Insbesondere für junge Menschen stellt die Europäische Integration eine dreifache Herausforderung dar. Zum einen ist sie – auch wenn nicht bewusst wahrgenommen – ein Teil ihrer Lebenswirklichkeit, mit dem sich konkrete Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung verknüpfen. Diese müssen jedoch auch als solche erkannt und aktiv genutzt werden. Zum anderen werden die Vertragsgrundlagen, Institutionen und Entscheidungsprozesse der EU als kompliziert und fern empfunden. Es fällt schwer, sich ein Bild von der Funktionsweise europäischer Politik zu machen und Verantwortlichkeiten zuzuordnen. Hier besteht ein Bedürfnis nach mehr Orientierung im ''Wald der Informationsangebote''. Und schließlich stellt sich die Frage, wie junge Menschen sich stärker bei (europäischen) Entscheidungen einbringen können, die sie auf ihrem weiteren Lebensweg unmittelbar betreffen werden.
Das Young European Professionals (kurz: YEP) Netzwerk versteht sich als Zusammenschluss junger Multiplikatoren/innen, die anderen jungen Menschen Europa, die EU und deren Politik näher bringen wollen. Das Netzwerk ist ein Peer-to-Peer Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung, das 2005 in Zusammenarbeit mit der regionalen Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn ins Leben gerufen wurde. Die Altersspanne der Netzwerkmitglieder reicht von 16 bis 24 Jahren. Die gegenwärtig rund 50 aktiven Mitglieder des Netzwerks fungieren als Multiplikatoren/innen für europapolitische Themen und Fragestellungen, die für die Lebenswelt junger Menschen von Bedeutung sind. Das YEP-Netzwerk lebt von dem aktiven Engagement seiner Mitglieder. Bei regelmäßig stattfindenden Ausbildungsworkshops erweitern sie ihre Kenntnisse, reflektieren aktuelle Entwicklungen und pflegen den Austausch im Netzwerk.
Mit einem vielfältigen Workshop- und Veranstaltungsangebot wollen die YEPs junge Menschen für das Thema Europa sensibilisieren. Welche gemeinsamen Werte liegen dem Projekt Europa zu Grunde? Welche Aufgaben liegen im Kompetenzbereich der EU? Wie kommen europapolitische Entscheidungen zu Stande? Welche Rechte habe ich als EU-Bürger/in? Welche Möglichkeiten bestehen, in anderen EU-Ländern zu lernen, zu arbeiten und zu leben? Wo finde ich Informationen zu den Fragen, die mir unter den Nägeln brennen? Und wie kann man als junger Mensch seine Meinung zu europapolitischen Themen einbringen? Ziel ist es, zu einer persönlichen und aktiven Auseinandersetzung mit EUropa anzuregen, dafür notwendige Informationen jugendgerecht zu vermitteln und zu persönlichem Engagement zu ermutigen. Die Integrität der YEPs speist sich dabei weniger aus einem detaillierten Expertenwissen, sondern aus der Tatsache, dass sie sich selbst sehr für diese Themen und Fragestellungen interessieren – sie begreifen sich als Mitlernende und sie haben eine hohe Motivation, anderen Jugendlichen EUropa greifbarer zu machen. Die YEPs sind selbst jung, die altersbedingte Nähe zu den Teilnehmenden von YEP-Workshopangeboten ermöglicht einen intensiven und spannenden Lernprozess auf gleicher Augenhöhe.
Mit den Angeboten der YEPs soll ein möglichst authentischer Querschnitt von jungen Menschen in Deutschland erreicht werden, insb. aber auch Jugendliche, die gewöhnlich als bildungsfern bezeichnet werden und noch wenig Berührung mit der Frage hatten, welche Chancen ihnen EUropa bietet. Den unterschiedlichen – oft spielerischen – methodischen Zugängen des Netzwerks ist gemeinsam, dass sie den Teilnehmenden einen Raum eröffnen, in dem sie sich mit ihren Fragen und Anliegen aktiv einbringen können.
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