Themen Mediathek Shop Lernen Veranstaltungen kurz&knapp Die bpb Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen Mehr Artikel im

Von der "Aufarbeitung der Vergangenheit" zum Totalitarismus? | bpb.de

Von der "Aufarbeitung der Vergangenheit" zum Totalitarismus? Aus der Literatur über die Studentenbewegung von 1968 und ihr Erinnern an den Nationalsozialismus

Martin Maier

/ 18 Minuten zu lesen

Martin Maier wirft einen Blick auf Literatur über die Studentenbewegung von 1968 und ihr Erinnern an den Nationalsozialismus und stellt fest: Der Beitrag der protestierenden Studenten wird in der jüngeren Forschung kritischer, aber auch realistischer in Augenschein genommen.

I.

Schwarz-Weiß-Foto: In Frankfurt am Main haben sich am 30. Mai 1968 ca. 2000 Demonstranten, die der Studentenbewegung zuzurechnen sind, zusammengefunden. Sie blockieren sitzend eine Straße. Demonstrierende Studenten in Frankfurt am Main (© AP)

Die Warnung vor einer Wiederholung der Geschichte, namentlich des Nationalsozialismus, stellt eine diskursive Übung dar, die meist zu pädagogischen Zwecken und weniger zur Erhöhung des Erkenntnisgewinns geleistet wird. Dabei wird nicht so sehr von einer identischen Reproduzierbarkeit des Vergangenen ausgegangen, sondern vielmehr ein Fortdauern des Unaufgearbeiteten angenommen, das dadurch ungehindert, weil unterschwellig, weiterwirken könne. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit mittels des Gedenkens an ihre Opfer soll die Nachgeborenen davon abhalten, in die Verhaltensmuster ihrer Vorgänger abzugleiten. Die Erinnerung an das Vergangene hatte und hat also immer einen unmittelbaren Bezug zur Gegenwart. Eine Benennung der Täter und Mitläufer, der mehr oder weniger überzeugten Nationalsozialisten oder auch bloßen Karrieristen, sollte die verborgenen Kontinuitäten der Bundesrepublik zu ihrem Vorläuferstaat, dem Deutschen Reich, aufweisen helfen.

Dieses Anliegen motivierte nicht erst im Zuge von 1968 und mit der Bildung einer Neuen Linken die Beschäftigung mit dem "Dritten Reich", sondern wurde als Projekt einer Gegenöffentlichkeit spätestens anlässlich der antisemitischen Schmierwelle im Winter 1959/1960 betrieben. Die Enttarnung des geistigen Beitrags von noch in Amt und Würden stehenden Ordinarien etwa in der Germanistik, Geopolitik oder Sozialmedizin zur "Förderung deutschen Volkstums" im Osten, zum Eroberungskrieg oder zur Vernichtung "lebensunwerten Lebens" mündete allerdings erst spät in reguläre Forschungsprojekte. Denn dazu musste sich etwa die Geschichtswissenschaft von ihren üblichen staats- und herrschaftslegitimierenden Großerzählungen trennen und schon darum auf Kritik der sich dem Nationalsozialismus nur vorsichtig annähernden etablierten Lehrstuhlinhaber stoßen. Götz Alys Arbeiten zum Vernichtungskrieg Deutschlands im Osten, die sich etwa der heute noch wenig in der Öffentlichkeit präsenten Tatsache des in Kauf genommenen und schließlich eingeplanten Verhungerns von Millionen Angehöriger der slawischen Zivilbevölkerung widmeten und auch den Aspekt einer letztlich erfolgreichen Karriereplanung junger Akademiker durch ihre Teilnahme an unsäglichen Verbrechen nicht aussparten, verschafften dem Autor erst in jüngerer Zeit Reputation außerhalb der akademischen Linken.

Umso erstaunlicher mutet daher jene These an, die Aly gleich am Anfang seines Buches "Unser Kampf. 1968 - ein irritierter Blick zurück" der Leserschaft zumutet: "Wenige teilen die Einsicht, dass die deutschen Achtundsechziger in hohem Maß von den Pathologien des 20. Jahrhunderts getrieben wurden und ihren Eltern, den Dreiunddreißigern, auf elende Weise ähnelten."

Ich möchte die Erörterung des Bedeutungswandels, den der zeitgeschichtliche Blick auf 1968 in den letzten Jahren erfahren hat, deshalb mit Alys Buch beginnen, weil sich hier besonders deutlich der Bruch eines Exponenten der sich zum Teil immer noch auf die Studentenbewegung berufenden Generation kritischer Historiker mit den eigenen erinnerungspolitischen Überzeugungen abzeichnet. Daran soll aber auch gezeigt werden, dass sich hinter der oberflächlichen Polemik durchaus Anschlüsse an gegenwärtige Fragen zu Motivationen und Verdrängungen verstecken, die im zunehmenden Zeitabstand immer sichtbarer werden.

II.

