch die psychotherapeutische Ausbildung für Diskussionen. Seit 2019 muss diese zwar nicht mehr von den Auszubildenden bezahlt werden, jedoch können oder wollen viele Kliniken, Praxen oder Institute die Kosten nicht tragen.
Tausende Psychologie-Absolventinnen und -Absolventen warten bereits auf einen Ausbildungsplatz – Tendenz steigend.
➡️ Hier erfährst du mehr zum Thema Therapie: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2975
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