Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Analyse: Präsidentschaftswahl in Zeiten der Covid-19-Krise | Polen-Analysen | bpb.de

Polen-Analysen Frauenpolitik in Polen (07.03.2023) Analyse: Frauen in Polen zwischen Rechtskonservatismus und Feminismus Dokumentation: Demografiepolitik. Aus dem Programm der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), 2019 Dokumentation: Die Rechte der Polinnen. Aus dem Wahlprogramm des Parteienbündnisses Bürgerkoalition (KO), 2023 Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Chronik: 21. Februar bis 6. März 2023 Polen und der Globale Osten (21.02.2023) Analyse: Polen und der Globale Osten Dokumentation: Das Außenministerium der Republik Polen: Die Visegrád-Gruppe Chronik: 7. bis 20. Februar 2023 Dokumentation: Das Außenministerium der Republik Polen: Drei-Meere-Initiative Polen und die Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine (07.02.2023) Analyse: Die Unterstützung der polnischen Bevölkerung für Geflüchtete aus der Ukraine Dokumentation: Behörde für Ausländerangelegenheiten: Vorübergehender Schutz für die Staatsbürger der Ukraine Dokumentation: Stellungnahme des Episkopats zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten in Polen Dokumentation: Stellungnahme des Präsidenten Andrzej Duda zur Flüchtlingshilfe in Polen (Neujahrsansprache 2023) Chronik: 17. Januar bis 6. Februar 2023 Wohnraum und Wohnungspolitik in Polen (17.01.2023) Analyse: Wohnraum und Wohnungspolitik in Polen Chronik: 6. Dezember 2022 bis 16. Januar 2023 Energiekrise in Polen (06.12.2022) Analyse: Polen vor dem Winter – die Schlacht im Energiesektor Chronik: 15. November 2022 bis 5. Dezember 2022 Vorbereitung auf die Wahlen 2023/24 (15.11.2022) Analyse: Vom Regen in die Traufe – der polnische Wahlkalender 2023/24 Chronik: 1. bis 14. November 2022 Ukrainische Geflüchtete in Polen (01.11.2022) Analyse: Polnische Hilfe für ukrainische Geflüchtete nach dem 24. Februar 2022 Chronik: 18. Oktober bis 31. Oktober 2022 Zustand der Gewässer und die Versäumnisse der Wasserwirtschaft (18.10.2022) Analyse: Die Mahnung der ökologischen Oder-Katastrophe. Über die Versäumnisse der Wasserwirtschaft in Polen. Chronik: 30. September bis 17. Oktober 2022 Offener Brief von Eugeniusz Smolar an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (30.09.2022) Analyse: Die europäische Integration und das geschwächte Vertrauen gegenüber Deutschland. Offener Brief von Eugeniusz Smolar an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Dokumentation: In schwierigen Zeiten den transatlantischen Moment nutzen – unsere gemeinsame Verantwortung in einem neuen globalen Umfeld. Rede von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an der New School, New York, 2. August 2022 Chronik: 20. bis 29. September 2022 Neue wissenschaftliche Institutionen unter der PiS-Regierung (06.09.2022) Analyse: Zwischen Wissenschaft und Politik. Die institutionelle Landschaft in Polen unter der PiS-Regierung Dokumentation: Gesetzesentwurf über das Hl. Maximilian Kolbe-Institut zur Entwicklung der Polnischen Sprache* Chronik: 5. Juli bis 5. September 2022 Politische Rhetorik (05.07.2022) Analyse: Die Verschärfung der politischen Rhetorik in der Öffentlichkeit Chronik: 21. Juni bis 4. Juli 2022 Deutsch-polnische Beziehungen nach dem Regierungswechsel in Berlin (21.06.2022) Analyse: Ins kalte Wasser: Deutschland und Polen ein halbes Jahr nach den Bundestagswahlen Kommentar: Olaf Scholz’ Kanzlerschaft und die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen Chronik: 7. bis 20. Juni 2022 Polen als Exilland der belarussischen Opposition (07.06.2022) Analyse: Polen als Land der politischen Immigration aus Belarus: zwischen schwieriger Geschichte, technokratischer Einstellung und großer Politik Dokumentation: Diana Ignatkowa (geb. 2002) Zwischen Euphorie und tiefer Trauer Chronik: 17. Mai bis 6. Juni 2022 Polen und der Krieg in der Ukraine (16.05.2022) Analyse: Die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für Polen Dokumentation: Gewinn aus der Krise. Chronik: 5. April 2022 bis 9. Mai 2022 Die Krise der katholischen Kirche (05.04.2022) Analyse: Ist Polen (noch) ein christliches Land? Dokumentation: Lesetipp: Bericht der Katholischen Informationsagentur über die katholische Kirche in Polen (2021) Dokumentation: Konferenz des Episkopats: Erklärung des Migrations-, Tourismus- und Pilgerrates zu in Polen eintreffenden Geflüchteten Chronik: 15. März bis 4. April 2022 Die politische Opposition (01.03.2022) Analyse: Die Lage der politischen Opposition in Polen Chronik: 15. bis 28. Februar 2022 Die Polexit-Debatte (15.02.2022) Analyse: Reale Gefahr oder Scheindebatte? Zum Wirklichkeitsgehalt eines drohenden Polexit Dokumentation: Rede von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki vor dem Europäischen Parlament Chronik: 1. bis 14. Februar 2022 Polen und die Militarisierung der Oblast Kaliningrads (01.02.2022) Analyse: Die Militarisierung der Oblast Kaliningrad und die Bedeutung für die Sicherheit Polens Dokumentation: Die Nationale Sicherheitsstrategie der Republik Polen (2020) Chronik: 25. bis 31. Januar 2022 Polnische Positionen zur Migrationskrise an der polnisch-belarussischen Grenze (25.01.2022) Analyse: Die "Migrationskrise" an der polnischen EU-Außengrenze mit Belarus Dokumentation: Hinweis auf eine Videobotschaft von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Dokumentation: Die Konferenz der Botschafter der Republik Polen: Mut und Empathie Dokumentation: Brief der 63 aus dem Grenzgebiet an die Europäische Kommission Dokumentation: Konferenz des Episkopats: Erklärung des Migrations-, Tourismus- und Pilgerrates zu in Polen eintreffendenden Geflüchteten Dokumentation: Interview mit Präsident Andrzej Duda in Kuźnica, einem Ort an der Grenze zu Belarus Dokumentation: Neujahrsansprache des Präsidenten der Republik Polen für das Jahr 2022 Chronik: 7. Dezember 2021 bis 24. Januar 2022 Polnische Regierungspolitik und europäische Themen (07.12.2021) Analyse: Polexit durch die Hintertür. Chronik: 16. November – 06. Dezember 2021 Das sozio-ökonomische Regierungsprogramm "Polnische Ordnung" (Polski Ład) (16.11.2021) Analyse: Konsum, Konservatismus und Staats-Kapitalismus  Dokumentation: Das sozio-ökonomische Programm der Regierung, 2021 (Auszüge) Chronik: 2. bis 15. November 2021 Der Umbau des Justizsystems in Polen (02.11.2021) Analyse: Der Umbau des Justizsystems in Polen Dokumentation: Plenardebatte im Europäischen Parlament Chronik: 19. Oktober bis 1. November 2021 Polen und Afghanistan (19.10.2021) Analyse: Polen und Afghanistan: Vergangenheit und Gegenwart Dokumentation: Ende des polnischen Afghanistaneinsatzes Interview: OKO.press und Janina Ochojska Chronik: 1. bis 18.Oktober 2021 Literarische Übersetzungen zwischen Deutschland und Polen (05.10.2021) Analyse: Übersetzen zwischen Deutschland und Polen. Lesetipps: Deutsche und polnische Übersetzungen der polnischen und deutschen Literatur Dokumentation: Übersetzerin Monika Muskała erhält Karl-Dedecius-Preis 2019 Chronik: 21. bis 30. September 2021 Polen und der Zusammenbruch des sowjetischen Systems (21.09.2021) Analyse: Polen nach dem Zusammenbruch der UdSSR Chronik: 7. bis 20. September 2021 Die Geschichtspolitik der PiS (07.09.2021) Analyse: Geschichtspolitik und kollektives Gedächtnis in Polen Dokumentation: Das polnische Modell des Wohlfahrtstaates Chronik: 6. Juli bis 6. September 2021 Die politische