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Wichtig ist, dass es für alle passt. Unterschiedliche Menschen mögen unterschiedliche Rollenverteilungen. Alle Menschen können schüchtern sein. Die meisten Menschen brauchen Mut, um einer anderen Person ihr Interesse zu zeigen. Es geht darum, herauszufinden, ob man Lust aufeinander hat. Dabei hilft es oft, ein bisschen Interesse zu zeigen und zu warten, ob die andere Person dann auch ein bisschen Interesse zeigt. Das gilt für alle Geschlechter.

Alle Antworten sind richtig. Die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen heißt Gender Pay Gap (also: Geschlechts-Bezahlungs-Lücke). Insgesamt haben 2019 Frauen in Deutschland 20% weniger verdient als Männer (Westdeutschland 21%, Ostdeutschland 7%). Ein Teil davon liegt an den unterschiedlichen Berufen und daran, dass Frauen seltener aufsteigen als Männer. Ein anderer Grund ist, dass Frauen mehr in Teilzeit arbeiten, weil sie sich mehr um Kinder oder alte Menschen in der Familie kümmern. Aber selbst bei gleichen Tätigkeiten haben Frauen 2019 im Durchschnitt 6 % weniger verdient als Männer

Die Begriffe werden auf den Seiten 15-18 des Externer Link: Heftes erklärt. Das + steht für weitere in unserer Gesellschaft eher ausgegrenzte Lebensweisen, z.B. Asexualität und Pansexualität. Auf Englisch auch: LGBTIQ+ (G = gay = schwul).

Wenn alle beteiligten Personen in Bezug auf eine Sache einverstanden sind, nennt man das Konsens. Beim Sex wird Konsens auch als Einvernehmlichkeit oder Einverständnis bezeichnet. Es ist eine Grenzüberschreitung und auch oft strafbar, mit jemandem Sex zu haben, der_die das nicht möchte, oder dabei etwas zu machen, was nicht alle Beteiligten gut finden. Außerdem gilt: Man kann beim Sex jederzeit aufhören, wenn man merkt, man möchte etwas nicht, selbst wenn man vorher „ja“ gesagt hat (S. 27). Übrigens darf man ohne die Zustimmung der anderen Person auch nicht das Kondom ausziehen oder kaputt machen. Das heißt „Stealthing“ und man kann dafür bestraft werden, bis hin zu einer Gefängnisstrafe.

Es kann passieren, dass man ungewollt schwanger wird und das Kind nicht bekommen möchte. Der §218 im Strafgesetzbuch verbietet in Deutschland Schwangerschaftsabbrüche. Aber eine Abtreibung ist straffrei, wenn die schwangere Person sich vorher bei einer offiziellen Stelle beraten lässt. Frühestens drei Tage nach der Beratung kann eine Ärztin oder ein Arzt den Abbruch vornehmen. Das muss in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft passieren. Bei Gefahren für die Gesundheit darf auch später abgetrieben werden. Eine Abtreibung gegen den Willen der schwangeren Person ist immer verboten und strafbar. Beratung zu Verhütungsmitteln und -unfällen gibt‘s bei Frauenärzt_innen oder auf Externer Link: profamilia.sextra.de

1955 verbot der Deutsche Fußball Bund (DFB) Frauenfußball in seinem Verbund, weil Fußball als unweiblich galt. Das Verbot hob der DFB erst 1970 wieder auf, als Fußballerinnen über die Gründung eines eigenen Verbundes nachdachten. 1982 spielte erstmals eine Frauennationalmannschaft.

Mehr Informationen zum Thema findest du unter:
Interner Link: www.bpb.de/gesellschaft/gender/graue-spielzeit

Erst seit 1997 ist Vergewaltigung in der Ehe strafbar. Davor zählte Sex zu den ehelichen Rechten und Pflichten. Es galt manchmal schon als Scheidungsgrund, wenn eine Frau keine Lust auf Sex hatte. Dagegen gab es viele Proteste. Heute gilt: Niemand darf Sex haben, wenn nicht alle Beteiligten Lust darauf haben. Das gilt für alle Geschlechter: Frauen, Mädchen, Männer, Jungen, nicht-binäre Menschen und Inter* dürfen „nein“ sagen und ihre Grenzen müssen geachtet werden. Übrigens: Jugendliche haben besondere Rechte in Bezug auf ihre Sexualität und außerdem darf niemand sie zum Heiraten zwingen. Hier findest du Informationen zu deinen sexuellen Rechten:
Externer Link: www.profamilia.de/fuer-jugendliche/rechte-und-sexualitaet.html

