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13. Zusammenfassung: Entwicklung der Leitfäden Internet in einfacher Sprache | bpb.de

13. Zusammenfassung: Entwicklung der Leitfäden Internet in einfacher Sprache

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Die Leitfäden Internet in einfacher Sprache sind ein Mosaikstein auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft. Die „Werkstatt einfache Sprache“ vermittelt die Methode, viele Mosaiksteine hinzuzufügen.

Gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen findet immer mehr über digitale Medien statt. Da sie immer günstiger werden und fast für alle erschwinglich werden ist das eine große demokratische Entwicklung zu mehr Chancengerechtigkeit. Das Ziel einer inklusiven Medienbildung besteht darin, Ungleichheitsmechanismen entgegenzuwirken und Barrieren abzubauen, um eine chancengleiche und gleichberechtigte Nutzung zu ermöglichen. Wie kann man Menschen unterstützen, digitale Medien selbständig zu nutzen?

Wenn unsere Lebenswelt immer komplexer wird, sind einfache Lösungen gefragt. Einfache Sprache nutzt das Know-how vor Ort. Es gibt in jeder Gemeinde Menschen mit IT-Kenntnissen und Menschen, die gerne anderen helfen. Die deutsche Sprache lässt sich nicht nur (miss)brauchen, um Sachverhalte elaboriert, d.h. eher sich selbst darzustellen. Die deutsche Sprache ist genauso reich an Bildern und Ausdrucksformen, um Dinge einfach und doch genau darzustellen. Wir haben nur keine Übung darin. Man muss es nur versuchen. Das bedeutet auch: Grundsätzlich kann jeder Medien in einfacher Sprache entwickeln. Anerkannt ist, was die Zielgruppe versteht und was ihr nützt - auch Bilder und Grafiken. Damit ist die einfache Sprache mit viel weniger Aufwand für viele Menschen zugänglich als die Leichte Sprache mit ihrem umstrittenen Regelwerk. Dieser inklusive Umgang mit Medien steht dabei auch für einen neuen Umgang mit Behinderung: Der behinderte Mensch wird nicht als betreuungsbedürftig gesehen, sondern als kompetenter Partner im Abbau von Komplexität. Auf diese Weise zeigen Menschen mit Behinderung auch Nichtbehinderten im Umgang mit Technik neue Lösungswege auf. Sie betrachtet den Nutzer als Experten in eigener Sache. Grundlage für die Projektarbeit im PIKSL Labor ist das Verständnis für die Lebenswelt der Anwender. So können Bedarfe identifiziert und entsprechende Anforderungen erfüllt werden. Inklusive Medienbildung mit den Leitfäden Internet in einfacher Sprache ermöglicht Menschen mehr Teilhabe an der Gesellschaft durch den eigenständigen Weg vom Nonliner zum Onliner.

Die „Werkstatt einfache Sprache“ geht daher von einem weitgefassten Inklusionsbegriff aus. Sie entwickelt zielgruppenoffene Angebote. Das heißt, jeder soll die Angebote nutzen, der sie besser versteht als herkömmliche Angebote. Ausgangspunkt ist daher nicht die UN Behindertenrechtskonvention, sondern das Ziel, mehr gesellschaftliche Teilhabe für alle.

Jede Veränderung beginnt mit Information. Deshalb hat die Bundeszentrale für politische Bildung nicht nur die Leitfäden Internet produziert und online gestellt, sondern die „Werkstatt einfache Sprache“ will den Weg dahin vermitteln, damit alle, die Medien in einfacher Sprache sinnvoll finden, sie selbst erstellen können. Ziel ist nicht der passive Konsum von medienangeboten, sondern auch inklusive Medienbildung zielt auf die aktive, selbständige sinnvolle und verantwortungsvolle Mediennutzung aller. In diesem Sinn hoffen wir auf viele Nachahmer.

Fussnoten