Datenschutz
4. Ausblick
Ds. steht derzeit vor vielen Herausforderungen, die vor allem durch die dynamische Technikentwicklung hin zu personalisierten Systemen und Dienstleistungen sowie zu einer allgegenwärtigen Datenverarbeitung verursacht werden. Diese erfordern eine Identifizierung des Nutzers und sammeln Profile, um individuell angepasste Unterstützung anzubieten. Zugleich werden diese Profile dafür benutzt, mit individualisierter Werbung die vielen kostenlosen Angebote im Internet und außerhalb zu finanzieren. Diese und weitere Herausforderungen erfordern eine umfassende Modernisierung der Regeln, Institutionen und Maßnahmen zur Gewährleistung informationeller Selbstbestimmung. Alle Ansätze zu einer Modernisierung des Datenschutzrechts sind bisher jedoch – vor allem am Lobbyismus der jeweiligen potentiellen "Verlierer" – gescheitert. Es steht zu befürchten, dass die anstehende Modernisierung der Europäischen Datenschutzrichtlinie ebenfalls keinen wesentlichen Fortschritt bringt, das Datenschutzrecht und den Ds. risikoadäquat fortzuentwickeln.Literatur
Dammann, Ulrich/Simitis, Spiros 1997: Europäische Datenschutzrichtlinie – Kommentar. Baden-Baden.Roßnagel, Alexander (Hrsg.) 2003: Handbuch Datenschutzrecht. München.
Roßnagel, Alexander 2007: Datenschutz in einem informatisierten Alltag. Berlin.
Roßnagel, Alexander/Pfitzmann, Andreas/ Garstka, Hansjürgen 2001: Modernisierung des Datenschutzrechts. Bundesministerium des Inneren. Berlin.
Simitis, Spiros (Hrsg.) 72011: Bundesdatenschutzgesetz – Kommentar. Baden-Baden.
Tinnefeld, Marie T./Ehmann, Eugen/Gerling, Rainer W. 42007: Einführung in das Datenschutzrecht. München.
Taeger, Jürgen/Gabel, Detlev (Hrsg.) 2010: Kommentar zum BDSG und zu den Datenschutzvorschriften des TKG und TMG, Frankfurt
Quelle: Andersen, Uwe/Wichard Woyke (Hg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. 7., aktual. Aufl. Heidelberg: Springer VS 2013. Autor des Artikels: Alexander Roßnagel