Götz Aly bei seiner Rede zur Verleihung des Börnepreises in der Frankfurter Paulskirche, 3. Juni 2012 (© Wikimedia, Dontworry)

Die Gesamtkonzeption von Götz Alys Buch wäre durchaus vielversprechend, hätte der Autor sich an die Weisung einer seiner Kapitelüberschriften gehalten, die eine "Geschichtsschreibung statt Veteranengeschichten" einfordert und hätte er mehr Quellen aus den beiden von ihm durchgearbeiteten Konvoluten kommentiert. Diese sind die monatlichen Lageberichte des Bundesamts für Verfassungsschutz über das Anwachsen des studentischen und verwandten Protests und die während der Hochzeit der Revolte verfassten Egopapiere der beiden Remigranten, die Aly während seines eigenen Studiums kennen aber nicht schätzen lernte: die Aufzeichnungen der beiden Berliner Politologen Ernst Fraenkel und Richard Löwenthal.

Damit beschäftigt sich Aly jedoch nur selten. Stattdessen greift er zu grobkörnigen Vergleichen, wie: "Die nationalsozialistische Studentenrebellion nannte sich ebenfalls Studentenbewegung." Oder zu ein wenig kaschierten Verallgemeinerungen: "Der Blick auf die Schnittmenge zielt nicht auf die Gleichsetzung von Rot und Braun. Vielmehr geht es darum, die Ähnlichkeiten der Mobilisierungstechnik, des politischen Utopismus und des antibürgerlichen Impetus herauszuarbeiten."

Dabei sieht der Autor selbst, dass seine These von der Übernahme des Begriffs "Studentenbewegung" samt der dazugehörigen Aktionsformen von den angeblichen Vorgängern der Protestierer, dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB), spätestens vor der Behauptung einer Machtübernahme "linksfaschistischer" Jungakademiker in einem autoritären Staat halt machen muss: "Am Ende verästelte sich die Bewegung von 1968 in Frauen-, Anti-AKW-, Schwulen-, Kinderladen- oder Friedensbewegung, Solidaritäts- und Internationalismusgruppen, kurz gesagt, in die sogenannten sozialen Bewegungen."

Die These von den rebellierenden Studenten als geistigen Nachfolgern ihrer nationalsozialistischen Vorfahren zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch: "Schon die Schlagzeilen der mit sichtlichem Macherstolz rasch entwickelten studentischen Kampfpresse lassen die formale Ähnlichkeit zu der 35 Jahre später entstandenen Bewegung erkennen. 'Deutsche Rektoren bekämpfen die Freiheitsbewegung. Terror an der Universität Gießen', so konnte man im Jahr 1930 lesen. Der Gießener Rektor hatte ein Uniformverbot erlassen." Selbst im Hinblick auf ihre politisierten Lebensformen sollen beide Generationen studentischer Aktivisten sich gleichen: "Wie die Achtundsechziger experimentierten schon die Dreiunddreißiger mit Wohngemeinschaften. Für die neue 'volksoffene' Hochschule erging im Mai 1933 der Aufruf: 'Die politische Erziehung des Studenten werde sich in Zukunft ganz auf dem Kameradschaftshaus und der Wohngemeinschaft aufbauen.'"

Zwar räumt Aly mit Blick auf seine ausgewerteten Quellen ein, dass etwa von Seiten des Innenministeriums die "Dynamik der Revolte" verkannt wurde, indem gerade nach Rädelsführern gesucht und Bilder von Führung und Gefolgschaft für die Analyse der Mobilisierungsstrategien demonstrierender Massen bemüht wurden. Doch hält dies den Historiker nicht davon ab, selbst seitenlang den Vergleich von Nationalsozialistischem Deutschen Studentenbund (NSDStB) und Sozialistischem Deutschen Studentenbund (SDS) zu betreiben.

Warum ist "Unser Kampf" dennoch eine eingehendere Lektüre wert?

In den gelungenen Passagen seines Buches macht Aly deutlich, dass es durchaus irritierende Übernahmen der Protestgeneration aus dem Gedankengut ihrer Eltern gab. So entnimmt er aus einer Allensbach-Umfrage von 1967 "ein merkwürdiges, noch nicht erörtertes Ergebnis: 81 Prozent der befragten Studenten stimmten ganz oder teilweise der These zu, 'dass die deutsche Politik sich von westlicher Bevormundung freimachen sollte'. Nur 17 Prozent lehnten diese Meinung ab, die öffentlich ausschließlich von rechtsradikalen Parteien vertreten wurde."

