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amnesty international (ai) | bpb.de

amnesty international (ai)

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Mitglieder von Amnesty International protestieren 2016 gegen Folter und das Verschwindenlassen von Menschen in Mexiko. (© dpa)

Internationale Organisation

"Amnesty international" ist der englische Name einer internationalen Organisation, die sich in der ganzen Welt für die Menschenrechte einsetzt. Sie wurde 1961 in London gegründet. Amnesty international (abgekürzt: ai) setzt sich für Menschen ein, die aus politischen, weltanschaulichen oder religiösen Gründen verfolgt, bestraft und mit dem Tode bedroht werden. Die Mitglieder von ai sind in mehr als 160 Staaten tätig. Jedes Jahr bringt ai einen Jahresbericht heraus, in dem aufgelistet wird, wo und wie auf dieser Welt die Menschenrechte verletzt werden. Die Generalsekretärin von Amnesty International (das ist die Vorsitzende, die Chefin) ist derzeit die Französin Agnès Callamard. 1977 erhielt amnesty international für seine Arbeit den Friedensnobelpreis.

Eine Demonstration von amnesty international gegen den Krieg mit Drohnen in Hannover. (© dpa)

Aus dem Jahresbericht 2022/23

Im Bericht über das Jahr 2022/23 liegt ein Schwerpunkt auf der aktuellen Lage der Menschenrechte in 156 Ländern der Welt. Amesty International prangert an, dass in vielen Ländern die Rechte auf Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit vom Staat missachtet wurden. Demonstrationen und Protest wurden oft brutal niedergeschlagen. In Russland wurden Kritiker/innen am Krieg gegen die Ukraine zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. In Myanmar (Asien) und im Iran wurde das Internet abgeschaltet oder gestört. Weltweit werden Frauen und Mädchen in ihren Rechten eingeschränkt. In Afghanistan dürfen sie nicht zur Schule gehen, nicht studieren oder alleine in die Öffentlichkeit gehen. Ein Schwerpunkt des Berichts gilt den Folgen des Klimawandels. Unter extremer Hitze, Luftverschmutzung und Überschwemmungen leiden unter anderem in Indien und Pakistan vor allem arme Menschen, die ihren Lebensunterhalt im Freien verdienen müssen. Berichtet wird, dass viele tausend Menschen weltweit wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung schlimmsten Diskriminierungen und Verfolgungen ausgesetzt gewesen sind. Journalist/innen wurden verfolgt, weil sie die Pressefreit für sich in Anspruch nahmen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten