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heute vor 100 Jahren wurden die Verträge von Locarno unterzeichnet. Welche Wirkung hatten sie?
💰📜 Hintergrund
Nach dem 1. Weltkrieg musste das Deutsche Reich Gebietsverluste hinnehmen und Reparationszahlungen leisten. Dadurch war die neue Weimarer Republik wirtschaftlich geschwächt, innenpolitisch instabil und außenpolitisch isoliert.
Durch den Vertrag von Rapallo 1922 nahm Deutschland (Dtl.) wieder diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zu Russland auf. Das verschlechterte die Beziehungen zu Großbritannien (GB) und Frankreich (F.).
Das internationale politische und wirtschaftliche Klima verbesserte sich erst ab 1924 mit dem Dawes-Plan, einem Finanzierungsplan für die dt. Reparationszahlungen.
🚧📝 Verträge
Im Oktober 1925 wurden im schweizerischen Locarno insgesamt 7 Verträge ausgehandelt. Kernstück war ein Garantievertrag zwischen Dtl., Belgien, F., GB und Italien.
Darin verständigten sich die Länder darauf, die dt. Westgrenze anzuerkennen und das Rheinland zu entmilitarisieren. GB und Italien übernahmen Sicherheits- und Verteidigungsgarantien im Fall einer Vertragsverletzung.
Zusätzlich schloss Dtl. mit einigen Staaten Schiedsverträge: Bei nicht diplomatisch beizulegenden Streitigkeiten sollte ein Schiedsgericht oder der Ständige Internationale Gerichtshof entscheiden.
👍👎 Wirkung
Die Verträge wurden in der Weimarer Republik parteiübergreifend kritisiert.
Außenpolitisch waren die Verträge ein Erfolg: 1926 wurde Dtl. in den Völkerbund aufgenommen. Zudem verbesserten sich die Beziehungen zu F. und den USA.
Die Nationalsozialisten brachen die Verträge, als sie 1936 das Rheinland besetzten. Heute gelten die Verträge als Beispiel für eine versöhnungsbereite Diplomatie. Kritisiert wird aber, dass sie Territorial- und Reparationsfragen nicht lösen konnten.
➡️ Mehr dazu: Externer Link: https://kurz.bpb.de/dtdp2976
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