Anlässlich des Vietnamkriegs konstatiert der Autor einen Wandel des beinahe staatsamtlichen Proamerikanismus "zur wenig glaubhaften Staatsangelegenheit." Daraus lässt sich das Vorhandensein starker Abweichungen zu den herrschenden Meinungen der Elterngeneration ableiten, die von den politisierten Studenten nicht einfach abgeführt werden konnten - zu stark waren wohl die emotionalen Bindungen und die damit verbundenen Ängste vor dem Bruch mit den Eltern. Aly sieht den langsam wachsenden Dissens zu den Anschauungen der Mehrheitsgesellschaft als Antrieb für die Radikalisierung der Protestgeneration. So stößt man durchaus auf scharfsinnige Analysen der Befindlichkeit einer Generation von Protestierenden (oder wenigstens ihres sich explizit politisierenden Teils!), die in sich noch wenig demokratische Erfahrung aufgespeichert hatte: "Mit einem Bein klebten sie im Morast autoritärer Traditionen, mit dem anderen versuchten sie auf dem wenig bekannten Terrain der Liberalität Halt zu gewinnen." Auch die ambivalente Bindung der Westdeutschen an ihre ehemaligen alliierten Befreier, die sich außerdem zusehends abschwächte, klingt in seiner Analyse an: "Die Wende zum Antiamerikanismus verlief als unkontrollierte, emotionalisierte, erst langsame, dann stark beschleunigte Rückwärtsfahrt. Sie geriet in die von der Elterngeneration eingefahrenen Spurrillen." Ein weiterer wichtiger Befund Alys betrifft den weltanschaulichen Abstand der linken Studenten zu den liberalbürgerlichen Honoratioren der Bundesrepublik: Schon den zeitgenössischen Bundesbeamten, die etwa an das Kanzleramt über die Ziele und Vorstellungen der Protestierenden mittels wissenschaftlicher Expertise anerkannter Hochschullehrer berichteten, fielen anhand der studentischen Proteste Demokratiedefizite auf. Diese wurden allerdings mehr der Gesamtbevölkerung als der protestierenden Jugend angelastet. So "bescheinigte" der Mannheimer Ordinarius für Politikwissenschaft Wildenmann laut Aly "den rebellierenden Studenten eine Mischung aus beachtlichem demokratischem Verständnis, von Statusunsicherheit und weitgehend diffusen Zielvorstellungen", was den Fortgang der parlamentarischen Demokratie betraf. Die Protestierer "standen" zwar "in einem dramatischen Gegensatz zur Mehrheitsbevölkerung der Bundesrepublik, die 'von Demokratie und ihren Spielregeln wenig inhaltliche Vorstellungen' hatte", dies beruhe aber - und darin sieht Aly wieder eine Gemeinsamkeit der Protestierer mit ihren Eltern - auf einer generellen Fehlprojektion des Mangels an Demokratie auf die Strukturen des politischen Systems anstatt auf die postnazistischen Bürger.

Dies deckt sich nicht immer mit anderen Forschungen, die zeigen, wie beispielsweise der SDS das Thema Nationalsozialismus immer wieder aufgreift - wenn auch Aly darin beizupflichten ist, dass die Beschäftigung mit dem deutschen Faschismus zur Hochzeit der Revolte in den theoretischen Zeitschriften der Neuen Linken keine Konjunktur (mehr) hatte.

Was der Autor, der überhaupt die Vorgeschichte der organisierten linken Studentenschaft außer Acht lässt, jedoch nicht berücksichtigt, ist die von dem sozialistischen Studentenverband organisierte Ausstellung Ungesühnte Nazijustiz, die zur Zeit der oben erwähnten antisemitischen Schmierwelle 1959/1960 in deutschen Städten gezeigt wurde. Ohne eine Thematisierung der durch sie ausgelösten gesellschaftlichen Dynamik lässt sich die Geschichte der "Aufarbeitung der Vergangenheit" in der Bundesrepublik nur teilweise nachvollziehen. Aufkommende Gerüchte, das Material der Ausstellung sei aus DDR-Quellen zustande gekommen, leisteten nicht nur einen Beitrag zum langsamen Ausstieg der SPD aus der finanziellen Unterstützung seines Studentenverbands und zu dessen langsamen Abdriften in die im wahrsten Sinne des Wortes "außerparlamentarische Opposition". Ihre zeitgenössische Diffamierung als "kommunistisch" ist auch ein Zeichen dafür, dass eine Beschäftigung mit den deutschen Verbrechen kaum möglich war, ohne in den Ost-West-Konflikt verwickelt zu werden. In der DDR hatten "Nazijäger" wie Friedrich Karl Kaul ein Strafverfolgungsinteresse an deutschen Tätern aus Wirtschaft und Politik. Allerdings war an der damit einhergehenden Propaganda kaum die tagespolitische Motivation zu übersehen, die BRD immer wieder als den eigentlichen Nachfolgestaat bzw. Wiedergänger des faschistischen Deutschlands zu desavouieren.

Aly schreibt: "Nicht die Studentenpolitik leitete die Wende zur Reformpolitik ein, sondern die 1969 gebildete sozial-liberale Regierung Brandt/Scheel." Dem ist zumindest was die Vergangenheitspolitik betrifft, beizustimmen, denn vor einer nachhaltigen Verankerung des Kontinuitätsgedankens, also dem Nachleben des Nationalsozialismus in der bundesdeutschen Öffentlichkeit, die Ralph Giordano in der Formel von der "Zweiten Schuld" versinnbildlicht hat, musste sich vorher die politische Großwetterlage zu Tauwetter verändern. Ihren Beitrag dazu leisteten nicht zuletzt die Ostverträge der sozialliberalen Koalition.

III.

