Im November 2022 ging die erste Version von ChatGPT online. Die Nachricht über dieses neue Tool verbreitete sich rasch aus den Nieschen der Expertinnen und Experten heraus und wurde in kürzester Zeit zu einem Massenphänomen. ChatGPT stand für eine neue Art mit Computern zu interagieren und ihre Rechenleistung für völlig neue Fragestellungen und Aufgaben zu nutzen.
Auf die anfängliche Euphorie folgte kurze Zeit darauf eine gewisse Ernüchterung. Die KI-Modelle schienen die Sprache zwar zu verstehen und gaben vor nahezu alles zu Wissen, bloß verlassen konnte man sich auf nahezu keine Antwort. So war etwa Zwei plus Zwei nicht mehr vier und in einem Rezept für Pizza fand sich der Hinweis den Käse mit Klebstoff zu verühren. Hinzu kamen auch erste Bedenken über die gesellschaftlichen Folgen. Deepfakes, also täuschend echt aussehende Bilder, Videos oder Tonaufnahmen, können per Mausklick generiert werden. Im US-Wahlkampf 2024 waren sie wiederkehrendes Thema.
Für die politische Bildung drängen sich zahlreiche Fragen auf. Die Einen sind konkret und drehen sich um potenziell nützliche KI-Tools und den richtigen Umgang mit ihnen. Die Anderen sind eher abstrakt auf der Suche nach konkrete Gefahren und Handlungsmöglichkeiten für die politische Bildung. Auf die meisten davon gibt es keine endgültige Antwort. Die Dynamik der technischen Entwicklung ist zu groß und das Verständnis darüber wie diese Technik eigentlich funktioniert häufig noch zu klein. Es wird zunehmend schwieriger, den Überblick zu behalten.
Moderation des Formats: Marcus Richter