Editorial
Senkung der Normen, Freilassung der politischen Häftlinge, Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und die Einheit Deutschlands: Mutig und kraftvoll demonstrieren die Ostdeutschen am 17. Juni 1953 in der ganzen DDR für diese Ziele. Ihre Hoffnungen werden am Nachmittag zerstört, als sowjetische Panzer auffahren und den Aufstand beenden. Trotzdem bleibt der Volksaufstand ein Trauma für die SED-Führung. Mehr als drei Jahrzehnte später, im Herbst 1989, fragt Stasi-Minister Erich Mielke: "Ist es so, dass morgen der 17. Juni ausbricht?" Doch nicht ein neuer 17. Juni bricht aus, sondern eine friedliche Revolution führt im November 1989 zum Mauerfall und ein knappes Jahr später zur deutschen Wiedervereinigung.
Zum 60. Jahrestag stellt das Online-Dossier mit interaktiven Karten, mit Fotos, Interviews und Überblickstexten sowie zahlreichen Ton- und Filmdokumenten den Volksaufstand anhand exemplarischer Bespiele dar. Vorgeschichte und Verlauf des Aufstandes werden dabei ebenso beleuchtet wie seine Folgen. Das Dossier baut auf der im Jahr 2003 von der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und dem Deutschlandradio erstellte Website Externer Link: www.17juni53.de auf und führt mit einer Vielzahl von Links auf diese materialreiche und umfangreich recherchierte Chronik.