Eine Frau tanzt mit fliegenden Rock während der Kommune Nr. 1 Party vorbehaltlos mit anderen Gemeinde-Mitglieder und Unterstützern. (© AP)

Dagmar Herzog, Autorin einer kleinen Kulturgeschichte der Sexualität in Deutschland mit dem Titel Die Politisierung der Lust, widerspricht einer noch immer geläufigen Ansicht, wonach der Umgang mit Sexualität im "Dritten Reich" von besonderer Verklemmung und Abwehr geprägt gewesen sei. Diese Meinung wurde auch innerhalb der Studentenbewegung im Rückgriff auf die Theorien Wilhelm Reichs häufig vertreten. Anhand von Herzogs Revision dieses Theorems lässt sich Götz Alys These von einer Verständigungsgemeinschaft der Deutschen über Generationengrenzen hinweg durchaus erhärten. Auch Herzog argumentiert, ähnlich wie Aly, mit der entlastenden und konfliktbegrenzenden Wirkung des Verschweigens. Über das durchaus, verglichen mit kirchlich geprägten Verhältnissen, liberalisierte Klima im Nationalsozialismus war man verstummt. Es brachte für jene Bevölkerungsmehrheit, die sich als zur Volksgemeinschaft zugehörig betrachten durfte, auf sexuellem Gebiet etwa die Straffreiheit vorehelicher Beziehungen, selbstverständlichen Umgang mit Verhütungsmitteln, die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs und neue Scheidungsgesetze. "Vor den eigenen Kindern oder dem Rest der Welt zuzugeben, dass man am Dritten Reich durchaus Vergnügen gefunden hatte, ließ sich mit der erfolgreichsten Taktik der Nachkriegsdeutschen im Umgang mit ihrer Schuld […] nicht vereinbaren: der Behauptung, man sei ein Opfer des Nationalsozialismus gewesen, keinesfalls Anhänger oder gar Nutznießer."

Die Ermunterung sexueller Beziehungen (auch im vor- und außerehelichen Bereich) durch das nationalsozialistische Sexualitätsdispositiv in Verbindung mit "massiven Tabubrüchen hinsichtlich der Ermordung Wehrloser", führte zu besonderen Sprachtabus und Entlastungsstrategien in der Nachkriegszeit. Auf Seiten der Kirchen etwa zur umstandslosen Verbindung der Themen Werteverfall und Nationalsozialismus, so anhand des Beispiels Abtreibung - und im Falle der Studentenbewegung zur Übernahme und zum Ausbau der Repressionshypothese, die bald auch vom "Spiegel" übernommen wurde. Interessant ist, dass für Herzog die Interventionen der Studentenbewegung mehr von einer Protesthaltung gegen die konservative Restauration der unmittelbaren Nachkriegszeit zeugen, als von ihrer unmittelbaren Bezugnahme auf den deutschen Faschismus: "Dass die in den sechziger Jahren aufkommenden Deutungen von Faschismus und Holocaust als Ausdruck unterdrückter Sexualität gerade für politisch kritische junge Leute attraktiv waren, die in der erstickenden Verklemmtheit und klaustrophobischen Kleinbürgerlichkeit der 1950er Jahre aufgewachsen waren, ist nicht überraschend. Tatsächlich aber müssen wir die Achtundsechziger trotz ihrer Selbststilisierung als antifaschistisch in erster Linie als antipostfaschistische Bewegung begreifen, als Protest dagegen, wie man sich nach dem Faschismus in Westdeutschland eingerichtet hatte."

Die studentische Bewegung hatte in ihren Liberalisierungsforderungen insofern Erfolg, als ihre direkte Bezugnahme auf den Nationalsozialismus zur Durchsetzung von Reformen, zumindest was die Abschaffung der Repression abweichender sexueller Selbstentwürfe betraf, bald nicht mehr nötig erschien: "Die Stimmung in der Bevölkerung begrüßte die Überwindung des repressiven Konservatismus so deutlich, dass es einfacher war, die Konservativen direkt anzugreifen." Herzogs Kritik an der Studentenbewegung in Bezug auf deren Verhältnis zum Nationalsozialismus erscheint nicht zuletzt deshalb plausibel, weil sie damit den Vorwurf einer Instrumentalisierung des deutschen Faschismus für tagespolitische Auseinandersetzungen belegen kann.

Noch ein weiterer Bezugspunkt des Antifaschismus der Neuen Linken wird von ihr problematisiert: Die generelle Debatte über ihre eigenen Geschlechterbeziehungen und die ihr innewohnende Tendenz, den antifaschistischen Körper als fleischgewordene Modellvorstellung zur Abwehr repressiver Bindungsmodelle männerbündischer Natur zu verstehen. Klaus Theweleits berühmte Studie Männerphantasien, eine Analyse über die Erinnerungen der Freikorpskämpfer der frühen Weimarer Jahre, wird von Herzog vor allem anhand des darin implizit entworfenen Gegenmodells zum Drill des soldatischen, formierten Körpers einer Neubewertung unterzogen: "Soldaten empfänden Lust am Töten, doch sei dies keine sexuelle Lust, sondern die Lust an der Verdrängung sexueller Wünsche im eigenen Körper durch Vernichtung anderer Körper." Dies mache aus der Zulassung bzw. dem Ausleben sexueller Wünsche - so lässt sich Herzogs Kritik auf den Punkt bringen - schon die Abwehr und Überwindung des alten und neuen Faschismus.

