Seit einigen Jahren ist "Netzpolitik" verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt. Spektakuläre Anlässe, über die Rolle und die Gestaltung des Raumes Internet nachzudenken, gab es in der jüngeren Vergangenheit zuhauf. Den damit verbundenen Fragen – häufig zugespitzt auf den vermeintlichen Gegensatz "Freiheit oder Sicherheit" – wird zunehmende Priorität eingeräumt.
Hoffnungen und Befürchtungen halten sich derweil die Waage: Durch die Revolutionen in der arabischen Welt etwa fühlen sich diejenigen bestätigt, die dem Internet an sich bereits demokratisierende Kraft zuschreiben. Auf der anderen Seite beobachten viele den wachsenden Einfluss einzelner Internet-Unternehmen mit Unbehagen und kritisieren die anonyme "Macht der Algorithmen".
Johannes Piepenbrink
Editorial
Die interaktiven digitalen Medien sind heute ein fester Bestandteil vieler Alltagsbereiche. Entsprechend ist auch "Netzpolitik" seit einigen Jahren verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt.
Jan-Hinrik Schmidt
Das demokratische Netz?
Das Internet weckt häufig Hoffnungen auf eine Vitalisierung demokratischer Teilhabe, zuletzt bei den "Facebook-Revolutionen" in der arabischen Welt. Es wird diskutiert, inwiefern das Internet tatsächlich demokratisierend wirkt.
Christian Stöcker
Governance des digitalen Raumes: aktuelle netzpolitische Brennpunkte
Ob Netzneutralität, Datenschutz oder Urheberrecht – wie der digitale Raum reguliert werden sollte, ist höchst umstritten. Dazu kommt, dass viele Entscheidungen auf nationaler Ebene kaum sinnvoll getroffen werden können.
Daniel Roleff
Digitale Politik und Partizipation: Möglichkeiten und Grenzen
Die Ausweitung der Bürger-Staat-Beziehung auf den digitalen Raum ist weder ein Allheilmittel gegen Politikverdrossenheit noch ein Angriff auf das demokratische System. Die digitalen Medien ergänzen Altbewährtes.
Karl-Rudolf Korte
Beschleunigte Demokratie: Entscheidungsstress als Regelfall
Ad-hoc-Entscheidungen werden immer häufiger notwendig oder eingefordert – über demoskopiegetriebene Verfahren ebenso wie durch Online-Abstimmungen und "Gefällt mir"-Klicks. Dies kann auch Auswirkungen auf die Qualität von Entscheidungen haben.
Christoph Bieber
Die Piratenpartei als neue Akteurin im Parteiensystem
Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 schaffte die Piratenpartei erstmals den Sprung in ein deutsches Parlament. Ist ihr Aufstieg nachhaltig oder nur ein Übergangsphänomen?
Miriam Meckel
Menschen und Maschinen. Wenn Unterschiede unsichtbar werden - Essay
Angesichts immer leistungsfähigerer Rechner wird der Unterschied zwischen menschlicher und Maschinenintelligenz unbeobachtbar. Der Computer muss also nicht menschengleich werden. Es reicht, wenn er uns so erscheint.