Die Ernst-Thälmann-Straße gibt es noch, genauso wie den Karl-Marx-Platz. Ansonsten hat sich in Dedeleben seit der Wende viel verändert. Früher lebte das Dorf, sagt Ortsbürgermeister Egbert Krause. Arbeitsplätze gab es reichlich, außerdem ein Kino, fünf Bäcker und sechs Gaststätten. Heute könnte man sich um 14 Uhr auf die Straße legen und würde dennoch nicht überfahren. Die Fabriken wurden dichtgemacht, die Landwirtschaft stillgelegt, übrig geblieben ist eine Cafeteria in der ehemaligen Grenzkaserne. Aus Dedeleben, einst bestens bewachtes Sperrgebiet an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, ist ein Schlafdorf geworden.
Idee, Konzeption und Fotografie: Stephan Morgenstern
Interviews: Michaela Böhm, Margot Unbescheid, Erla Bartmann