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Feudalismus | bpb.de

Feudalismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Leibeigene liefern die Produkte der landwirtschaftlichen Arbeit bei ihrem Herren ab. Im Feudalismus waren Pflichten und Rechte der unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen genau geregelt. (© picture alliance/akg-images)

Ordnungssystem im Mittelalter

Der Feudalismus war die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Ordnung West- und Mitteleuropas seit dem Mittelalter (ungefähr ab dem 10. Jahrhundert). Der Monarch (das war der Kaiser oder der König), der Adel und die Kirche bildeten die führende Schicht. Sie waren die Grundbesitzer, ihnen gehörten die Ländereien. Sie gaben das Land (die "Lehen") und bestimmte Rechte an Untertanen für treue Dienste weiter.

Vasallen und Lehen

Die Untertanen, die die Lehen erhielten, nannte man "Vasallen". Sie durften als Grundherren das Land nutzen und mussten dafür dem König ergeben sein. Zum Beispiel mussten sie bereit sein, mit dem Feudalherrn (dem Lehnsherrn) in den Krieg zu ziehen. Den Grundherren wiederum waren die Bauern untertan. Sie bestellten das Land und schuldeten dafür dem Grundherren Abgaben (die "Fron"). Als Gegenleistung versprachen die Feudalherren, sie vor Gefahren zu schützen.

Veränderungen durch die Aufklärung

Im Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert verlor der Feudalismus an Bedeutung. Mit der Französischen Revolution 1789 und der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzten sich nach und nach neue Herrschaftsformen durch.

Herkunft des Wortes

Der Begriff "Feudalismus" kommt vom lateinischen Begriff "feudum" und heißt abgeleitet "Lehngut".

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten