Inhaltsbeschreibung
In den Jahrzehnten nach der Wiedervereinigung haben viele Menschen in Ostdeutschland soziale Deklassierung erlebt. Hoher Modernisierungsdruck, eingeforderte Anpassungsleistungen und die Abwertung des bisherigen Lebensmodelles ließ eine große Zahl von Menschen die Veränderungen überwiegend als Zumutung erleben. Der Soziologe Steffen Mau stammt aus der Rostocker Plattenbausiedlung Lütten Klein. Vor dem Hintergrund seines Heranwachsens in der DDR skizziert er die gesellschaftliche Verfasstheit Ostdeutschlands vor und während der bis heute andauernden Transformationsphase.
So beschreibt er das kulturelle und soziale "Gepäck", das viele Ostdeutsche ins vereinigte Deutschland mitbrachten, und die gesellschaftliche Normierung, Homogenität und allgegenwärtige Übergriffigkeit des Regimes auch in private Belange. Gleichzeitig beschreibt er die ökonomischen, sozialen, demografischen und kulturellen Folgen des Anpassungsprozesses nach der Wiedervereinigung und legt die gesellschaftlichen Bruchlinien offen, die in der DDR-Gesellschaft bereits angelegt waren und sich in den Jahrzehnten danach eher noch vertieft zu haben scheinen.