Alle Antworten sind richtig. Paare können entscheiden, wer welche Aufgaben übernimmt. In Deutschland haben Gesetze früher geregelt, dass in einer Ehe aus Frau und Mann der Mann Geld verdienen und die Frau Kinder und Haushalt versorgen soll (S. 20). Heute ist das nicht mehr vorgeschrieben, für manche aber eine passende Aufgabenteilung. Z.B. weil sie es anstrengend finden, sich gleichzeitig um Beruf, Haushalt und Kinder zu kümmern. Es gibt auch Paare, bei denen der Mann für Haushalt und Kinder verantwortlich ist und die Frau das Geld verdient. Andere machen halb-halb mit allem. Es gibt auch Paare, die würden gerne halb-halb machen, aber entscheiden sich doch dafür, dass der Mann mehr arbeitet, weil er mehr Geld verdient (Frage 2). Insgesamt gibt es immer mehr Frauen, die eigenes Geld verdienen. Das finden viele gut, z.B. weil Frauen so finanziell unabhängiger sind, u.a. nach einer Trennung oder im Alter. Wichtig ist, dass Menschen selbst entscheiden können, wie sie leben wollen. Übrigens können auch Frauenpaare, Männerpaare, nicht-binäre Menschen und Inter* Kinder haben und dann genauso um die Arbeitsteilung verhandeln.

Die Antworten drei und vier sind richtig. Viele Menschen finden Nagellack schön, manche an sich selbst, manche an anderen. Einige Menschen haben Vorurteile gegenüber Jungen, die Nagellack mögen. Es gibt schwule Jungen oder trans Mädchen, die Nagellack mögen. Aber es gibt auch heterosexuelle Jungen, die Nagellack hübsch an sich finden. Manche nutzen auch Nagellack, um mit Geschlechterbildern zu spielen.

Es ist schön, wenn die Wörter nicht beleidigend gemeint sind. Aber wenn sie als Schimpfwörter verwendet werden, lernen wir trotzdem, dass es scheinbar etwas Schlechtes ist, ein Mädchen, schwul, lesbisch, transgeschlechtlich oder intergeschlechtlich zu sein. Viele Schwule z.B. lernen erst, dass ‚schwul‘ ein Schimpfwort ist. Dann merken sie irgendwann, dass sie selbst schwul sind. Das kann weh tun und ist diskriminierend.

Der Christopher-Street-Day heißt so wegen der New Yorker Christopher Street. Dort haben sich unter anderem Schwule, Lesben, bisexuelle und transgeschlechtliche Menschen getroffen. Oft kam es zu Polizeigewalt gegen sie. 1969 haben sie sich in einem Aufstand dagegen gewehrt. Daraus ist der Christopher-Street-Day (auch: Pride Parade von engl. pride = Stolz) entstanden, der jedes Jahr auf der ganzen Welt gefeiert wird.
Mehr Informationen findest du unter:
Externer Link: www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/292948

Es kann viele Gründe geben, einen kurzen Rock anzuziehen. Aber manche Menschen sagen, dass Mädchen selbst schuld sind, wenn sie schlecht behandelt werden, wenn sie sich z.B. sexy angezogen haben oder mit wem nach Hause gegangen sind. Das stimmt nicht. Niemand darf jemanden anfassen oder mit jemandem Sex haben, wenn die Person nicht zugestimmt hat. Das gilt für alle Geschlechter. Das ist strafbar und verletzt die andere Person. Wenn ihr mit jemandem intim werdet, geht immer sicher, dass die andere Person das auch will. Und wenn jemand etwas mit euch macht, was ihr nicht wollt, dann braucht ihr euch nicht zu schämen, sondern könnt euch Hilfe holen. Ihr seid nicht schuld daran. Ihr solltet aber trotzdem vorsichtig sein, mit wem ihr nach Hause geht. Es ist aber nicht in Ordnung, jemanden unter Druck zu setzen, sich z.B. sexy anzuziehen. Das sollen alle für sich selbst entscheiden.