Aktivieren als Form sozialer Kontrolle
Der Autor zeigt, dass der Umgang mit Arbeitslosen in den Arbeitsverwaltungen eine neue Form sozialer Kontrolle darstellt. Diese wird als 'postpolitische Aktivierung zu normativen Konsensen' rekonstruiert.Einleitung
Dieser Beitrag hat die Handlungskonstellation zwischen Arbeitnehmervermittlern (bzw. persönlichen Ansprechpartnern), denen die Beratung bzw. Betreuung der arbeitslosen Leistungsempfänger obliegt (und nicht die Dienstleistung der eigentlichen Stellenvermittlung, das erledigen die Arbeitgebervermittler), und Arbeitslosen zum Gegenstand, und zwar im Hinblick auf die Realisierung der rechtlichen Neuregelungen der so genannten " Hartz-Reformen " sowie deren Folgen.Dafür wird auf Daten und Ergebnisse eines soziologischen, vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Universität Siegen zwischen 2005 und 2008 durchgeführten Forschungsprojektes zurückgegriffen. Im Zentrum der Untersuchung standen Beschreibungen der Interaktionen in der Arbeitsverwaltung und Deutungsmuster, die in kaum standardisierten Einzelinterviews mit Arbeitsvermittlern und Arbeitslosen erhoben wurden.[1]