Bühne in Polen während der Corona-Krise (06.07.2021) Analyse: Pandemie und Pandämonium – Erschütterungen der politischen Bühne in Polen während der Corona-Krise Covid-19-Chronik, 15. Juni bis 5. Juli 2021 Chronik: 15. Juni bis 5. Juli 2021 30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag II (15.06.2021) Analyse: Der deutsch-polnische Jugendaustausch Kommentar: 30 Jahre Abkommen über das Deutsch-Polnische Jugendwerk Dokumentation: Aufruf der Kopernikus-Gruppe Covid-19-Chronik, 1. bis 14. Juni 2021 Chronik: 1. bis 14. Juni 2021 30 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag I (01.06.2021) Analyse: 30 Jahre deutsch-polnische grenzüberschreitende Zusammenarbeit Kommentar: Möglichkeiten einer deutsch-polnisch-tschechischen Zusammenarbeit Kommentar: Der deutsch-polnische Vertrag – das Erbe lebt weiter Kommentar: Die deutsch-polnischen Beziehungen aus ungarischer Sicht Covid-19-Chronik, 18. bis 31. Mai 2021 Chronik: 18. bis 31. Mai 2021 Digitalisierung in Polen (18.05.2021) Analyse: Das Corona-Virus digitalisiert den Staat, aber noch nicht die Gesellschaft Dokumentation: Die Kanzlei des Ministerpräsidenten: Digitalisierung im Landesaufbauplan Covid-19-Chronik, 4. bis 17. Mai 2021 Chronik: 4. bis 17. Mai 2021 Die drei schlesischen Woiwodschaften (04.05.2021) Analyse: Die Peripherie der Peripherie  Covid-19-Chronik, 20. April bis 3. Mai 2021 Chronik: 20. April bis 3. Mai 2021 Das polnische Gesundheitswesen (20.04.2021) Analyse: Das polnische Gesundheitswesen Covid-19-Chronik, 13. bis 20. April 2021 Chronik: 13. bis 20. April 2021 Die deutsch-polnischen Handelsbeziehungen (13.04.2021) Analyse: Robustheit trotz Corona. Covid-19-Chronik, 16. März bis 12. April 2021 Chronik: 16. März bis 12. April 2020 Oberschlesien im sozio-ökonomischen Wandel (16.03.2021) Analyse: Abschied von der Kohle Chronik: Covid-19-Chronik, 16. Februar bis 15. März 2021 Chronik: 16. Februar bis 15. März 2021 Der Medienmarkt in Polen II (15.02.2021) Analyse: Der polnische Fernseh- und Radiomarkt Dokumentation: Offener Brief an die Behörden der Republik Polen und an die Parteichefs der politischen Gruppierungen Chronik: Covid-19-Chronik, 2. bis 15. Februar 2021 Chronik: 2. bis 15. Februar 2021 Der Medienmarkt in Polen I (01.02.2021) Analyse: Der Pressemarkt in Polen Chronik: Covid-19-Chronik, 19. Januar bis 1. Februar 2021 Chronik: 19. Januar bis 1. Februar 2021 Regierung und Opposition Anfang 2021 (19.01.2021) Analyse: Die innenpolitische Situation in Polen um die Jahreswende 2020/21 Chronik: Covid-19-Chronik, 15. Dezember 2020 bis 18. Januar 2021 Chronik: 15. Dezember 2020 bis 18. Januar 2021 Die Frauenproteste in Polen (15.12.2020) Analyse: Die politisch-kulturelle Dimension der Frauenproteste in Polen Dokumentation: Das Netzwerk "Landesweiter Frauenstreik": Über uns Dokumentation: Das Netzwerk "Landesweiter Frauenstreik": Forderungen Dokumentation: Erklärung des Präsidenten der Republik Polen, Andrzej Duda, zum Urteil des Verfassungstribunals über das Abtreibungsrecht sowie zu den gesellschaftlichen Reaktionen Covid-19-Chronik: 1. bis 14. Dezember 2020 Chronik: 1. bis 14. Dezember 2020 Symbolpolitik in den Beziehungen Polens zu seinen Nachbarn (01.12.2020) Analyse: Die Politik der Gesten und Bilder in den Außenbeziehungen Polens Covid-19-Chronik, 16. bis 30. November 2020 Chronik: 16. bis 30. November 2020 Die Auseinandersetzung um LGBT in Polen (17.11.2020) Analyse: Die Auseinandersetzung um die Rechte von Angehörigen sexueller Minderheiten in Polen Statistik: Anti-LGBT-Resolutionen in Polen Kommentar: Der homophobe Tsunami in Polen Kommentar: Die Befreiung vom Geschlecht Dokumentation: Die Position der Polnischen Bischofskonferenz zu LGBT+ Covid-19-Chronik: 3. bis 15. November 2020 Chronik: 3. November bis 15. November 2020 Belarus und Polen (03.11.2020) Analyse: Belarus und die komplizierten Beziehungen zu Polen Dokumentation: Erklärung der Regierungen Litauens und Polens zur strategischen Partnerschaft und zu Belarus Dokumentation: Ministerium für Wissenschaft und Hochschulen der Republik Polen: Sondermitteilung für die Bürger der Republik Belarus Chronik: Covid-19-Chronik, 20. Oktober bis 2. November 2020 Chronik: 20. Oktober bis 2. November 2020 Gewerkschaften in Polen (20.10.2020) Analyse: Die fragmentierte Gewerkschaftsbewegung in Polen - das schwierige Erbe von 1989 Chronik: Covid-19-Chronik, 6. – 19. Oktober 2020 Chronik: 6. - 19. Oktober 2020 Die deutsch-polnische Sicherheits- und Verteidigungszusammenarbeit (05.10.2020) Analyse: Deutsch-polnische Sicherheitszusammenarbeit Dokumentation: Interview von Außenminister Maas Chronik: Covid-19-Chronik, 15. September – 5. Oktober 2020 Chronik: 15. September – 5. Oktober 2020 Soziale Gerechtigkeit in Polen (15.09.2020) Analyse: Soziale Gerechtigkeit – eine lange verkannte Komponente der polnischen Transformation Dokumentation: Das Programm der PiS, 2019 (Auszug) Dokumentation: Exposé des Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, 19. November 2019 (Auszüge) Chronik: Covid-19-Chronik, 1. – 14. September 2020 Chronik: 1. – 14. September 2020 Polen nach dem Wahlmarathon (01.09.2020) Analyse: Die innenpolitische Lage nach Beendigung des Wahlmarathons Chronik: Covid-19-Chronik, 7. Juli – 31. August 2020 Chronik: 7. Juli – 31. August 2020 Die neuen historischen Museen in Polen (07.07.2020) Analyse: Politik im Museum – der Kampf um Deutungshoheiten im polnischen Museumsboom Dokumentation: Prof. Dariusz Stola: Sie reden von Patriotismus und Nation, meinen aber das Interesse der Partei und der Fraktion - Interview, 26. April 2020 Lesehinweis: Paweł Machcewicz: Der umkämpfte Krieg Chronik: Covid-19-Chronik, 16. Juni – 6. Juli 2020 Chronik: 16. Juni – 6. Juli 2020 Polnische Perspektiven auf die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020 (16.06.2020) Analyse: Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020. Polnische Perspektiven und Erwartungen Dokumentation: Ein neues Gleichgewicht für Europa - Was die EU in dieser Krise braucht Dokumentation: "Wir sollten uns gerade jetzt vor einer Spaltung Europas hüten" Dokumentation: Rede von Bundeskanzlerin Merkel zur "Außen- und Sicherheitspolitik in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft" Chronik: Covid-19-Chronik, 2. – 15. Juni 2020 Chronik: 2. – 15. Juni 2020 Fehlgeschlagene Präsidentschaftswahl im Mai 2020 (02.06.2020) Analyse: Präsidentschaftswahl in Zeiten der Covid-19-Krise Interview: Die Abmachung öffnet eine wichtige Tür, um die Ergebnisse der kommenden Wahlen anzuzweifeln Chronik: Covid-19-Chronik, 19. Mai – 1. Juni 2020 Chronik: 19. Mai – 1. Juni 2020 Das zivilgesellschaftliche Engagement der Polen (19.05.2020) Analyse: Das zivilgesellschaftliche Engagement der Polen. Historie und Gegenwart Chronik: Covid-19-Chronik, 5. – 18. Mai 2020 Chronik: 5. – 18. Mai 2020 Die polnische Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels (05.05.2020) Analyse: Nachhaltige Landwirtschaft in Polen – Utopie, Chance oder Notwendigkeit? Interview: Den Landwirten sollte am meisten am Klimaschutz liegen, denn sie spüren die Veränderungen am stärksten Chronik: Covid-19-Chronik, 21. April – 4. Mai 2020 Chronik: 21. April – 4. Mai 2020 Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Polen in der Corona-Krise (21.04.2020) Analyse: Die polnische Wirtschaft in der Corona-Krise Analyse: Die Polen in Zeiten der Corona-Krise. Zähneknirschend nach vorne blicken Kommentar: Corona – ein Weg zurück zu alten Bildern? Interview: Lasst uns machen, was nötig ist. Das ist ein Krieg. Chronik: 17. März – 20. April 2020 Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen (17.03.2020) Analyse: Besser geht’s nicht? Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen nach 1990 Dokumentation: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie - Deutsch-Polnisches Wirtschaftsforum Dokumentation: Das Entwicklungsministerium der Republik Polen: Das Polnisch-Deutsche Wirtschaftsforum – eine neue Qualität der Zusammenarbeit Chronik: 3. – 16. März 2020 Jugend 2020 (03.03.2020) Analyse: Die Jugend in Polen 2020. Lifestyle statt Aufruhr Chronik: 18. Februar – 2. März 2020 Die politische Szene nach den Wahlen 2019 (18.02.2020) Analyse: Die Parteien nach den Parlamentswahlen. Die politische Szene sortiert sich neu Chronik: 4. – 17. Februar 2020 Migrationsland Polen (04.02.2020) Analyse: Polen – vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland Chronik: 21. Januar – 3. Februar 2020 Das Konzept des Intermarium und der Drei-Meere-Initiative (21.01.2020) Analyse: Das "Intermarium" und die "Drei-Meere-Initiative" als Elemente des euroskeptischen Diskurses in Polen Dokumentation: Präsident Andrzej Duda auf dem 1. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative, Dubrovnik (Kroatien), 25. August 2016 Dokumentation: Präsident Andrzej Duda auf dem Wirtschaftsforum des 3. Gipfeltreffens der Drei-Meere-Initiative in Bukarest (Rumänien), 17. September 2018 Dokumentation: Präsident Andrzej Duda auf dem 4. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative in Ljubljana (Slowenien), 6. Juni 2019 Dokumentation: Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, auf dem 3. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative, Bukarest (Rumänien), 18. September 2018 Dokumentation: Rede von Staatssekretär Andreas Michaelis (Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland) auf dem 4. Gipfeltreffen der Drei-Meere-Initiative, Ljubljana (Slowenien), 6. Juni 2019 Chronik: 17. Dezember 2019 – 20. Januar 2020 Zur Lage der Rechtsstaatlichkeit in Polen (17.12.2019) Analyse: Die Lage der Rechtsstaatlichkeit und der Justiz in Polen Dokumentation: Auszug aus dem Programm von Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – PiS) 2019 Chronik: 3. – 16. Dezember 2019 Die polnischen Migranten und der Brexit (03.12.2019) Analyse: Die polnischen Migranten in Großbritannien im Kontext des Brexit Dokumentation: Exposé des Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki vor dem Sejm am 19. November 2019 Chronik: 19. November 2019 – 2. Dezember 2019 Die Sozialpolitik der PiS (19.11.2019) Analyse: Soziale Probleme lösen oder Wähler gewinnen? Die Sozialpolitik der PiS seit 2015 Chronik: 5. – 18. November 2019 Literatur und Politik in Polen (05.11.2019) Analyse: Nobelpreisgekrönt und kritisch beäugt – über den Zusammenhang zwischen Literatur und Politik in Polen Dokumentation: Stellungnahmen zum Literaturnobelpreis für Olga Tokarczuk Dokumentation: Olga Tokarczuk, Nike-Preisträgerin 2015: Leute, fürchtet euch nicht! Dokumentation: Literaturpreise in Polen Chronik: 22. Oktober 2019 – 4. November 2019 Die Parlamentswahlen 2019 (22.10.2019) Analyse: Nach den Parlamentswahlen in Polen – Vollendung der illiberalen Demokratie oder Wiederannäherung der politischen Lager? Chronik: 1. – 21. Oktober 2019 Die Hochschulreform in Polen (01.10.2019) Analyse: Die "Verfassung für die Wissenschaft" – über die Reform des akademischen Sektors in Polen Dokumentation: Reaktionen auf die Hochschulreform Chronik: 17. – 30. September 2019 Polen, China und die Neue Seidenstraße (17.09.2019) Analyse: Polen und die Neue Seidenstraße Dokumentation: II. Sitzung des Polnisch-Chinesischen Gemeinsamen Regierungskomitees Chronik: 3. – 16. September 2019 Polen vor den Parlamentswahlen 2019 (03.09.2019) Analyse: Abdriften in den Autoritarismus? Die Situation in Polen vor den Parlamentswahlen Chronik: 2. Juli 2019 – 2. September 2019 Das "Museum für die Familie Ulma" in Markowa – ein Projekt der polnischen Geschichtspolitik (02.07.2019) Analyse: Ein Museum des Einvernehmens und der öffentlichen Diplomatie: das "Museum für die Polen, die während des Zweiten Weltkrieges Juden gerettet haben – Museum für die Familie Ulma" Dokumentation: Texte der Internetseite des "Museums für die Polen, die während des Zweiten Weltkrieges Juden gerettet haben – Museum für die Familie Ulma", Markowa/Polen Dokumentation: Die Rede des Präsidenten Andrzej Duda zur Eröffnung des "Museums für die Polen, die während des Zweiten Weltkrieges Juden gerettet haben – Museum für die Familie Ulma" in Markowa, 17. März 2016 Chronik: 18. Juni 2019 – 1. Juli 2019 Die katholische Kirche in der Krise (18.06.2019) Analyse: Polens katholische Kirche im Krisenzustand Dokumentation: Das Gericht kommt Chronik: 4. – 17. Juni 2019 Nach der Wahl zum Europäischen Parlament – Rückblick und Ausblick (04.06.2019) Analyse: Die Wahl zum Europäischen Parlament 2019: ein Erfolg für die PiS Chronik: 21. Mai 2019 – 3. Juni 2019 Die polnische Ostpolitik unter der PiS-Regierung (21.05.2019) Analyse: Nationale Geschichtspolitik, restriktive Sicherheit und illiberale Demokratie – die polnische Ostpolitik unter der PiS-Regierung Dokumentation: Das Außenministerium der Republik Polen: Ostpolitik Dokumentation: Das Außenministerium der Republik Polen: Östliche Partnerschaft Chronik: 7. – 20. Mai 2019 Frauen in der polnischen Politik (07.05.2019) Analyse: Frauen in der polnischen Politik am Beispiel der Außenpolitik und der territorialen Selbstverwaltungswahlen 2018 Chronik: 16. April 2019 – 6. Mai 2019 Sicherheitspolitische Vorstellungen in Polen, Frankreich und Deutschland (16.04.2019) Analyse: Der lange Weg zu einer neuen europäischen Sicherheitsordnung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den sicherheitspolitischen Vorstellungen in Polen, Frankreich und Deutschland Chronik: 2. – 15. April 2019 Reflexionen über Nachbarschaft (02.04.2019) Analyse: Die unnachbarschaftlichen Polen. Über eine entzweite Gesellschaft Chronik: 19. März 2019 – 1. April 2019 Lesehinweis: Jahrbuch Polen 2019 Nachbarn Parteienlandschaft in Bewegung (19.03.2019) Analyse: Tauziehen auf der politischen Bühne – etablierte Parteien, neue Bündnisse und junge Initiativen Chronik: 5. – 18. März 2019 Die Justizreform in Polen und die Bedeutung des Politischen im Justizwesen (05.03.2019) Analyse: Warum höchstrichterliche Justiz und Verfassungsgerichtsbarkeit politisch sind und sein müssen. Und warum man mit Verweis auf Deutschland die polnische Justizreform nicht rechtfertigen kann Chronik: 19. Februar – 4. März 2019 Die demographische Entwicklung Polens (19.02.2019) Analyse: Die demographische Entwicklung Polens: Herausforderungen und Konsequenzen Chronik: 5. – 18. Februar 2019 Die polnische Klima- und Energiepolitik (05.02.2019) Analyse: "Grüner Konservatismus"? Über die polnische Klima- und Energiepolitik Nachruf: Würdigung von Paweł Adamowicz (1965 – 2019) - Ein Oberbürgermeister, der Hoffnung machte Chronik: 15. Januar 2019 – 4. Februar 2019 Die jungen Polen und die offene Gesellschaft (15.01.2019) Analyse: Der Wert der offenen Gesellschaft in den Einstellungen der jungen Polen Chronik: 18. Dezember 2018 – 14. Januar 2019 Wahlmarathon 2018 bis 2020 (04.09.2018) Analyse: Der herbstliche Beginn eines Wahlmarathons in Polen Chronik: 3. Juli 2018 – 3. September 2018

Analyse: Präsidentschaftswahl in Zeiten der Covid-19-Krise

Reinhold Vetter Warschau Reinhold Vetter

/ 18 Minuten zu lesen

Aufgrund der Covid-19-Krise wurde die für den 10. Mai angesetzte Wahl des Staatspräsidenten verschoben. Doch die Art und Weise wie dieser Beschluss zustande kam wird von der Opposition stark kritisiert. Sie wirft den Beteiligten u.a. Verfassungsbruch vor.

Frau mit Mundschutz geht an Wahlplakaten zur Präsidentschaftswahl vorbei (© picture-alliance, NurPhoto | Artur Widak)

Zusammenfassung

Die bisherigen Vorbereitungen für die Wahl des Staatspräsidenten und die Umstände, unter denen der 10. Mai 2020 als Wahltermin abgesagt wurde, werfen ein klares Licht auf die komplizierte politische Lage in Polen. Auf der einen Seite stehen Jarosław Kaczyński und seine Partei Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość – PiS), die erbittert an der Macht festhalten, auf der anderen Seite eine Opposition, die noch nach Mittel und Wegen sucht, um eine Chance bei der Wahl zu haben. Der schwierige Kampf gegen die Covid-19-Krise hat zusätzliche, große Probleme aufgeworfen. Insbesondere auf Seiten der PiS kam es zu eklatanten Verstößen gegen die Verfassung und die Grundsätze des demokratischen Parlamentarismus.

Wenige Tage vor der für den 10. Mai 2020 angesetzten Wahl des Staatspräsidenten kam es zu einer überraschenden Wende: Jarosław Kaczyński, der die regierende Partei Recht und Gerechtigkeit mit harter Hand führt, einigte sich mit Jarosław Gowin auf die Verschiebung der Wahl. Gowin ist Vorsitzender der Partei Verständigung (Porozumienie), die als Juniorpartner an der Regierung beteiligt ist. Ohne diese Partei hätte die PiS keine Mehrheit im Parlament. Kurze Zeit später entschied die Staatliche Wahlkommission (Państwowa Komisja Wyborcza – PKW), dass der Marschall des Sejm, in diesem Falle die PiS-Politikerin Elżbieta Witek, einen neuen Wahltermin festsetzen müsse. Laut Verfassung muss der erste Wahlgang innerhalb von 60 Tagen nach seiner Verkündung stattfinden. Inzwischen haben sich vor allem Jarosław Kaczyński, Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, Justizminister Zbigniew Ziobro sowie Jarosław Gowin für den 28. Juni als neuen Wahltermin ausgesprochen. Ob es dazu kommt, hängt nicht zuletzt von den Beratungen des Senats als zweiter Parlamentskammer über die dafür notwendigen Änderungen des Wahlrechts ab.

In dem Gespräch mit Jarosław Kaczyński musste Jarosław Gowin starken Druck ausüben, hatte der PiS-Vorsitzende doch vorher kategorisch jede Verschiebung der Wahl des Präsidenten abgelehnt und damit auch die meisten der führenden Funktionäre seiner Partei hinter sich gewusst. Gowin drohte vor allem damit, dass seine Partei in der abschließenden Lesung der Gesetzesnovelle zum Wahlrecht ihre Zustimmung verweigern könnte. Vom Senat, in dem die Opposition die Mehrheit hat, war sie abgelehnt und an den Sejm zurückverwiesen worden. Aufgrund der Novelle wäre eine reine (obligatorische) Briefwahl bei den Präsidentenwahlen 2020 möglich gewesen.

Kaczyński hat sich letztendlich der Realität gebeugt. So mehrten sich in der polnischen Öffentlichkeit die Stimmen, die angesichts der Covid-19-Krise vor zusätzlichen gesundheitlichen Gefahren für die Bürger durch einen Urnengang warnten. Ebenso erwiesen sich die Vorbereitungen der Polnischen Post für die Briefwahl als dilettantisch, was kurz vor dem Gespräch zwischen Kaczyński und Gowin sogar Mitglieder der Regierung einräumten. Hinzu kam, dass die wahlberechtigten Bürger mehrheitlich den 10. Mai als Wahltermin ablehnten, wie Umfragen wiederholt zeigten. Schließlich sorgten sogar Rücktrittsdrohungen einiger Minister dafür, dass Kaczyński keine andere Wahl hatte.

Der "Hinterzimmer-Kompromiss", wie ausländische und auch polnische Medien die Absprache zwischen Kaczyński und Gowin nannten, rief scharfe Kritik führender polnischer Juristen hervor. Der frühere Präsident des polnischen Verfassungstribunals, Andrzej Zoll, stellte fest, dass es keinerlei rechtliche Grundlagen dafür gebe. Es handele sich, so Zoll, um eine äußerst schädliche Beeinträchtigung der Rechtsordnung des Landes. Weder Kaczyński noch Gowin könnten eigenmächtig über einen Wahltermin entscheiden, der verfassungsrechtlich einwandfrei zustande gekommen sei, betonte Zoll. In der Tat handelt es sich um einen Vorgang, der in der Verfassungsgeschichte aller EU-Mitgliedsstaaten einmalig ist.

Das aber hinderte den Leiter der Kanzlei von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, Michał Dworczyk, nicht, nach der Absprache von Kaczyński mit Gowin zu behaupten, diese sei vor allem durch die destruktive Haltung des Senats notwendig geworden. Tatsächlich aber ist es das verfassungsmäßig verbriefte Recht des Senats, Entscheidungen des Sejm abzulehnen und an diesen zurückzuverweisen, wie es im Falle der Gesetzesnovelle zur allgemeinen Briefwahl geschehen ist.

Kaczyńskis Beweggründe

Der PiS-Vorsitzende empfindet seinen Rückzug gegenüber Gowin als Niederlage, die er sicherlich bei Gelegenheit korrigieren will. Es stellt sich die Frage, welches Ziel er verfolgt. Ohne Zweifel will Kaczyński mit aller Kraft an der Macht bleiben und die Regierungstätigkeit seiner Partei auf Jahre hinaus festigen. Noch sieht er sein Lebenswerk des "guten Wandels" (dobra zmiana), das er seit Jahrzehnten verfolgt, nicht als vollendet an. Dieses Projekt läuft nicht zuletzt darauf hinaus, einen starken zentralisierten Staat mit autoritären Zügen zu schaffen, die Justiz durch die Legislative zu kontrollieren, mit Hilfe einer paternalistischen, wohlfahrtsstaatlich verbrämten Kontrolle der Bürger deren Eigeninitiative zu lähmen sowie eine nationalistische Kultur- und Geschichtspolitik zu betreiben. Dabei sieht er es als legitim an, möglichst alle nur denkbaren politischen und administrativen Mittel einzusetzen, seien sie nun verfassungsrechtlich verbürgt oder nicht.

Vor diesem Hintergrund wird auch der Stellenwert deutlich, den die Präsidentenwahl für Kaczyński hat. Sie ist der Abschluss eines Wahlmarathons, der mit den Kommunalwahlen im Oktober 2018 begonnen hatte und seine Fortsetzung mit der Europawahl im Mai 2019 sowie der Parlamentswahl am 13. Oktober desselben Jahres fand. Bei den Kommunalwahlen hatte die PiS zwar ihre führende Position in den ländlichen Gebieten und auch im Landesdurchschnitt behaupten, aber den Erfolg der oppositionellen Bürgerplattform (Platforma Obywatelska – PO) in den Städten nicht verhindern können. Mit der Europawahl konnte sie ihre Position auf nationaler Ebene festigen und ihren Einfluss im Europäischen Parlament ausdehnen. Schließlich schuf ihr Sieg bei der Parlamentswahl die Voraussetzungen für eine zweite Amtszeit als Regierungspartei, auch wenn sie fortan mit mehr Widerstand des Senats rechnen muss, in dem die oppositionelle PO die Mehrheit hat. Die Präsidentenwahl am 10. Mai sollte der krönende Abschluss dieses Wahlmarathons sein.

In diesem Kontext ist Andrzej Duda für Kaczyński der Richtige, um seine Strategie zu verwirklichen. Der amtierende Präsident hat sich in seiner ersten Amtszeit seit 2015 als weitgehend loyaler Partner Kaczyńskis und der PiS-Regierung erwiesen, sieht man einmal von einzelnen Differenzen ab, die aber eher taktischer denn inhaltlicher Natur waren. So befürwortete er die von der PiS bzw. Justizminister Zbigniew Ziobro betriebene Unterordnung der Judikative unter die Exekutive, indem er die entsprechenden, von der Regierung im Parlament durchgesetzten Gesetze absegnete. Duda habe diesbezüglich so ziemlich alles unterzeichnet, sagte der ehemalige Vorsitzende des Staatsgerichtshofes Adam Strzembosz, ein katholisch-konservativ geprägter Jurist, der sich nationalen Traditionen verpflichtet fühlt, aber die Politik der PiS ablehnt. Ebenso ist Duda ein eifriger Befürworter der ausufernden Sozialpolitik der gegenwärtigen Regierung. In der Europapolitik teilte er die Skepsis, die Ministerpräsident Morawiecki und einige seiner Minister wiederholt vortrugen. So erlangte er fast traurige Berühmtheit, als er in einer Rede kundtat, dass niemand den Polen in fremden Sprachen vorschreiben dürfe, welches System in Polen bestehen solle und wie die polnischen Dinge geregelt werden sollen.

Schließlich verzichtete Andrzej Duda bislang auf jedwede kritische Anmerkung zur erratischen Innen- und Außenpolitik des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump, wie es der Linie von Kaczyński und der PiS entspricht. Man darf gespannt sein, wie sich der Präsident verhält, sollte Washington die Verlegung amerikanischer Atomwaffen von Deutschland nach Polen intensiver angehen, wie es die US-Botschafterin in Warschau bereits angedeutet hat.

Demgegenüber gab sich Duda im Rahmen der deutsch-polnischen Beziehungen eher moderat und verzichtete in der Regel auf deutschlandskeptische oder gar deutschlandfeindliche Äußerungen, wie sie die polnische und internationale Öffentlichkeit von Jarosław Kaczyński gewohnt ist. In der Geschichtspolitik vertraut Duda allerdings oft auf nationalkonservative Historiker, die bemüht sind, Verbrechen, die einzelne Mitglieder des polnischen Widerstandes im Zweiten Weltkrieg begangen haben, herunterzuspielen – etwa Verbrechen an Juden.

Vergleicht man Dudas Amtsführung mit der anderer polnischer Staatsoberhäupter ab 1990, dann zeigt sich, dass Duda bislang am stärksten mit einer bestimmten Partei und der von ihr geführten Regierung verbunden ist, in diesem Falle der PiS. Arbeiterführer Lech Wałęsa dagegen, der das Amt des Präsidenten von 1990 bis 1995 ausübte, hat wiederholt Kämpfe mit Regierungen ausgefochten, auch wenn diese wie er auf die Solidarność-Bewegung zurückgingen. Am Sturz der nationalkonservativen Regierung von Ministerpräsident Jan Olszewski (1991 bis 1992), eine Vorstufe der späteren PiS-Regierungen, war er sogar erheblich beteiligt.

Aleksander Kwaśniewski (1995 bis 2005) wiederum, der aus der postkommunistischen Linken kam, fand ein vernünftiges Verhältnis zwischen eigenständiger Amtsführung und Unterstützung für die jeweilige Regierung. Zusammen mit den verschiedenen Kabinetten arbeitete er intensiv am Beitritt Polens zu Nato und zur EU. Wie der ehemalige Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki, der aus der Solidarność kam, hatte Kwaśniewski großen Einfluss auf die Gestaltung der Verfassung von 1997. Lech Kaczyński (2005 bis 2010) stand der PiS ideologisch-politisch nahe, verstand es aber besser als Andrzej Duda, eigene Akzente zu setzen und einen persönlichen Stil der Amtsführung zu entwickeln. Bronisław Komorowski (2010 bis 2015) schließlich, dessen politische Heimat die PO war, hatte sich zuvor einige Auseinandersetzungen mit der PiS-Regierung von 2005 bis 2007 geliefert, gegenüber der darauffolgenden Regierung unter Führung der PO blieb er aber politisch blass.

Drohende Hindernisse

Es bauten sich mehr und mehr Hindernisse auf, die Kaczyńskis Wahlstrategie direkt gefährdeten bzw. potentielle Bedrohungen für diese darstellten. Vorrangig gilt dies für die Covid-19-Krise, die in der ersten Phase in Polen weniger dramatisch als in West- und Südeuropa verlief, sich dann aber vor allem infolge des Infektionsverlaufs im oberschlesischen Industrierevier (der größten Bergbauregion Europas) zuspitzte.

