Cerstin Gammelin
Ist in Griechenland die Normalität wiederhergestellt?
Zwar hat Griechenland wieder begonnen, sich am Markt zu finanzieren. Normalität ist aber noch nicht eingekehrt, meint Cerstin Gammelin. Die vergangenen Jahre hätten noch einmal gelehrt, dass es falsch war, eine gemeinsame Währung einzuführen, ohne zugleich eine Politische Union zu bilden.
Sigrid Skarpelis-Sperk
Die "Griechenlandkrise" als Weltwirtschaftskrise
Sind die Griechen selbst Schuld an ihrer Misere durch ihre unsolide Finanzpolitik? Haben sie über ihre Verhältnisse gelebt? Und zahlen sie zu wenig Steuern? Sigrid Skarpelis-Sperk glaubt das nicht. Und fordert für Griechenland u.a. ein verlässliches, langfristiges Abkommen zum Schuldenabbau nach dem Vorbild des Londoner Schuldenabkommens von 1953.
Michael Hüther
Die Erfolge geben Recht
Für Michael Hüther steht fest: Griechenland hat über seine Verhältnisse gelebt und die Korrektur der Fehlentwicklungen muss nun im Land selbst stattfinden und gelingen. Die Austeritätspolitik, also die strenge Konsolidierung der öffentlichen und privaten Haushalte verbunden mit Strukturreformen in Griechenland, sei dabei das zentrale Krisenmanagement-Instrument, weil es die Hilfen der anderen Europäer erst legitimiere.
Steffen Vogel
Politik der "Austerität"
Unter "Austerität" versteht man einen politischen Kurs, der Ausgabenkürzungen und Privatisierungen verfolgt. Seit 2010 betreiben die Regierungen in Athen auf europäischen Druck eine Politik der Austerität, die vor allem die deutsche Bundesregierung bislang für unerlässlich hält. Laut Umfragen sehen eine Mehrheit der Griechinnen und Griechen darin ein brutales Spardiktat, das im Begriff ist, ihre Gesellschaft zu zerstören.
Michalis Pantelouris
Schulden und Schuld - die Euro-Krise aus der Perspektive der Medien
"Betrüger in der Euro-Zone": Eine mit "Stinkefinger" ausgestattete Venus von Milos zierte im Oktober 2010 das Cover des "Focus". Und bildete den Auftakt einer langen und einseitigen Kampagne in verschiedenen deutschen Medien, in der die Griechen oft nur noch als "Pleite-Griechen" bezeichnet wurden. Michalis Pantelouris sieht die nationalen Vorurteile allerdings bis in die Sphären der hohen Politik reichen.
Georg Tzogopoulos
Schwarz-Weiß-Malerei – Stereotypen und ihre Hinterfragung im griechisch-deutschen Mediendialog
Georg Tzogopoulos meint, dass griechische Politiker wohl unfähig oder unwillig seien, eine effiziente Reformpolitik durchzuführen. Sie interpretierten die Politik der Reformen als Forderung aus dem Ausland und übernähmen damit keine Eigenverantwortung. Die griechischen Medien hätten diese Logik der Politiker nicht nur ungenügend kritisiert, sondern auch akzeptiert und reproduziert.
Hans-Joachim Fuchtel
Der "Schatz der Kommunen" – eine deutsch-griechische Erfolgsstory
Der Bundesbeauftragte für deutsch-griechische Beziehungen auf kommunaler Ebene, Hans-Joachim Fuchtel, glaubt, dass die Deutsch-Griechische Versammlung Europa wieder stärker an den Wurzeln zusammenbinden werde. Die DGV habe sich zur Aufgabe gemacht, die konkrete Zusammenarbeit zwischen deutschen und griechischen Kommunen, Regionen und Bürgern zu fördern.
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Für viele ist die EU ein fremdes Gebilde. Dabei wird sie immer wichtiger. Das Dossier bietet einen lexikalischen Überblick: Warum gibt es die Union der 28? Wer macht was in der EU? Und wie sieht die Zukunft aus?