IV.

Klaus Theweleit selbst scheint zumindest im Hinblick auf seine antifaschistischen Körperentwürfe erheblich skeptischer geworden zu sein: In seinem Band Ghosts, der zur Reflexionsliteratur anlässlich der dreißigsten Wiederkehr des Ereignisjahres 1968 gezählt werden kann, konstatiert er rückblickend: "Einigkeit besteht darin, daß die Sexualität aus der Position eines zentralen Erkenntnismittels fiel."

Doch nicht nur das. Theweleit entdeckt einen regelrechten Furor der Studentenbewegung, mit der sexuellen Befreiung auch die von den Eltern übernommene Schuld an den deutschen Verbrechen überwinden zu können. In seinem Resümee von Reimut Reiches Text 20 Jahre danach, der ebenfalls als Rückschau auf die "68er" und ihre sexuellen Problemlagen angelegt ist, erklärt er die "Sexualisierung aller Lebensbereiche und Affektlagen" für gescheitert, weil "in der postulierten Schuldlosigkeit des freien sexuellen Akts, sich nicht so sehr eine sexuelle Befreiung durchgesetzt [habe], sondern ein ganz anderes verschobenes Gefühl. Nämlich das Gefühl, die Eltern als verführte Triebtäter entschuldigen zu müssen." "Als Triebtat ohne Schuld", so weiter Theweleit in Wiedergabe von Reiches Analyse, "wollten unsere zu Auschwitz schweigenden Eltern ihre Teilhabe am Judenmord in der Tat verkaufen. Im sexuellen Akt als "Triebtat ohne Schuld' hätten wir, folgsam, deren Verdrängung ausagiert." Damit erweise sich der behauptete ausdrücklichen Bruch mit der Elterngeneration, sowohl hinsichtlich der Aufarbeitung der Vergangenheit als auch hinsichtlich der Lösung der sexuellen Restriktionen zu "so etwas wie verdeckte[r] 'Elternschonung'".

Dass Sexualisierung mit Verdrängung einhergehen kann, ist eine These, der auch Dagmar Herzog wohl zustimmen könnte, erblickt sie doch in ihrem Buch einen Zusammenhang zwischen der Enthemmung in der Verfolgung und Vernichtung stigmatisierter Minderheiten auf der einen Seite und der Liberalisierung der (hetero-)sexuellen Beziehungen innerhalb der Mehrheitsgesellschaft auf der anderen Seite. Dennoch sagt dies allein wohl noch nicht viel über die Legitimität von Bedürfnissen und ihre Ver- oder Entkoppelung mit politischen Repressionen aus.

V.

Schwerer noch wiegt der von Ulrike Jureit gegen die studentische Protestbewegung erhobene Vorwurf, diese identifiziere sich unhinterfragt mit den Opfern des Nationalsozialismus. Denn darin drücke sich, neben dem an sich begrüßenswerten Anliegen der Aufarbeitung des millionenfachen Mords an den Juden sowie den Sinti und Roma, "zugleich der Versuch aus, der eigenen emotionalen Bindung an die Elterngeneration zu entkommen, denn dieser Opferbezug war mehr als die überfällige Anerkennung und Ehrung der Ermordeten. Die revoltierenden Studenten fühlten sich vielmehr selbst als Opfer. Die Täter-Opfer-Formel war in den 1960er und 1970er Jahren nicht nur vergangenheitsbezogen, vielmehr phantasierte sich die nachwachsende Generation als Opfer eines nun vermeintlich bundesdeutschen faschistischen Systems, in dem jetzt sie die Verfolgten waren, in dem sie sich nun als Juden empfanden."

Interessant ist an Jureits Aufsatz besonders, dass auch die Wurzeln der heutigen Erinnerungskultur an die Opfergruppen der nationalsozialistischen Epoche umstandslos in der studentischen Protestkultur von 1968 lokalisiert werden. Aus dem eben erwähnten Vorwurf einer rituellen Vereinnahmung wird im Laufe des Aufsatzes (vor allem am Beispiel der Debatte über das Denkmal für die ermordeten Juden Europas) eine fundamentale Kritik am gegenwärtigen Diskurs über die Opfer des Dritten Reiches: "An den deutschen Gedenkorten bleiben die Unschuldigen unter sich. Hier präsentiert sich eine Erinnerungsgemeinschaft, die auf ein geliehenes Selbstbild rekurriert und die sich der spezifischen deutschen Ambivalenz des Holocaust-Gedenkens durch Identifikation mit den Opfern zu entledigen sucht." Letztlich erweise sich das derzeitige Gedenken als besonders funktionales Erinnerungsmodell, mit dem "nicht nur der moralische Bruch zur Elterngeneration als quasi evolutionärer Quantensprung ausgewiesen werden kann, sondern [mit dem] auch die Hoffnung verbunden wird, diese generationenspezifische Deutung des Holocaust an die eigenen Nachkommen tradieren zu können."