Am 2. März 2020 verabschiedete der Sejm mit den Stimmen der Regierungsparteien PiS, Verständigung und Solidarisches Polen (Solidarna Polska) sowie weiten Teilen der Opposition ein Gesetz, das Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Krise sowie zur Vorbereitung auf mögliche weitere Infektionskrankheiten und daraus resultierende Krisen beinhaltet. Es trat am 8. März in Kraft und ermächtigt die Woiwoden als Beauftragte der Regierung in ihrer Woiwodschaft sowie die Minister der Zentralregierung, Bürgern, kommunalen Verwaltungen, Unternehmen und Hochschulen Pflichten und Einschränkungen aufzuerlegen, die juristisch schwer überprüfbar und anfechtbar sind. Per Dekret des Außenministers wurden am 15. März die Kontrollen an den polnischen Außengrenzen wieder eingeführt. Ebenfalls per Dekret rief der Gesundheitsminister den so genannten epidemischen Zustand (stan epidemii) aus. Damit sind Beschränkungen der Bewegungsfreiheit und der Versammlungsfreiheit der Bürger, des Datenschutzes, des freien Warenverkehrs, der Produktionsabläufe in den Betrieben und der Tätigkeiten bestimmter öffentlicher Institutionen verbunden sowie die Ausübung des Verfügungsrechts, etwa im Falle einer Beschlagnahmung zum Zweck der Bekämpfung der Epidemie. Das politische und öffentliche Leben in Polen wurde infolge der Covid-19-Krise und der eingesetzten Maßnahmen weitgehend lahmgelegt.

Das Problem besteht allerdings darin, dass die polnische Verfassung in Artikel 228 für besondere Gefahrensituationen, in denen die normalen verfassungsrechtlichen Mittel zur Bewältigung einer Krise nicht ausreichen, die Ausrufung des Notstandes in Form des Kriegszustandes (stan wojenny), des Ausnahmezustandes (stan wyjątkowy) oder des Katastrophenzustandes (stan klęski żywiołowej) vorsieht. Bis dato hat sich die Regierung aber nicht zur Verhängung des letzteren, verfassungsgemäßen Notstandes durchgerungen. Stattdessen wurde per Dekret ein nicht von der Verfassung legitimierter so genannter epidemischer Zustand eingeführt. Die Einschränkung bürgerlicher Rechte und Freiheiten erfolgte dann durch Regierungsverordnungen, die auf besagtem Gesetz vom 8. März basieren, oder einfach aufgrund administrativer Entscheidungen, die nicht den Status allgemeinverbindlicher Rechtsakte besitzen. Viele namhafte polnische Juristen sehen in diesem Vorgehen eine eklatante Schwächung der verfassungsrechtlichen Ordnung. So plädierte die ehemalige Verfassungsrichterin und Rechtsprofessorin Ewa Łętowska für die Verhängung des Katastrophenzustandes. Da der "epidemische Zustand" nicht in der Verfassung vorgesehen ist, ist die mit dessen Verfügung einhergehende Einschränkung demokratischer Rechte verfassungswidrig. Es ist demnach offenkundig, dass die Regierung wie auch die Mehrheit im Sejm gegen die Verfassung verstoßen haben.

Die vom Parlament und der Regierung in Polen ermöglichten bzw. ergriffenen Maßnahmen entsprachen mehr oder weniger Schritten, die in fast allen europäischen Staaten beschlossen wurden, zum Teil waren sie geringerer Tragweite, zum Teil gingen sie darüber hinaus. Eine abschließende Bewertung des Erfolgs der Maßnahmen ist naturgemäß vorerst nicht möglich. Doch schon jetzt lässt sich feststellen, dass sich die staatliche Administration vor allem auf zentraler Ebene bis dato nur als bedingt einsatzfähig im Kampf gegen die Krise erwiesen hat. So arbeitete Gesundheitsminister Łukasz Szumowski bis zur Erschöpfung für die Stärkung bzw. Stabilisierung des Gesundheitswesens angesichts der Krise und avancierte deshalb laut Umfragen zum beliebtesten Politiker des Landes, während der Minister des Staatsschatzes, Jacek Sasin, lange Zeit vor allem mit der Vorbereitung der Polnischen Post für die Durchführung der Briefwahl und der Aufsicht über den Druck der Wahlzettel beschäftigt war, statt sich insbesondere mit den besonderen Auswirkungen der Krise auf den Kohlebergbau in Oberschlesien zu beschäftigen, die in gewisser Weise vorhersehbar waren. Hinzu kommt, dass in der ersten Phase der Covid-19-Epidemie viel zu wenige Tests durchgeführt wurden. Darüber hinaus tauchte in polnischen Medien wiederholt der Verdacht auf, dass die Regierung nicht wahrheitsgetreu über den Stand der Infektionen informiere.

Bei der Versorgung der Infizierten gingen die Ärzte, Schwestern und andere Bedienstete im polnischen Gesundheitswesen oft bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, waren dabei aber vor allem in den Krankenhäusern in ländlichen Regionen überfordert, weil es dort an Pflegekräften, Ärzten und entsprechender Ausrüstung fehlt. Geradezu dramatisch eskalierten die Ängste vieler älterer Menschen, die davor zurückschreckten, trotz anderweitiger gefährlicher Erkrankungen oder gar schon festgelegter Termine für Behandlungen und Eingriffe die Krankenhäuser aufzusuchen.

Dass Kaczyński so lange am 10. Mai als Termin für die Präsidentschaftswahl festhielt, hängt auch mit seiner wohl nicht unbegründeten Befürchtung zusammen, die schon spürbaren und sich in Zukunft noch verstärkenden wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Krise könnten dem Ansehen der PiS-geführten Regierung und damit auch Andrzej Duda als von ihm favorisierten Kandidaten schaden. Tatsächlich zeichnen sich ein Rückgang des Wirtschaftswachstums und ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenquote ab, wobei die Schrumpfung des Bruttoinlandsproduktes in Polen mit vermutlich 4 bis 6 Prozent im Jahr 2020 noch relativ glimpflich ausfallen wird im Vergleich etwa zu Griechenland mit 10 Prozent, Italien und Spanien mit 9 Prozent sowie Frankreich mit 8 Prozent. Für Deutschland werden ebenfalls 6 Prozent prognostiziert, so die Zahlen einer Konjunkturanalyse der EU-Kommission und des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche. Die allgemeinen Einbrüche des Wirtschaftswachstums und die Einschränkungen des grenzüberschreitenden Gütertransports sowie des Dienstleistungs- und Finanztransfers im Zuge der Krise schaden auch der polnischen Volkswirtschaft. Die PiS-Propaganda vom "wirtschaftlichen Tiger Polen" verliert also an Strahlkraft. Ein sinkendes Wirtschaftswachstum sorgt immer auch für geringere Steuereinnahmen und damit für weniger Spielraum der Regierung in Bezug auf den Staatshaushalt. Die ausgreifende Sozialpolitik der PiS wird also Einbußen erleiden. Damit aber bricht ein inhaltliches Standbein der Partei Kaczyńskis weg, mit dem sie viele Wähler für sich eingenommen hat und mit dem sie auch bei ihrer Unterstützung für Andrzej Duda punkten möchte. Aus der Sicht Kaczyńskis ist ein schnellstmöglicher Wahltermin also mehr als wünschenswert.

