Dass die Kronenmühle von Familie Klöppner im thüringischen Mackenrode überhaupt noch existiert, liegt an der sogenannten Whisky-Vodka-Linie. Die wurde am 17. September 1945 vom amerikanischen General W.T. Sexton und dem sowjetischen General Vasili S. Askalepov im Wanfrieder Abkommen festgeschrieben. Und weil die beiden Unterzeichner sich zum Abschluss der Verhandlungen über den Gebietsaustausch zwischen amerikanischer und sowjetischer Besatzungszone nicht nur die Hände schüttelten, sondern auch eine Flasche des jeweiligen alkoholischen Nationalgetränks austauschten, lag der Spitzname nahe. Schuld daran, dass die Linie so und nicht anders gezogen wurde und die Kronenmühle damit nicht mehr direkt an der Grenze, sondern im späteren DDR-Sperrgebiet lag, war die Bahnverbindung Bremerhaven/Bebra - später ebenfalls Whisky-Vodka-Linie genannt. Die führte vor dem Gebietsaustausch 5,6 Kilometer durch die sowjetische Zone. Für Fahrgäste und Fahrer war die Strecke lebensgefährlich, und dass die vollbeladenen Züge bei Unterrieden in die sowjetische Zone einfuhren, und Stunden später bei Oberrieden wieder leer auftauchten war auf Dauer auch sehr lästig.
Idee, Konzeption und Fotografie: Stephan Morgenstern
Interviews: Michaela Böhm, Margot Unbescheid, Erla Bartmann