Vor 70 Jahren veröffentlichte die französische Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir ihre Schrift "Le Deuxième Sexe" (deutsche Übersetzung: "Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau", 1951). Während sie im ersten Band "Fakten und Mythen" in Bezug auf Frauen auf den Grund geht, zeigt sie im zweiten Band, "Gelebte Erfahrung", wie es ist, als Frau aufzuwachsen, zu leben, alt zu werden – wie man nicht als Frau zur Welt kommt, sondern es wird.
Eine Frau zu sein (oder ein Mann), das ist für Beauvoir eine soziale Tatsache, nicht etwa ein vorherbestimmtes Schicksal. Sie zeigt deutlich, wie sehr Frauen in ihren Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten durch ihre vom Mann abgeleitete Existenz eingeschränkt werden, doch entlässt sie Frauen nicht aus der eigenen Verantwortung für ihre Situation. Seine Wirkung entfaltete Beauvoirs Werk vor allem als zentraler Referenzpunkt in der zweiten Frauenbewegung sowie als Grundlagentext des (westlichen) Feminismus.
Margarete Stokowski
Das Ewigweibliche endlich fallen lassen. Was sagt uns "Das andere Geschlecht" heute? - Essay
"Das andere Geschlecht" gilt als Klassiker, doch Simone de Beauvoirs Thesen sind bis auf einen viel zitierten Satz kaum bekannt. Ihre Kenntnis würde so manche Diskussion über Geschlechterverhältnisse heute extrem bereichern – und beschleunigen.
Alice Schwarzer
"Das Ewig Weibliche ist eine Lüge" (1976) - Interview
1976 interviewte Alice Schwarzer, prominenteste Vertreterin der zweiten Frauenbewegung in Westdeutschland, Simone de Beauvoir, die unter anderem über die Reaktionen auf "Das andere Geschlecht" und ihre Aktivitäten in der Frauenbewegung spricht.
Julia Korbik
Simone de Beauvoir (1908–1986). Ein Kurzporträt
Simone Lucie Ernestine Marie Bertrand de Beauvoirs Leben schien vorgezeichnet – durch ihr Geschlecht und das bürgerlich-katholische Geburtsmilieu. Doch äußere Zwänge und innerer Drang machten sie zur berühmten Schriftstellerin, Philosophin und Feministin.
Imke Schmincke
Wie "Das andere Geschlecht" zu einer "Bibel" des Feminismus wurde
Das vor 70 Jahren erstmals erschienene Buch "Das andere Geschlecht" gilt mittlerweile als Meilenstein, Klassiker oder auch "Bibel" der Frauenbewegung beziehungsweise des Feminismus. Diese Wirkung hat es erst Jahrzehnte nach seinem Erscheinen entfaltet.
Karen Vintges
Zur Ethik bei Simone de Beauvoir - Essay
Als Dreh- und Angelpunkt des philosophischen Werks von Simone de Beauvoir kann das Thema gelten, wie wir unser Leben – mit anderen – praktisch gestalten sollen. In einem ihres Essays legte sie ihre ethischen Überlegungen dar, die auch "Das andere Geschlecht" beeinflussen.
Laura Hengehold
Die Philosophie der Individuation bei Simone de Beauvoir
Die Entwicklung menschlicher Individualität und die materiellen Bedingungen dafür sind ein Kernthema bei Simone de Beauvoir. Für Frauen bedeutet, das ganz Andere zu sein, dass sie ihre Individualität nicht kontinuierlich auf eine relationale Art und Weise entwickeln können.