Diese Kritik überzeugt nicht so recht. Zwar erscheint Jureits Einwand plausibel, dieses generationenspezifische Gedenken habe vor dem Hintergrund der Generationenkämpfe vor allem "den Vorteil […], den kontaminierten nationalen Bezug beiseite lassen zu können". Er ist als Ablehnung des Bestrebens, sich selbst vor die Opfer zu schieben, nachvollziehbar. Tatsächlich lässt sich aber auch längst eine Nationalisierung des Gedenkens an die Opfer deutscher Geschichte beobachten, die das Trauern zum staatsoffiziellen Akt und zum generationenverbindenden Geschehen er- bzw. verklärt und damit die Spuren der Kämpfe um die Durchsetzung des Gedenkens verwischt. Die Sorge um eine nationale Identität der Deutschen auf der Basis des Erinnerns dürfte dabei die spezifische Selbstfindung einer Generation mittels Gedenk- und Trauerarbeit längst überblendet haben und eine damit verbundene "Deutungsmacht" über die deutsche Geschichte anders gelagert sein, als jene, die Jureit ursprünglich der Studentenbewegung zuschreibt, die "sich in der Erbfolge der Holocaust-Überlebenden sieht".

Zwar kann Jureit in ihrer Rekonstruktion des erinnerungspolitischen Diskurses an Einzelbeispielen durchaus den hybriden Anspruch der "68er-Generation" deutlich machen, sich gleichsam an die Stelle der Opfer des deutschen Faschismus zu setzen, indem ihr Leid umstandslos als Baustein eigener Identitätsentwürfe missbraucht und vorgegeben wird, an ihrer Stelle zu sprechen. Dabei bleibt aber - wie schon angedeutet - fraglich, ob dieser "Fetischismus der Repräsentation" (Pierre Bourdieu), bei dem sich Repräsentanten der Gedenkkultur selbst an die Stelle jener Gruppen setzen, an die erinnert werden soll, nicht der offiziellen deutschen Erinnerungskultur und ihrer Repräsentanten insgesamt zum Vorwurf gemacht werden müsste.

VI.

Der letzte vorgestellte Ansatz zur Deutung der Erinnerungsarbeit der Studentenbewegung könnte das differenzierteste Bild liefern, weil er das zeitgenössische Klima, in dem die studentischen Revolten stattfanden, mitberücksichtigt. Der Sozialpsychologe Sebastian Winter stellt in seinem Aufsatz 'Verjudete Nazis', 'Deutsches Heil'. Sexualitätsentwürfe der westdeutschen '68er'-Bewegung vor dem Hintergrund von NS-Vergangenheit und ‚Adenauer-Zeit‘ die Unterschiede zwischen dem öffentlichen und dem informellen Sprechen über die protestierenden Studenten in den Vordergrund. Winter stellt dazu fest: "Hier laufen zwei voneinander abhängige Diskurse parallel: ein offizieller öffentlicher Diskurs der PolitikerInnenreden und Massenmedien, in dem die Studierenden mit den 'Nazis' identifiziert wurden, sowie ein alltagskultureller nichtoffizieller Diskurs des 'kleinen Mannes', in dem sie semantisch mit den 'Juden' gleichgesetzt wurden, die man gerne noch einmal 'vergasen' würde."

Diese widersprüchlichen Übertragungen auf die Studenten konnten nicht nur, wie Winter auf Adorno rückgreifend erklärt, durch die Trennung eines nationalsozialistischen Idealismus von den in seinem Namen begangenen Verbrechen geleistet werden, sondern auch anlässlich überkommener Formen der Kritik am Hitlerregime, die die Parteigrößen ("Goldfasane") selbst als "verjudet" identifizierte und ihre Lebensführung als dekadent denunzierte. Schon zur Regierungszeit Adenauers seien die Nationalsozialisten als sexuell pervers betrachtet worden, stellt Winter in Anlehnung an Dagmar Herzog fest. So spiele selbst Eugen Kogon in seinem vielbeachteten Werk Der SS-Staat (1946 erstmals erschienen) auf die Verweiblichung der Nazis und auf "Homosexualität [...] in den Parteigliederungen" an. "Sexuelle Sauber- und Anständigkeit diente zur Abgrenzung von 'den Nazis'. Jede Lüsternheit und offensive sexuelle Inszenierung war verpönt."

Die damit mühsam aufrechterhaltene Abgrenzung von der eigenen Verstrickung in die weltanschaulichen Angebote und Karriereofferten der NS-Eliten wurde ab jenem Zeitpunkt brüchig, als die Studentenbewegung nicht nur die Kontinuität der bundesrepublikanischen Eliten zum Nationalsozialismus offenlegte, sondern gleichzeitig auch an sexuelle Tabus rührte. Aufgrund dieser doppelten Intervention wurden die protestierenden Studenten sowohl als Tabubrecher ("Juden"), als auch als Wiedergänger des Vergangenen ("Nazis") beschimpft, ohne dass sie auf die Widersprüchlichkeit dieser projektiven Etikettierungen hätten hinweisen können. Sie waren als mögliche Akteure einer Aufarbeitung des Vergangenen, so lässt sich schlussfolgern, schon dadurch entmächtigt, weil große Teile der Mehrheitsgesellschaft sie vor allem als historisch konnotierte Figuren wahrnahmen.

