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KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch | Themen | bpb.de

KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch

Das neugestaltete Hauptgebäude der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

Vom Spätsommer 1944 bis April 1945 betrieb die SS im Auftrag der Luftwaffe das Außenlager Kaltenkirchen des KZ Neuengamme mit einer Kapazität von circa 500 Häftlingen. Die KZ-Häftlinge mussten die bestehende Landebahn verlängern, damit der neue Düsenjäger Messerschmidt 262 eingesetzt werden konnte. Die SS hatte das Kommando im KZ-Außenlager in Springhirsch, das Wachpersonal bestand aus älteren und nicht mehr fronttauglichen Soldaten.

Die Gefangenen des Lagers stammten mehrheitlich aus der Sowjetunion, Frankreich und Polen. Sie mussten täglich elf Stunden Zwangsarbeit verrichten. Durch die Schwerstarbeit, die mangelhafte Versorgung und die oft brutale Behandlung förderte die SS bewusst das massenhafte Sterben der Häftlinge. Von den Opfern sind 190 namentlich bekannt.

Nach alliierten Bombenangriffen wurde das Lager Mitte April 1945 geräumt. In Güterwaggons gedrängt transportierte die SS die Häftlinge in das Auffanglager Wöbbelin bei Ludwigslust, wo sie am 2. Mai 1945 durch die US-Armee befreit wurden.

Bis in die 1960er-Jahre dienten die Baracken unter anderem als Unterkünfte für deutsche Flüchtlinge aus dem Osten. Anfang der 1970er-Jahre wurden die letzten Gebäude abgerissen. Das KZ und seine Geschichte gerieten in der Nachkriegszeit weitgehend in Vergessenheit. Erst der Regionalhistoriker Gerhard Hoch erforschte die Lagergeschichte seit den 1970er-Jahren systematisch. Gegen diese Forschungen und die Aufdeckung der im KZ-Außenlager begangenen Verbrechen hat es erhebliche Widerstände aus der Bevölkerung und der kommunalen Politik gegeben.

Ab 1994 begann eine planmäßige Suche nach Spuren des Lagers am historischen Ort. 1999 gründete sich der Trägerverein KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch e.V. Er hat die KZ-Gedenkstätte im Jahr 2000 eröffnet und machte sie zu einem inzwischen öffentlich anerkannten Ort der Erinnerung, des Gedenkens, der Bildung und des Lernens.

Pädagogisches Angebot

Geführte Rundgänge und ein umfangreiches Bildungs- und Vermittlungsangebot sind nach Vereinbarung jederzeit buchbar.

Öffnungszeiten

März bis Oktober: Dienstag bis Samstag: 10 - 18 Uhr Sonn- und Feiertage: 11 - 17 Uhr

November bis Februar: Dienstag - Samstag: 10 - 16 Uhr Sonn- und Feiertage: geschlossen

Das Außengelände der Gedenkstätte ist für Besucher:innen jederzeit frei zugänglich.

Kontakt
KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch
Ortsteil Springhirsch, an der B4
24568 Nützen
Bundesland Schleswig-Holstein

Telefon: +49 (0)4191 - 723428 (Anrufbeantworter)

Externer Link: https://www.kz-gedenkstaette-kaltenkirchen.de

Lage