Hinzu kommt, dass gerade auch für Polen die anstehenden Verhandlungen über den EU-Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 bzw. deren Ergebnis schwer kalkulierbar sind. Angesichts der unterschiedlichen Auswirkungen der Covid-19-Krise und der ungeheuren Summen, die einzelne Länder zur Behebung der Schäden besonders für die Wirtschaft aufwenden müssen, lässt sich bislang nicht absehen, wie hoch die Beitragszahlungen aller Länder in den EU-Haushalt und auch die Transfers im Rahmen der Kohäsionspolitik an einzelne Länder künftig sein werden. Gerade für Polen sind diese Transfers eine wesentliche Finanzierungsquelle für Investitionen in die Wirtschaft, Infrastruktur und andere Bereiche.

Zick-Zack-Kurs

Die Vorgeschichte der ursprünglich auf den 10. Mai datierten Wahl des Staatspräsidenten ist reich an widersprüchlichen Stellungnahmen und Entscheidungen, sowohl seitens der Regierung von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki als auch der PiS-Abgeordneten im Sejm und schließlich des gesamten Parlaments. Einige dieser Entscheidungen waren verfassungsrechtlich äußerst fragwürdig. Vielfach ging es dabei vor allem um Politik und Wahltaktik, nicht um einen möglichst wirkungsvollen Kampf gegen die Covid-19-Krise.

So hat sich auch die Wahrnehmung möglicher Gefahren eines Urnengangs am 10. Mai für die Gesundheit der Bürger innerhalb weniger Wochen deutlich verändert. Obwohl Mediziner und speziell Virologen schon vorher gewarnt hatten, sagte Ministerpräsident Morawiecki noch am 24. März, dass es keinen Grund gebe, die Präsidentenwahl zu verschieben. Auch Präsident Duda erklärte, dass ein Besuch im Wahllokal nicht das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus erhöhe. Der PiS-Vorsitzende Jarosław Kaczyński äußerte in den Medien mehrfach die Ansicht, dass eine Teilnahme an den Wahlen keinesfalls eine Gefahr für die Gesundheit der Wähler darstelle. Lediglich Gesundheitsminister Łukasz Szumowski sprach sich vergleichsweise früh für eine Verschiebung der Wahl um zwei Jahre aus.

Die Novellierung des Wahlrechts war der Wendepunkt. Am 31. März schuf der Sejm vor allem mit den Stimmen der Regierungspartei die Möglichkeit, die Präsidentenwahl als reine Briefwahl zu organisieren, indem diese Art der Stimmabgabe als verpflichtend für alle 30 Millionen Wahlberechtigten festgelegt wurde. Die PiS vollzog damit eine totale Kehrtwende. Noch 2017 hatte sie die völlige Abschaffung der Briefwahl angestrebt (sogar für Menschen mit Behinderung, die einzige Wählergruppe, für die diese Wahlform möglich ist) und dies mit der Gefahr des Missbrauchs und der Manipulation begründet.

Mit der Entscheidung vom 31. März wurde auch festgelegt, dass die staatliche Post für die Auslieferung der Wahlunterlagen verantwortlich ist. Am Wahltag sollten diese von den Wählern in eigens dafür ausgewiesene "Briefkästen" im Freien eingeworfen werden. Bald nach diesem Beschluss begann die staatliche Wertpapierdruckerei mit dem Druck der Stimmzettel, obwohl der Senat als zweite Parlamentskammer noch nicht seine Zustimmung zu der Novelle gegeben hatte, was aber laut Verfassung notwendig ist.

Bald schon wurden in der polnischen Öffentlichkeit die eklatanten Schwächen dieser Vorgehensweise diskutiert. So stellte sich die Frage, ob im Rahmen des festgelegten Prozedere die Wahlunterlagen tatsächlich an alle Adressaten gelangen würden. Gefragt wurde auch, wie man denn den Diebstahl oder die Vernichtung von Wahlzetteln verhindern wolle, bevor diese in die "Briefkästen" gelangten, und wer denn die Sicherheit dieser "Wahlurnen" garantieren werde, die beispielsweise an Tankstellen aufgestellt werden sollten. Innerhalb der Familien und Wohngemeinschaften sei außerdem nicht gewährleistet, dass eine freie und geheime Wahl stattfinde, meinten Kritiker dieser Vorgehensweise, die der PiS in diesem Zusammenhang mangelndes Verständnis für Datenschutz vorwarfen. Selbst bei der Post regte sich Widerstand gegen die Durchführung der Briefwahl.

Unter dem Aspekt der Organisation von Wahlen traten zwei gravierende verfassungsrechtliche Probleme auf. Das eine betrifft die Rechtmäßigkeit der vorgenommenen Änderung des Wahlrechts, das zweite den rechtlichen Charakter des verhängten "epidemischen Zustandes". Wichtiger Bestandteil des geltenden Rechtes ist ein Urteil des polnischen Verfassungstribunals aus dem Jahr 2006, wonach wesentliche Änderungen des Wahlrechts mindestens sechs Monate vor dem Wahltermin stattfinden müssen. Ausnahmen, so das Gericht, könne es nur unter objektiv außergewöhnlichen Umständen geben, die aber in dem Urteil nicht näher definiert werden. Das führt zu dem zweiten, bereits angesprochenen Problem, dass die Verfassung im Falle besonderer Gefahrensituationen nur die Verhängung des Kriegs-, des Ausnahme- oder des Katastrophenzustandes vorsieht, nicht aber einen "epidemischen Zustand", den die Regierung per Dekret eingeführt hat. Aber selbst wenn einer der drei in der Verfassung verankerten Notstände ausgerufen würde, dürfen in diesem Zeitraum weder die Verfassung noch die Wahlordnungen für den Sejm, den Senat und die Organe der territorialen Selbstverwaltung geändert werden, ebenso wenig wie das Gesetz zur Wahl des Präsidenten. Während eines solchen Notstandes dürfen auch weder die Legislaturperiode des Sejm verkürzt werden noch ein landesweites Referendum oder Wahlen zum Sejm, zum Senat und zu den Organen der territorialen Selbstverwaltung durchgeführt werden. Hinzu kommt, dass die Staatliche Wahlkommission mehrheitlich mit Parteigängern der PiS besetzt wurde, was eine Überprüfung des korrekten Wahlablaufs vermutlich erschwert.

Immerhin lehnte der von der Opposition dominierte Senat am 5. Mai die vom Sejm am 31. März beschlossene Novellierung des Wahlrechts zur Briefwahl ab. Unter dem Druck des ehemaligen Wissenschaftsministers Jarosław Gowin sah sich dann auch der PiS-Vorsitzende Jarosław Kaczyński gezwungen, einer Verschiebung der Wahl zuzustimmen.

Wahlkampf als Farce

Im Vorfeld der für den 10. Mai angesetzten Wahl hat es über weite Strecken keinen echten Wahlkampf gegeben. Nach der Verhängung des Versammlungsverbots infolge der Corona-Epidemie war Amtsinhaber Andrzej Duda der einzige Präsidentschaftskandidat, der de facto über die Voraussetzungen für einen Wahlkampf verfügte. Und er nutzte diese intensiv, indem er durchs Land fuhr und vor allem bei traditionellen Feiern und Zeremonien intensiven Kontakt zu den Wählerinnen und Wählern suchte. Die von der PiS beeinflussten regierungsnahen Medien unterstützten ihn dabei nach Kräften. Zudem gab es besonders in den ländlichen Regionen katholische Priester, die direkt oder indirekt zur Wahl von Duda als Favorit der PiS aufriefen. Unter diesen Umständen konnte von einem gleichen und fairen öffentlichen Wahlkampf nicht die Rede sein.