VII.

Mir bleibt nun, ein vorläufiges Fazit dieser kleinen Literaturschau zu ziehen. Fraglos lässt sich ein Wandel in der Einschätzung der Protestgeneration von 1968 feststellen. Der ihr einstmals zugestandene Beitrag zur Befreiung vom Tabu der nationalsozialistischen Vergangenheit wurde abgelöst vom Vorwurf problematischer, weil stark selbstbezogener Umgangsformen mit eben dieser Vergangenheit.

Eingeleitet wurde mein Überblick mit dem Totalitarismus-Vorwurf, der von Götz Aly erhoben wird, wenn er in den studentischen Protestierern die Nachfolger oder Wiedergänger jener fanatisierten Jungakademiker von 1933 erblickt, die das universitäre Rückgrat der nationalsozialistischen Bewegung bildeten. Doch auch in seinem Buch finden sich Anknüpfungspunkte zu den sozialhistorischen und -psychologischen Darstellungen der differenzierter argumentierenden Beiträge. Jedoch sind bei den anderen vorgestellten Autorinnen und Autoren die vorgebrachten Korrekturen an der historischen Leistung der Studentenbewegung als bewegende Kraft eines bis heute anhaltenden erinnerungspolitischen Diskurses diffiziler und bekräftigen kaum den Vorwurf einer insgesamt totalitär gesinnten Bewegung. Dagmar Herzog stellt die Frage, ob die Thematisierung der Sexualität und die Behauptung ihrer angeblichen Unterdrückung im Nationalsozialismus sich nicht in Wirklichkeit gegen die sexuelle Repression in der Adenauer-Ära richten. Aus ihren Belegen lässt sich zwar eine Instrumentalisierung der 1968 noch nicht weit zurückliegenden Epoche des deutschen Faschismus durch die emanzipatorischen Projekte der Studentenbewegung ableiten, doch mangeln dieser in der Darstellung der Autorin generationsspezifische Strategien der Verdrängung. Klaus Theweleit bzw. Reimut Reiche ziehen im Rückblick auf die studentischen Revolten, an denen beide beteiligt waren, in Erwägung, ob die Forderung nach einer enttabuisierten Triebbefriedigung nicht auch Elemente des Verdrängens der jüngeren Geschichte in sich bargen. Sie deuten an, dass die Beschäftigung mit der eigenen Befreiung und der gleichzeitig offenen Frage nach einem notwendigen Bruch mit der Elterngeneration wenig Raum für konkrete Erinnerungsarbeit ließ. Dieses Problem mangelnder Historisierung des Vergangenen taucht ebenfalls - wenn auch auf einer anderen Ebene - bei Sebastian Winter auf, der zeigt, dass die Angehörigen der Studentenbewegung in der zeitgenössischen Öffentlichkeit als paradoxe Wiedergänger der Vergangenheit wahrgenommen wurden. Ulrike Jureit hingegen sieht die Erinnerungsarbeit bis zum heutigen Tag im Windschatten eines "gesellschaftlichem Kontinuitätsversprechen", das zwar viel über die Selbstfindung der Trauernden aussage, aber wenig bis nichts über die Betrauerten übermittle und stattdessen "einen identitätsstiftenden Mechanismus" in Gang halte. Dieser Mechanismus wird jedoch, so meine Kritik, kaum als gesamtgesellschaftlicher Vorgang problematisiert.

So kann resümiert werden, dass sich in der jüngeren Diskussion über die Thematisierung des Nationalsozialismus durch die protestierenden Studenten deren eigentlicher Beitrag kritischer, aber auch realistischer in Augenschein genommen wird. Ob aus Selbstkritik resultierend oder aus der Nüchternheit des nachgeborenen Beobachters: die Verstrickung in die intensive und emotionale Abhängigkeit von der Elterngeneration (die zu Brüchen und Identifikationen führte), der geringe Abstand von 1968 zum Zusammenbruch des NS-Regimes, die auch anderswo gelegten Grundlagen eines sich verfestigenden liberaldemokratischen Systems in der Bundesrepublik, all dies gerät der jüngeren Forschung stärker in den Blick und trägt zu einer fortschreitenden Historisierung von 1968 bei.

Zitierweise: Martin Maier, Von der "Aufarbeitung der Vergangenheit" zum Totalitarismus?, Aus der Literatur über die Studentenbewegung von 1968 und ihr Erinnern an den Nationalsozialismus, in: Deutschland Archiv Online, 5.6.2013, Permalink: http://www.bpb.de/162703

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. dazu Werner Bergmann, Antisemitismus als politisches Ereignis. Die antisemitische Schmierwelle im Winter 1959/1960, in: ders./Rainer Erb (Hg.), Antisemitismus in der politischen Kultur nach 1945, Opladen 1990, S. 253-276.

  2. Vgl. dazu exemplarisch Götz Aly/Susanne Heim, Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Hamburg 1991.

  3. Götz Aly, Unser Kampf. 1968 - ein irritierter Blick zurück, Frankfurt a. Main 2008, S. 7.

  4. Aly, Unser Kampf (Anm. 3), S. 23.

  5. Beide ebd., S. 170.

  6. Ebd., S. 170 - Hervorhebung i.O.

  7. Ebd., S. 178.

  8. Ebd., S. 180.

  9. Ebd., S. 31.

  10. Ebd., S. 144.

  11. Ebd., S. 146.

  12. Ebd., S. 86.

  13. Ebd., S. 146.

  14. Ebd., S. 87.

  15. Ebd., S. 88.

  16. Aufschlussreich ist hierzu die Monographie von Niels Seibert, Vergessene Proteste. Internationalismus und Antirassismus 1964-1983, Münster 2008, worin vor allem die Übergänge von studentischer Interessenpolitik zu allgemeinpolitischen Interventionen, wie etwa dem gemeinsamen Kampf mit ausländischen Studierenden gegen politische Repression und für eine Liberalisierung der Flüchtlingspolitik, aufgezeigt werden. Zu den Protesten vor 1968 gegen nazistische Manifestationen und antisemitisch motivierte Zerstörungen heißt es darin, S. 17: "Derartige Interventionen gingen häufig vom SDS und dem DGB aus. Zusammen mit anderen Studenten- und Jugendverbänden, der KPD, der SPD, jüdischen Gemeinden und Christen demonstrierten sie erfolgreich gegen ehemalige NS-Kulturschaffende, Autoren, Schauspieler und Filmemacher wie beispielsweise Veit Harlan, der 1940 im Auftrag von Joseph Goebbels den antisemitischen Propagandafilm Jud Süß gedreht hatte und mit seinen neuen und alten Filmen wieder in die Kinos kam. Viele Vorführungen mussten aufgrund der Proteste vorzeitig abgebrochen und ganz vom Spielplan abgesetzt werden."

  17. Vgl. Alex Demirović, Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule, Frankfurt a. Main 1999, S. 258 u. 881ff.

  18. Aly, Unser Kampf (Anm. 3), S. 209.

  19. Vgl. dazu Wilhelm Reich, Die Massenpsychologie des Faschismus, Köln, 7. Auflage, 1971.

  20. Dagmar Herzog, Die Politisierung der Lust. Sexualität in der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Aus dem Amerikanischen von Ursel Schäfer und Anne Emmert, München 2005, S. 130.

  21. Ebd., S. 80.

  22. Ebd., S. 170 - Hervorhebungen i. O.

  23. Ebd., S. 296f.

  24. Klaus Theweleit, Salzen & Entsalzen. Wechsel in den sexuellen Phantasien einer Generation, in: ders., Ghosts. Drei leicht inkorrekte Vorträge, Frankfurt/Main u. Basel 1998, S. 101-160, hier: S. 114.

  25. Ebd., S. 127f.

  26. Ebd., S. 128 - Hervorhebung i.O.

  27. Ebd., S. 129.

  28. Ulrike Jureit, Opferidentifikation und Erlösungshoffnung: Beobachtungen im erinnerungspolitischen Rampenlicht, in: dies./Christian Schneider, Gefühlte Opfer. Illusionen der Vergangenheitsbewältigung, Stuttgart 2010, S. 17-103, hier: S. 27 - Hervorhebung i. O.

  29. Ebd., S. 50.

  30. Ebd., S. 83.

  31. Ebd., S. 87.

  32. Vgl. dazu Pierre Bourdieu, Delegation und politischer Fetischismus, in: ders, Rede und Antwort. Aus dem Französischen von Bernd Schwibs, Frankfurt am Main 1992, S. 174-192, insbesondere S. 175-178.

  33. Sebastian Winter, ‚Verjudete Nazis‘, ‚Deutsches Heil‘. Sexualitätsentwürfe der westdeutschen ‚68er‘-Bewegung vor dem Hintergrund von NS-Vergangenheit und ‚Adenauer-Zeit‘, in: Psychosozial, Nr. 124, 2011, S. 61-73, hier: S. 62.

  34. Ebd., S. 63.

  35. Ebd., S. 64.

  36. Beide Zitate: Jureit, Opferidentifikation (Anm. 29), S. 67.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Martin Maier für bpb.de

Sie dürfen den Text unter Nennung der Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE und des/der Autors/-in teilen.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern / Grafiken / Videos finden sich direkt bei den Abbildungen.
Sie wollen einen Inhalt von bpb.de nutzen?

Martin Maier ist seit 2011 Doktorand am Institut für Politikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg bei Prof. Dr. Thomas Noetzel. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Politische Philosophie und Ideengeschichte, Erinnerungsarbeit und kulturelles Gedächtnis sowie Soziologie und Geschichte der sozialen Bewegungen.