Für die Oppositionsparteien treten bislang fünf Bewerber an. Ursprünglich war die Kandidatin der Bürgerplattform die Soziologin und frühere Regierungssprecherin Małgorzata Kidawa-Błońska. Angesichts zunehmender parteiinterner Kritik an ihrer Wahlkampfführung und schlechter Umfragewerte zog sie jedoch ihre Kandidatur zurück. An ihre Stelle trat der Warschauer Stadtpräsident Rafał Trzaskowski. Dem ehemaligen EU-Abgeordneten und Minister in der Regierung von Donald Tusk (2007 bis 2014) werden bessere Chancen eingeräumt. Trzaskowski und der unabhängige Kandidat Szymon Hołownia könnten am ehesten in eine mögliche zweite Runde der Präsidentenwahl kommen. Der politisch eher unerfahrene Journalist Hołownia ist vor allem bemüht, sich als Vertreter unabhängiger sozialer Initiativen zu profilieren. Der gemeinsame Kandidat linker Gruppierungen wie Frühling (Wiosna), der Demokratischen Linksallianz (Sojusz Lewicy Demokratycznej – SLD) und der Partei Gemeinsam (Razem) ist der ehemalige Stadtpräsident von Stolp (Słupsk) und jetzige Europaabgeordnete Robert Biedroń. Gehörte der bekennende Homosexuelle ursprünglich zu den beliebtesten Politikern in Polen, sind seine Umfragewerte für die Präsidentenwahl inzwischen stark gesunken. Für die Polnische Bauernpartei (Polskie Stronnictwo Ludowe  – PSL) kandidiert ihr Vorsitzender Władysław Kosiniak-Kamysz. Der Arzt und frühere Sozialminister in der Regierung Tusk gibt sich als moderner, ökologisch orientierter Vertreter der ländlichen Bevölkerung, bemüht sich aber auch um mehr Einfluss in den Städten. Alle vier genannten Kandidaten sind Verfechter der Mitgliedschaft Polens in der EU. Der einzige EU-Skeptiker unter den Bewerbern ist Krzysztof Bosak, der für die nationalistische Gruppierung Konföderation Freiheit und Unabhängigkeit (Konfederacja Wolność i Niepodległość) antritt. Bosak fordert eine Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft Polens.

Den Oppositionsparteien und ihren Präsidentschaftskandidaten gelang es bislang kaum, dem konzertierten politischen, gesetzgeberischen und administrativen Vorgehen der Regierung und der PiS-Mehrheit im Sejm zugunsten einer Wiederwahl Dudas wirkungsvoll entgegenzutreten. Insbesondere konnten sie sich vor dem 10. Mai nicht auf eine gemeinsame Linie bezüglich eines Wahlboykotts einigen. Immer wieder kamen aus ihren Parteien unterschiedliche Aussagen darüber, unter welchen Bedingungen sie an einem Urnengang teilnehmen würden. Geradezu undenkbar war für sie der Vorschlag einiger Zeitungskommentatoren, die oppositionellen Kandidaten sollten sich möglichst schon vor dem ersten Wahlgang auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Schließlich war es der Europaparlamentarier Donald Tusk, der von Brüssel aus zu einem Boykott der Wahl am 10. Mai aufrief. Frühere polnische Präsidenten und Regierungschefs verschiedener Parteien prangerten in einer gemeinsamen Erklärung das nicht verfassungskonforme Vorgehen der PiS an.

Fazit

Gerade in Krisenzeiten wie der Covid-19-Pandemie erweist sich, ob Regierungen und die sie stützende Parlamentsmehrheit in der Lage sind, die Bürger so weit wie möglich vor den Folgen einer solchen Pandemie zu schützen. In diesem Zusammenhang kommt den politischen Ambitionen von Jarosław Kaczyński entscheidende Bedeutung zu. Für die Machterhaltung sei Kaczyński zu allem bereit, schrieb selbst die liberal-konservative Tageszeitung Rzeczpospolita. Tatsächlich lässt das Verhalten des PiS-Vorsitzenden im Vorfeld des 10. Mai keinen anderen Schluss zu. Am Termin der Präsidentenwahl festzuhalten, war ihm wichtiger als der Kampf gegen die Epidemie. Für dieses Ziel setzt er seine enorme politische Macht ein, um Einfluss auf die Regierung und das Parlament zu nehmen – eine Macht, die verfassungsrechtlich keineswegs legitimiert ist.

Wiederholt und zu Recht haben polnische Wissenschaftler und Publizisten wie Aleksander Hall und Jerzy Baczyński Verbindungslinien zwischen dem Denken des einflussreichen, aber höchst umstrittenen Staatsrechtslehrers der ausgehenden Weimarer Republik Carl Schmitt bzw. dessen Doktrin des so genannten Dezisionismus und dem politisch-ideologischen Credo von Jarosław Kaczyński gezogen. Kaczyńskis Ansichten kämen Schmitt nahe, als dieser den Vorrang politischer Entscheidungen vor rechtlichen Normen in einer Ausnahmesituation des Staates hervorhob.
Wie Polen haben zahlreiche Staaten im Zuge der Corona-Krise zum Teil sehr rigide Maßnahmen ergriffen, die auch zur Einschränkung bürgerlicher Rechte und Freiheiten geführt haben. Das ist zulässig, wenn diese verfassungsrechtlich legitimiert und politisch-parlamentarisch eingebunden sowie mit klaren inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben für ihre spätere Aufhebung verbunden sind. Gegen diese Grundsätze wurde aber in Polen auf Betreiben Kaczyńskis und der PiS wiederholt verstoßen, wie die Änderung des Wahlrechts, die Verhängung des "epidemischen Zustandes" und die organisatorischen Vorbereitungen der Briefwahl beweisen.

Ebenso ist es illegitim, wenn Krisenzustände wie die Epidemie zur Festigung eines eher autoritären Staatsmodells und zur Schwächung der Justiz als ein zentrales Element der Dreiteilung der staatlichen Gewalt genutzt werden. Die von der PiS betriebene Schwächung der Staatlichen Wahlkommission ist nur ein Beispiel dafür, dass es im Vorfeld des 10. Mai solche Bestrebungen gab.

Namhafte polnische Publizisten wie Rafał Kalukin vom Wochenmagazin Polityka betonen allerdings zu Recht, dass Polen nicht so sehr eine Diktatur als vielmehr chaotische Verhältnisse drohen würden. Tatsächlich gaben die widersprüchlichen taktischen Manöver Kaczyńskis im Vorfeld des 10. Mai und die verschiedenen verfassungsmäßig und legislativ fragwürdigen Initiativen der PiS -Fraktion im Sejm einen Vorgeschmack auf das, was Polen weiterhin drohen könnte. Gerade die Regierungspartei machte bisher nicht den Eindruck einer politischen Kraft, die das Land ruhig, konsequent und energisch durch die Covid-19-Krise steuern möchte. Strategisches Handeln insbesondere zur Stärkung des Gesundheitswesens sieht anders aus.

Auch die polnische Opposition benötigt dringend einen Reifeprozess. Kritik an der PiS und der Regierung sowie die Konkurrenz ihrer Präsidentschaftskandidaten untereinander reichen nicht aus. Gefragt sind Initiativen, die die tiefe Spaltung in der Gesellschaft überwinden können, und gemeinsame Anstrengungen, die das demokratisch-parlamentarische System stärken und die strategische Vorbereitung für künftige Krisen anstoßen. Im Land keimen erste Hoffnungen auf, dass der neue Präsidentschaftskandidat der Bürgerplattform, der Warschauer Stadtpräsident Rafał Trzaskowski, der Richtige dafür sein könnte.

Fussnoten

Reinhold Vetter ist freier Wissenschaftler und Publizist. Unlängst erschien von ihm: Warschau im Sturm der Geschichte. Metamorphosen einer leidgeprüften Stadt. Baden-Baden 2020.